Wunsiedel und Marktredwitz planen Bestattungswald auf der Luisenburg
In interkommunaler Zusammenarbeit wollen die Stadt Wunsiedel und die Stadt Marktredwitz auf der Luisenburg einen Bestattungswald errichten. Da sich die Bestattungskultur bereits seit einigen Jahren im Wandel befindet und insbesondere die Baumbestattung zunehmend an Zuspruch gewinnt, machen es sich die beiden Städte zur Aufgabe, dem Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger nachzugehen und einen Bestattungswald im gemeinsamen Oberzentrum Wunsiedel-Marktredwitz zu schaffen. Hierzu wollen beide Städte eine Zweckvereinbarung zur gemeinsamen Schaffung und Betrieb des Bestattungswaldes abschließen. Ziel ist es, den Bestattungswald im Sommer 2023 eröffnen zu können.
„Ich freue mich sehr, dass wir nach eingehender Partnersuche für dieses Projekt eine interkommunale Zusammenarbeit mit der Stadt Marktredwitz verwirklichen können. Es ist eine Ergänzung zur bestehenden Friedhofskultur und so kann der Wunsch jener Menschen verwirklicht werden, die sich eine Bestattung in freier Natur wünschen,“ freut sich Nicolas Lahovnik, Erster Bürgermeister der Stadt Wunsiedel.
„Der Bestattungswald erweitert das Angebot unserer Friedhöfe – wir sind damit Wünschen seitens der Bevölkerung nachgekommen. Ich freue mich über die Realisierung dieses interkommunalen Projekts des gemeinsamen Oberzentrums Marktredwitz-Wunsiedel,“ so Oliver Weigel, Oberbürgermeister der Stadt Marktredwitz.
In Wunsiedel wurde die Grundsatzentscheidung zur Schaffung eines Bestattungswaldes bereits in der Stadtratssitzung vom 18.03.2021 mit breiter Mehrheit beschlossen.
Die Zweckvereinbarung wurde bereits in den Hauptausschüssen beider Städte eingehend vorberaten und der Abschluss der Vereinbarung wurde dem Stadtrat empfohlen.
Der Stadtrat der Stadt Wunsiedel wird in der Sitzung vom 31.03.2022 über den Abschluss der Zweckvereinbarung beschließen. Der Stadtrat der Stadt Marktredwitz will den Abschluss der Zweckvereinbarung in der Sitzung am 22.03.2022 beschließen.
Bei einem Bestattungswald handelt es sich nach dem Bestattungsgesetz um einen Naturfriedhof, der weitgehend ein naturbelassenes Gelände ohne besonders angelegte Grabstätten ist, und in dem die Beisetzung an der Wurzel der Bäume erfolgt.
Aufgrund der Vorschriften, finden in Bestattungswäldern ausschließlich Urnenbeisetzungen statt. Hierfür werden biologisch abbaubare Urnen, die zwischen den Wurzeln des jeweiligen Baums bestattet werden, verwendet.
Die Trauerfeier kann direkt vor Ort, oder aber auch traditionell vorher in einer Kirche durchgeführt werden. Jeder Interessierte kann sich einen eigenen Baum oder einen Platz an einem Baum aussuchen. Dieser wird mit einer Plakette versehen, auf der ein Name, ein Spruch oder aber auch ein Symbol eingraviert sind.
Auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück in Wunsiedel galt es insbesondere zu beachten, dass der Baumbestand hauptsächlich aus Laubbäumen bestehen soll. Die Fläche sollte mindestens 5 ha betragen und über Erweiterungsmöglichkeit, sowie einer guten Erreichbarkeit und genügend Parkmöglichkeit verfügen.
Nach eingehender Prüfung sämtlicher städtischen Waldflächen, zusammen mit der Forstabteilung und weiteren Fachleuten hat die Stadt Wunsiedel das Grundstück nahe der Luisenburgstraße im Stadtwald, Distrikt III Luisenburg Abteilung 1 Tannenreuth, als hervorragend geeignet gesehen.
Der Wald an der Luisenburgstraße erfüllt alle Voraussetzungen und verfügt zudem bereits über einen schönen kleinen Weiher, an welchem der Andachtsplatz erstellt werden kann.
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