Kulmbacher Hammerwerfer Merlin Hummel holt nächste internationale Medaille

Einen emotionalen, kampfbetonten Wettkampf Hammerwerfer lieferte Merlin Hummel von der Kulmbach-Stadtsteinacher Werfer-Gruppe am Wochenende beim Europäischen Winterwurf-Cup im portugiesischen Leiria ab, wo sich sowohl in den Männer-/Frauen-Wettbewerben als auch in den U23-Klassen die Crème de la Crème der europäischen Wurf-Athleten ein Stelldichein gab. Der Kulmbacher bestritt dabei seinen ersten größeren Wettkampf in der U23-Konkurrenz mit dem 7,26kg-schweren Männergerät. In Leiria hatten alle Werfer mit schwierigen Bedingungen um die 10° Plus, Dauerregen und einem rutschigen Wurfring zu kämpfen. Kaum ein Athlet kam an seine Bestmarke heran und somit waren weniger ein Kampf um neue persönliche Rekorde, sondern harte Auseinandersetzungen Mann gegen Mann angesagt.

Vereint unter ukrainischer Flagge: Merlin Hummel(rechts) mit seinem Konkurrent und Freund Mykhaylo Kokhan

Vereint unter ukrainischer Flagge: Merlin Hummel (rechts) mit seinem Konkurrent und Freund Mykhaylo Kokhan

Merlin Hummel begann mit 70,51 Meter und setzte sich zunächst an die Spitze des 16köpfigen Feldes. Der ein Jahr ältere große Favorit, der Ukrainer Mykhaylo Kokhan, der im letzten Jahr in Tokio schon Olympia-Vierter war und 2021 mit 80,70 Metern in der Männer-Weltrangliste stand, begann vorsichtig mit 68,72 Metern. Natürlich wollte Merlin nach seinem soliden ersten Versuch richtig Gas geben, trat dabei aber mehrmals knapp auf die Ringkante. Bei einem vermeintlich gültigen Versuch im Bereich seiner Bestmarke von 73,47 Metern wollte Bundestrainer Helge Zöllkau sogar Protest einlegen. Zwischenzeitlich hatte Kokhan standesgemäß 72,39 Meter vorgelegt und steigerte sich auf die spätere Siegesweite von 74,59 Meter. Der Franzose Jean-Baptiste Bruxelle, mit dem Merlin Hummel schon öfter harte Fights ausgeworfen hat, näherte sich dem Athlet des UAC Kulmbach bis auf sechs Zentimeter und legte 70,45 Meter hin. Auch der Hammer des Bulgaren Valentin Andreev flog mit 69,83 Metern knapp an die 70-Meter-Marke. Der zwei Jahre ältere Italiener, Giorgio Olivieri, der bei den italienischen Winterwurf-Meisterschaften mit 74,20 Metern den Männer-Wettbewerb gewonnen hatte, lag bis zum fünften Versuch mit 68,91 Metern auf dem fünften Rang. Doch im sechsten und letzten Durchgang verbesserte sich der Sport-Polizist aus Bologna auf 70,84 Meter und setzte sich auf den Silberrang vor Merlin Hummel. Doch der Kulmbacher zeigte Nerven und sein Kämpferherz und konterte mit 71,73 Metern.

Merlin Hummel sicherte sich in einem hochklassigen Wettbewerb damit nach den Erfolgen bei den Olympischen Jugendspielen 2019 in Baku/Aserbeidschan und bei den Europameisterschaften der U20 im vergangenen Jahr in Tallin/Estland zum dritten Mal eine Silbermedaille bei einer internationalen Meisterschaft. Der 20Jährige darf letztlich mit dieser Standortbestimmung im Hinblick auf die diesjährige Sommersaison hochzufrieden sein.

Das Endergebnis im U23-Hammer-Wettbewerb:

  • Mykhaylo Kokhan Ukraine 74,59 Meter
  • Merlin Hummel Deutschland 71,73 Meter
  • Giorgio Olivieri Italien 70,84 Meter
  • Jean- Baptiste Bruxelle Frankreich 70,45 Meter
  • Valentin Andreev Bulgarien 69,83 Meter
  • Orestis Ntousakis Griechenland 68,26 Meter
  • Benedek Doma Ungarn 67,60 Meter
  • Tomasz Ratajczyk Polen 67,22 Meter