Renaturierung des Bamberger Seebachs: Aus Asphalt wird ein Biotop
OB Starke vor Ort an der Breitenau: „Gemeinsam mit Brose gelingt uns ein Vorzeigeprojekt“
Zwischen dem Sonderlandeplatz Breitenau und dem Gelände der Firma Brose ist in den vergangenen Monaten viel passiert: Vorhandene Strukturen aus der früheren militärischen Nutzung des Sonderlandeplatzes wurden beseitigt. Stattdessen schlängelt sich jetzt ein über 500 Meter langer Bach durch das Gelände. Der Seebach war zuvor noch in großen Abschnitten in Rohren unter der Erde verborgen. OB Starke war vor Ort dabei, als der neue Bachlauf seiner Bestimmung übergeben wurde. „Gemeinsam mit Brose ist uns ein Vorzeigeprojekt gelungen“, so Starke.
Wie kam es dazu? Die Stadt Bamberg unterstützt die von der Firma Brose verfolgten Ausbau- und Erweiterungsabsichten für den Standort Bamberg durch begleitende Infrastrukturmaßnahmen. Dabei sind aufgrund der einhergehenden Anforderungen an eine leistungsfähige Anbindung an das bestehende Verkehrsnetz Verbesserungsmaßnahmen im Bereich der Memmelsdorfer Straße und der Zeppelinstraße erforderlich. Im Rahmen dieser Maßnahmen erfolgte auch die Verlegung und Renaturierung des bislang noch in großen Abschnitten verrohrten Seebaches. Durch die damit verbundene Schaffung eines offenen Bachlaufes zwischen Firmengrundstück und Sonderlandeplatz wird insgesamt eine erhebliche Verbesserung und naturschutzfachliche Aufwertung der Situation erreicht. „Die ökologischen Belange waren uns bei der Planung sehr wichtig, und wir konnten alle Akteure davon überzeugen“, so der OB.
Die Maßnahme wurde im Auftrag der Bamberger Service Betriebe (BSB), Abteilung Entwässerung, geplant und vom Klima- und Umweltamt der Stadt Bamberg begleitet. Neben dem Schutz des wertvollen Sandmagerrasens geht es hier auch um die Erhaltung des Lebensraumes seltener Amphibien oder auch des inzwischen bedrohten Neunstachligen Stichlings.
Im Rahmen der Umsetzung wurden die dort stehenden alten Gebäude abgerissen und die versiegelten Shelter- und Verkehrsflächen entfernt. Insgesamt wurde dabei eine (ohne die Gebäude) Fläche von rund 7.800 Quadratmetern entsiegelt und nach den Vorgaben des Bodenschutz-, Wasser- und Naturschutzrechtes versickerungsfähig gestaltet.
Alle Beteiligten waren sich bei dem Ortstermin einig, dass der neue Bachlauf mit der Renaturierung ein großer Schritt war, um „Ökologie und Ökonomie miteinander zu verbinden“, betonte Starke.
Der Oberbürgermeister stellt den Vorgang als ökologische Großtat des Unternehmens heraus. Handelt es sich aber nicht vielmehr um eine rechtliche Verpflichtung, um verursachte Schäden an Umwelt und Natur wenigstens zu einem kleinen Teil auszugleichen?