WEISSER RING Forchheim zum Tag der Kriminalitätsopfer
Seit 1991 macht der WEISSE RING mit dem Tag der Kriminalitätsopfer alljährlich am 22. März auf Menschen aufmerksam, die durch Kriminalität und Gewalt geschädigt wurden. Er soll das Bewusstsein für Opferbelange in Deutschland stärken und Informationen zu Prävention, Schutz und praktischen Hilfen geben. Mit diesem Aktionstag will Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer das Bewusstsein für Opferbelange in Deutschland stärken. Im Zusammenhang mit diesem Tag wird jedes Jahr ein Schwerpunktthema ausgewählt: 2022 heißt es: „Zeig Zivilcourage – Dein Mut hilft!“. Damit schließt der WEISSE RING an das letztjährige Thema „Hass und Hetze“ an und versucht so Wege aufzuzeigen, wie jede und jeder von uns auf problematische gesellschaftliche Entwicklungen vor allem im eigenen Lebensumfeld reagieren kann.
Bei Zivilcourage geht es darum, hinzusehen und hinzuhören, nicht wegzuschauen oder gar wegzugehen. Zu einer bedrohlichen Situation kann es überall kommen: Auf der Straße, an der Bushaltestelle, am Arbeitsplatz, im Restaurant, im Park – überall im öffentlichen Raum. Aber auch im Privaten und selbstverständlich in der digitalen Welt werden Menschen bedroht, belästigt und gemobbt. Es gilt hinzuschauen, aktiv zu werden und zu handeln. Um Zivilcourage zu zeigen, braucht es einen Anlass bzw. einen Auslöser: Überfall, Mobbing oder Beleidigungen und Gewalttaten – die Delikte sind hier vielfältig. Allen gemein ist, dass Menschen Hilfe brauchen. Couragiertes Handeln hilft dabei, Opfer in einer Notlage zu unterstützen, Betroffene zu schützen und, im Idealfall verhindert es auch, dass Menschen überhaupt zu Opfern werden.
Mit dem Jahresthema 2022 rückt der WEISSE RING daher diejenigen in den Focus, die bereit sind, sich Unrecht und Diskriminierung entgegenzustellen. Die zeigen, wie Zivilcourage gelingen kann. Die Bürgerinnen und Bürger ermutigen und Vorbild sein können, selbst couragiert zu handeln. Schon kleine Taten können dabei Großes bewirken. Um Zivilcourage zu leisten, ist umsichtiges Handeln gefragt – ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen. Niemand muss Held oder Heldin sein und das eigene Leben zu riskieren. Das Gegenteil ist der Fall: Gerade „Kleinigkeiten“ in Alltagssituationen, beispielweise bei einer Beleidigung oder Ungerechtigkeit den Mund aufzumachen oder aus sicherer Entfernung die Polizei zu rufen, können große Wirkung entfachen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass solche couragierten Hinweise aus der Bevölkerung wichtig für die Kriminalitätsbekämpfung der Polizei sind. Vielleicht haben Sie schon selbst Situationen erlebt, in denen Sie Zeugin oder Zeuge wurden, wie eine andere Person bedrängt wurde und Hilfe brauchte? Oder Sie waren selbst auf couragiertes Handeln anderer angewiesen? Zivilcourage ist sehr wichtig für unsere Gesellschaft, aber sie stellt auch eine große Herausforderung für jede und jeden Einzelnen von uns dar. In Extremsituationen ist die Notwendigkeit oft viel deutlicher erkennbar als in eher „kleinen“ oder flüchtigen Alltagssituationen. Aber auch und gerade in solchen Momenten geht es darum, unsere demokratischen Werte mithilfe von Zivilcourage zu vertreten! Um in diesen meist unplanbar auftretenden Situationen aktiv und bewusst handeln zu können, helfen die „fünf Regeln der Zivilcourage“ des WEISSEN RINGS. Wer sie kennt und vielleicht sogar trainiert, gewinnt Sicherheit, kann im Ernstfall couragiert auftreten und verringert das Risiko, sich beim Helfen selbst zu gefährden. Mit dem Jahresthema 2022 „Zeig Zivilcourage – Dein Mut hilft!“ möchte der WEISSE RING die Botschaft vermitteln: Zivilcourage kann jede und jeder von uns im Rahmen der eigenen Möglichkeiten leisten! Dabei sollen aber die „fünf Regeln der Zivilcourage“ beachtet werden.
Die fünf Regeln der Zivilcourage des WEISSEN RING:
- Hilf, ohne Dich selbst in Gefahr zu bringen.
- Beobachte die Situation genau und handle gegebenenfalls aus der Distanz.
- Ruf die Polizei unter 110.
- Bitte andere um Mithilfe und hole gegebenenfalls Unterstützung.
- Kümmere Dich um das Opfer.
Der WEISSE RING wurde 1976 in Mainz gegründet als „Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e. V.“. Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. Der Verein unterhält ein Netz von mehr als 3.000 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelfern in bundesweit mehr als 400 Außenstellen, so auch im Landkreis Forchheim.
Der WEISSE RING Forchheim ist über die E-Mail-Adresse forchheim@mail.weisser-ring.de oder telefonisch über die Außenstellenleiterin Monika Vieth unter der Telefonnummer 09545-5090099 erreichbar. Nähere Informationen findet man auch unter der Webseite: forchheim-kreis-bayern-nord.weisser-ring.de
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