Heimatkunde am Sonntag: Kühlenfels

Die Postkarte von 1911 zeigt einen Blick auf das neue Schloss. Repro: Reinhard Löwisch
Die Postkarte von 1911 zeigt einen Blick auf das neue Schloss. Repro: Reinhard Löwisch

Der Ort, auch Kulmes genannt, liegt im bambergischen, ist katholisch und gehört zum Landgericht Pottenstein. Er hat 150 Einwohner liegt nahe bei Pottenstein in einer wildromantischen Gegend im Schutterthal und wurde um 1820 wegen seiner sehr zweckmäßigen Anlage noch häufig besucht. Das Guttenbergische Schloss ist nicht groß, aber gut und schön eingerichtet. Daneben steht vom alten Bau ein übrig gebliebener Wartthurm, welcher noch im vorigen Jahrhundert zum Gefängnisse diente, weswegen er der „Gehorsam“ genannt wurde. Die Kirche neben dem Schloss ist klein und dem hl. Martin gewidmet. Die schönen Felsenparthien zunächst am Schlosse waren sehr zweckmäßig mit der Anlage vereinigt. Diese waren: die Eremitage, das Sommerhaus, in dessen Nähe man eine herrliche Aussicht hat, das Schutterthal mit seinen großen Forellenweiher, das Parasoll (regenschirmartige Aussichtsplatzüberdachung), der Drachenstein. Sonst waren diese Anlage mit Gängen und Bänken versehen, welche aber nach dem Tode ihres Stifters von Guttenberg, zum Theil eingingen. In älteren Zeiten war Kühlenfels nur unter dem Namen „Külmers“ bekannt und gehörte den Edlen von Rabenstein. Im Bauernkriege wurde das Schloss zerstört – schreibt Joseph Heller 1829 in seinem berühmten Reiseführer über die „Gegend um Muggendorf“.


Reinhard Löwisch

Reinhard Löwisch

„Heimatkunde am Sonntag“ ist eine Artikelserie mit historischen Informationen zu Orten in der Fränkischen Schweiz, dankenswerterweise bereitgestellt von Reinhard Löwisch, einem langjährigen Mitarbeiter der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, bekannt durch seine Publikationen zur Waischenfelder Geschichte. Sein jüngstes Werk ist eine Schriftenreihe zur Waischenfelder Geschichte, deren erstes Heft bereits vorliegt: Band eins „Die kriegerische Zeit in Waischenfeld“ mit 44 Seiten und 20 Abbildungen gibt es beim Autor in Affalterthal, Telefon 09197–697740. Erhältlich zum Preis von zehn Euro, plus drei Euro Versandkosten. Selbstabholung gerne nach Ankündigung möglich.

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