Gößweinstein: Vandalismus an der „Nürnberger Kapelle“
Die sogenannte „Nürnberger Kapelle“ auf der Anhöhe zwischen Gößweinstein und Etzdorf, von der aus man einen schönen Rundblick hat, ist ein beliebter Aussichtspunkt. Eigentlich ist die Nürnberger Kapelle eine über zwei Meter hohe Marter an der auch Wallfahrer gerne Rast machen und beten.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, 4. bis 5. März, wurde Nürnberger Kapelle, vor der eine Sitzgruppe steht und die in der heutigen Form 1872 errichtet wurde, Ziel von Vandalen. Das Eisengitter wurde aufgebrochen in dem das Schloss aus der Verankerung gerissen wurde. Die vier etwa 30 Zentimeter großen uralten Heiligenfiguren wurden hinter der Glasscheibe, die aus- und dann wieder eingebaut wurde, entnommen und in der Umgebung verteilt wieder aufgestellt. Dabei wurden die Figuren beschädigt. Der Gottesmutter wurde die Krone abgebrochen, einer Heiligenfigur die Hand. Das Eisenkreuz auf dem christlichen Bildstock wurde ebenfalls abgebrochen und die Taube, die den Heiligen Geist symbolisiert, lag wie die der Figuren auf dem angrenzenden Acker.
Entdeckt hatte die Schandtat zuerst eine Spaziergängerin aus Etzdorf die hier öfters mit ihrem Hund unterwegs ist. Sie informierte die Mutter des Grundstückeigentümers Conny Schaffer, der in Köln lebt. Walburga Schaffer betreut die Nürnberger Kapelle seit vielen Jahren. Sie informierte ihre Tochter Annelie Zimmerer und diese dann die Polizei, die am Freitag gegen Mittag am Ort des Geschehens eintraf und auch Fingerabdrücke nahm. Wie die Polizei Ebermannstadt dann am Samstag (5. März) mitteilte, brachen Unbekannte in die Nürnberger Kapelle in Gößweinstein bei Etzdorf ein und zerstören dort unter anderem Heiligenfiguren. Die Polizei sucht nach den Tätern. Der oder die Täter brachen zunächst die Eisentür auf und beschädigten neben den Heiligenfiguren auch das Metallkreuz, dass vom Dach der Kapelle abgebrochen wurde, heißt es im Polizeibericht. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf 1000 Euro.
Für Annelie Zimmerer, die inzwischen die Heiligenfiguren eingesammelt und für Restaurierungszwecke mit nachhause genommen hat, kann es nicht nur ein Täter gewesen sein. Denn einer alleine wäre ohne Leiter nicht imstande gewesen das Kreuz auf dem Kapellendach abzubrechen. Fußspuren im Acker, dort wo die drei Figuren aufgestellt wurden, fanden sich nicht. Dies führt Zimmerer darauf zurück, das der Boden hart gefroren war. Annelie Zimmerer rechnet damit das 1000 Euro bei weitem nicht ausreichen werden um die Schäden an den Figuren und der Kapelle selbst wieder zu richten. Sie berichtet auch von Wildcampen und Feierorgien an der Nürnberger Kapelle die eigentlich ein Ort zur inneren Einkehr ist. Annelie Zimmerer kann auch nicht verstehen, wer und aus welchem Motiv so was macht. Sie bittet nun ihr mitzuteilen ob jemand etwas beobachtet hat. Ihre Telefonnummer im Zeitungsladen: 09242/457 und Handy: 0160/92448249. Zeugen können sich auch bei der Polizei Ebermannstadt unter der Telefonnummer 09194/73880 wenden.
Früher stand an der Stelle der Nürnberger Kapelle die „Heilige-Dreifaltigkeits-Säule“. Von hier erblickten die Wallfahrer – auf dem alten Wallfahrtsweg von Etzdorf her kommend – das erste Mal die Basilika Gößweinstein.
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