Erlangen/Nürnberg: Mit Legosteinen die künftige Stadt-Umland-Bahn geplant
Vom 1. bis 3. März 2022 veranstaltete der Stadtjugendring Erlangen gemeinsam mit dem Zweckverband Stadt-Umland-Bahn (ZV StUB) die sechste Planungswerkstatt für Kinder und Jugendliche im Medienzentrum Parabol in Nürnberg. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Planung von Park & Ride-Anlagen für die StUB. Mit Lego setzten die jungen Planer*innen ihre eigenen Ideen um. Die dabei entstandenen Modelle zeigen, was den Kindern und Jugendlichen bei der Gestaltung wichtig ist: Nachhaltigkeit, die Integration verschiedener Verkehrs- und Fahrgastströme sowie Digitalisierung. Begrüßt wurden die Teilnehmenden am Faschingsdienstag vom Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg und Verbandsvorsitzenden des ZV StUB, Marcus König. Er erklärte den Kindern und Jugendlichen, warum Beteiligung bei diesem Projekt nicht nur Erwachsenensache ist: „Mit der StUB planen wir die Mobilität der Zukunft. Und die Zukunft unserer Gesellschaft seid ihr. Deshalb bauen wir schon heute auf eure Erfahrungen und möchten gerne wissen, was euch bei der Gestaltung der StUB wichtig ist.“
Auf Exkursion durch Nürnberg
Zunächst hieß es für die Teilnehmenden: Informieren, Verstehen und Eindrücke sammeln. Auf einer Exkursion durch Nürnberg besichtigten die jungen Architekt*innen Orte, die als Inspirationsquelle für die anschließenden Planungen dienen und gleichzeitig Probleme bestehender Park & Ride-Anlagen aufzeigen sollten. Danach begann die eigentliche Arbeit: Gemeinsam erarbeiteten die Kinder und Jugendlichen, worauf es ihnen bei der Planung künftiger Park & Ride-Anlagen ankommt.
Fahrradparkplätze, E-Mobilität, Nachhaltigkeit: Das sind die Ideen der Lego-Architekt*innen
Die Ergebnisse wurden mit Lego festgehalten. Besonders wichtig war den jungen Teilnehmenden das Thema Umweltschutz. Bei der Gestaltung achteten sie besonders darauf, möglichst wenig Fläche zu verbrauchen und ansässigen Tieren das Leben im gewohnten Lebensraum weiterhin zu ermöglichen.
Auch die für die Planung von Park & Ride-Anlagen bedeutsamen Fahrgastströme wurden von den Kindern und Jugendlichen berücksichtigt: Die Modelle zeigen neben der Anbindung der StUB auch Haltestellen für Busse und beinhalten ausreichend Fläche für Fahrrad- und PKW-Abstellplätze. In diesem Zusammenhang spielte auch die Integration von E-Mobilität eine wichtige Rolle.
Weitere zentrale Punkte bildeten die Bereitstellung von Serviceeinrichtungen und das Thema Barrierefreiheit: Kiosks, Sanitäranlagen, Mülleimer, frei zugängliches WLAN, eine Self-Service-Fahrradwerkstatt und barrierearme Zugänge sind nur einige der Ideen der jungen Planer*innen.
„Ich finde es erstaunlich, dass die meisten Themen, wie E-Mobilität, Fahrrad-Service oder integrierter Artenschutz, mit dem übereinstimmen, was wir als „große“ Planer*innen auch schon mitgedacht haben“, erklärt Corinna Gräßel, Teilprojektleiterin für Verkehrsanlagen beim ZV StUB. „Es kamen allerdings auch neue Ideen dazu, die uns zeigen, was der jungen Generation besonders wichtig ist, beispielsweise freies W-LAN.“
Eine Ausstellung der Ergebnisse ist in Planung
Die Ideen, Wünsche und Anregungen der Kinder und Jugendlichen werden aufbereitet, mit den zuständigen Planer*innen und Ingenieurbüros analysiert und fließen damit in die weitere Planung der StUB ein. Eine Ausstellung der Ergebnisse befindet sich derzeit in Planung. Sobald Termin und Ausstellungsort feststehen, werden sie auf der Homepage und der Facebook-Seite des ZV StUB veröffentlicht.
Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn
Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn (ZV StUB), mit seiner Geschäftsstelle in Erlangen, ist für die Planung, den Bau und Betrieb der StUB zuständig. Mitglieder des ZV StUB sind die drei Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach. Verbandsvorsitzender ist derzeit Marcus König, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg. Bei der Stadt-Umland-Bahn handelt es sich aktuell um eines der größten Straßenbahnprojekte in Deutschland. Auf einer 26 Kilometer langen Strecke soll die StUB Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach im 10-Minuten-Takt verbinden.
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