Lichtenfels: Infektionsgeschehen im BRK-Wohn- und Pflegeheim „Am Staffelberg“
Das BRK-Wohn- und Pflegeheim „Am Staffelberg“ in Bad Staffelstein ist von einem Infektionsgeschehen betroffen. Wie das Rote Kreuz als Träger der vollstationären Einrichtung mitteilte, wurden bei 30 Bewohnerinnen und Bewohnern ein positives Testergebnis festgestellt. Auch zwölf Beschäftigte sind derzeit betroffen. Wie BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak ausführte, befinde man sich im engen Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsamt und auch die Angehörigen wurden entsprechend informiert. Dank engagierter Kräfte mit Pflegedienstleiter Thomas Kraftzyk an der Spitze werde alles unternommen, die Betreuung nicht wegbrechen zu lasen Bisher registriere man überwiegend milde Krankheitsverläufe, was nach Einschätzung der Verantwortlichen auf die hohe Impfquote zurückzuführen sei. Ein Bewohner wird jedoch stationär im Krankenhaus wegen der Erkrankung behandelt. Die Besuchsregelungen mussten eingeschränkt werden. Für nicht von der Covid-Infektion betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern ist eine Besuchszone eingerichtet. Dabei ist eine Terminabstimmung erforderlich. Besuche bei einem Aufenthalt im Freien sind weiterhin möglich. Nach den Worten von Thomas Petrak verlaufe die Infektionswelle dynamisch. Selbst der Einsatz sehr aufwendiger persönlicher Schutzkleidung könne das Virus so gut wie nicht aufhalten. Schließlich müsse man bedenken, dass sich Beschäftigte und Angehörige außerhalb der Einrichtung natürlich in einem öffentlich gelockerten Raum bewegten. Das Pflegeheim sei nun mal nicht hermetisch abgeriegelt. Auch Schnelltests könnten nicht immer rechtzeitig die Infektion anzeigen. Wenn in der Bevölkerung die Inzidenzen wieder enorm ansteigen, dann mache das Virus von einer Pflegeeinrichtung nicht halt.
Thomas Petrak sprach in diesem Zusammenhang noch eine weitere Problematik an. Auf Dauer wäre die Bewältigung von mehreren Infektionswellen im Pflege- und Gesundheitsbereich nicht machbar. Das müsse den Verantwortlichen in der Politik klarwerden, wie er meinte. Wenn die Hälfte des Personals wegbricht, weil es zu Hause bleiben muss, könne die Versorgung nicht mehr organisiert werden. Daher brauche es dringend Antworten darauf, wie die Versorgung der älteren und pflegedürftigen Menschen in Zukunft gelingen soll. Petrak gehe davon aus, dass nicht nur die BRK-Einrichtungen von Infektionswellen betroffen seien, vielmehr sei dies ein schwerwiegendes Problem aller Träger von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. „So kann es nicht weitergehen. Wenn die Ersatzkraft von der Ersatzkraft nicht mehr verfügbar ist, dann ist das nicht eine Frage von Organisation, sondern eine gesamtgesellschaftliche Angelegenheit“ wie es Petrak auf den Punkt bringt. Nach einer nunmehr zweijährig anhaltenden Corona-Pandemie habe er den Eindruck, dass dieser unnormale Zustand sich als Selbstverständlichkeit entwickelt und man sich damit eingerichtet habe. Er erinnerte an die Corona-Prämien für Pflegekräfte, deren Sinn es war, die Wertschätzung für eine lediglich vorübergehende Belastung auszudrücken. Dieser Dauerkrisenmodus für die Beschäftigten im Pflege-/Gesundheits- und Sozialbereich müsse ein Ende finden, wie er abschließend betonte.
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