Diskussionsrunde mit Bamberger MdL Melanie Huml: „Bambergs Innenstadt lebendig halten“
„In Bamberg leben, diese einmalige Atmosphäre aus Tradition und Moderne täglich genießen zu dürfen. Darum beneiden uns völlig zurecht viele Menschen. Aber damit das so bleibt, müssen wir jetzt handeln!“ Bambergs Landtagsabgeordnete Staatsministerin Melanie Huml eröffnete ihre Diskussionsrunde zum Thema „Innenstadtentwicklung“ mit einem eindringlichen Statement, zugleich besorgter Appell und innige Wertschätzung.
Gemeinsam mit Bayerns Bau- und Verkehrsminister Christian Bernreiter stellte sich Huml den Anliegen von Bürgern und Unternehmern. Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie kann Bambergs Innenstadt nachhaltig weiterentwickelt werden?
Über Fördermöglichkeiten berichtete Bauminister Bernreiter: „Wir wollen lebendige Innenstädte und die Ortszentren weiterentwickeln, denn sie sind Orte der Begegnung und wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Im Frühjahr 2021 hat das Bauministerium unter Staatsministerin Kerstin Schreyer deshalb den Runden Tisch ‚Innenstädte beleben‘ ins Leben gerufen und mit dem Sonderfonds ‚Innenstädte beleben‘ 100 Millionen Euro aus Landesmitteln der Städtebauförderung zur Verfügung gestellt. Es freut mich, dass wir Bamberg daraus mit fast zwei Millionen Euro unterstützen können. Mit diesem Geld werden zum Beispiel die Lugbank, die Keßler- und die Hellerstraße umgestaltet und neue Sitzbänke aufgestellt.“
An der folgenden Diskussion beteiligten sich Vertreter des Bürgervereins Bamberg-Mitte, der Marktkaufleute, der Interessensgemeinschaft Lange Straße und des Handelsverbands Oberfranken ebenso wie Bauunternehmer und Projektplaner.
Klar wurde vor allem eines: der hohe Anspruch. „Unsere Bamberger Innenstadt soll ein lebendiger Standort für Wirtschaft und Handel sein, ein pulsierendes Zentrum für Kultur und soziales Miteinander. Wichtig ist außerdem, dass sich die Bewohner hier weiter wohl fühlen können. Wir müssen das Prinzip des ‚Leben und leben lassen‘ ernst nehmen, Verständnis für die Anliegen aller Beteiligter haben und miteinander Lösungen entwickeln“, betonte Melanie Huml.
Als konkretes Beispiel brachte sie Stadtrat Stefan Kuhn: „Die Untere Brücke hatte letztes Jahr den zweifelhaften Ruf als Partymeile Ballermann Bamberg. Die Belastungen für Anwohner und Geschäftsinhaber waren enorm. Über unsere CSU-BA-Fraktion haben wir das Thema in den Stadtrat gebracht. Als Ergebnis startet dieses Jahr der Feldversuch einer gastronomischen Nutzung der Unteren Brücke. Wir hoffen auf eine Entzerrung, auf einen Interessenausgleich zwischen Feiernden und Anwohnern beziehungsweise Händlern.“
Um Verständnis und Unterstützung warb auch Stadträtin Anne Rudel, die zugleich Vorsitzende des Handelsverbands Bamberg ist. Ihre Hauptanliegen: der Bürokratieabbau und die Angebotsvielfalt. „Gerade für kleinere Geschäfte sind die bürokratischen Anforderungen nur schwer zu bewältigen. Dabei brauchen wir in unserer Innenstadt ein möglichst breites Sortiment, um für Kunden attraktiv zu sein. Unter besonderem Druck steht der Einzelhandel. Die Pandemie hat die Lage nochmals deutlich verschärft und dem Onlinehandel kräftige Umsatzsteigerungen gebracht. Hier müssen wir gegensteuern, das vor Ort einkaufen zum Erlebnis machen, den Kunden einen Mehrwert bieten.“
Zustimmung kam von Bayerns Bauminister Christian Bernreiter: „Nach Corona müssen die Ortszentren wieder mehr zu Räumen mit Erlebnis- und Wohlfühlcharakter werden und neben dem Einzelhandel auch gute Aufenthaltsqualität zum Wohnen und Arbeiten bieten. Bamberg hat bereits einiges angestoßen und zum Beispiel auch die Belebung der nördlichen Promenade mit einem breiten Beteiligungsprozess angepackt. Für mich als Minister ist es toll zu sehen, dass ein Förderprogramm gut angenommen wird und so viel Schönes entsteht. Ein herzliches Dankeschön besonders an die Politik vor Ort. Es ist gut, wenn die Kommunen hier kreativ werden und sich für die Zukunft aufstellen.“
Von allgemeinen bis ganz konkret, im weiteren Verlauf wurden noch so einige Problempunkte diskutiert. Am Ende dankte Staatsministerin Melanie Huml den Teilnehmern für ihr Engagement: „Uns eint das Ziel: Bamberg soll seinen einzigartigen Charme behalten. Der Weg dahin ist aber nicht Stillstand. Lassen Sie uns deshalb Herausforderungen als Chance begreifen und weiter daran arbeiten, im guten Miteinander passgenaue Lösungen zu finden.
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