Uehlfelder MdL Gabi Schmidt: „Zweifel an der Schutzbedürftigkeit des Fischotters sind angebracht“
Staatsregierung soll sich für Herabstufung des Schutzstatus einsetzen – Teichwirtschaft ist bedroht
Uehlfeld. Die Teichwirtschaft gehört zur Landschaft in Franken und der Oberpfalz untrennbar dazu. Doch die Karpfenerzeugung in den Teichen ist bedroht. Prädatoren, also Fischräuber, machen den Teichwirten zu schaffen – immer mehr Weiherbesitzer überlegen deshalb, die Fischerzeugung aufzugeben oder haben dies bereits getan. Dies gilt besonders in der Oberpfalz, wo sich unter anderem der Fischotter besonders stark ausgebreitet hat. Gabi Schmidt, die fischereipolitische Sprecherin der Freie Wähler-Landtagsfraktion, hat deshalb einen Antrag zur Reduzierung des Schutzstatus des Fischotters initiiert.
„Die Fischotter-Population hat derart zugenommen, dass Zweifel an der bisherigen Schutzbedürftigkeit des Fischotters angebracht sind“, sagt Schmidt. „Der Landwirtschaftsausschuss hat deshalb auf einen gemeinsamen Antrag von Freien Wählern und CSU hin die Staatsregierung aufgefordert, sich auf allen politischen Ebenen für eine Herabstufung des Schutzstatus des Fischotters einzusetzen. Wir brauchen einen rationalen Umgang mit dem Fischotter, um unsere bayerische Kulturlandschaft zu erhalten“, so die Abgeordnete, die in der Fischereipolitik auch eng mit dem Fachpolitiker Alexander Flierl von der CSU zusammenarbeitet.
Denn klar müsse sein: „Verschwindet die Teichwirtschaft, heißt das nicht nur, dass Fischliebhaber sonntags auf ihr Karpfen-Gericht verzichten müssen“, sagt Schmidt. Die Folgen seien weitreichender, denn Untersuchungen hätten ergeben, dass sich in bewirtschafteten Teichen und an deren Ufern eine außerordentliche Artenvielfalt finde. Nach der Aufgabe der Teichwirtschaft würde diese Artenvielfalt verschwinden. „Eine übermäßige Ausbreitung des Fischotters ist deshalb auch eine Gefahr für die dort vorhandene Biodiversität“, befürchtet die fischereipolitische Sprecherin. Zwar gebe es ein etabliertes Fischottermanagement, das unter anderem die Entschädigung betroffener Teichwirte vorsehe, darüber hinaus müsse man nun aber auf Bundes- und Europaebene intensiv über den Schutzstatus des Fischotters sprechen.
Vielleicht kommt bald auch der Antrag, wieder Prämien für erlegte Spatzen zu zahlen, da diese sich u. a. von Getreidekörnern ernähren. Schließlich wird gerade das Mehl in den Supermärkten knapp.