Aus Fränkischem Wunderland wird „Karls Erlebnis-Dorf Plech“
„Erdbär Karlchen“ übernimmt Fränkisches Wunderland – Neuer Freizeitpark bis spätestens 2026 geplant
Es ist eine Sensation und „Erdbär Karlchen“ ist schon ganz aus dem Erdbeerhäuschen. Aus dem Fränkischen Wunderland an der A9 bei Plech wird ein weiteres „Karls Erlebnis-Dorf“ im dem es so richtig erdbeerig wird. Am Dienstagvormittag haben Karls-Inhaber Robert Dahl aus der Gemeinde Rövershagen in Mecklenburg-Vorpommern und Bürgermeister Karlheinz Escher (FW), der nun größten Wert auf den ersten Teil seines Vornamens legt, den Kaufvertrag für das zirka 12 Hektar große Gelände des ehemaligen Fränkischen Wunderlands unterschrieben. Dies teilte Escher während einer Pressekonferenz im Ferienhotel Veldensteiner Forst in Bernheck den sichtlich überraschten Medienvertretern mit.
Am Montagabend hatte bereits der Plecher Gemeinderat dem Bebauungsplan und der Änderung des Flächennutzungsplans für einen neuen Freizeitpark ganz anderer Art grünes Licht erteilt. Bis spätestens 2026 soll „Karls Erlebnis-Dorf Plech“ eröffnet werden. Es wird dann das erste Karls-Erlebnis-Dorf in Süddeutschland sein.
Vor genau 100 Tagen hatte ein Lieferant eines großen italienischen Unternehmens, dass Fahrgeschäfte, baut Robert Dahl auf den verlassenen Freizeitpark aufmerksam gemacht. Dahl nahm umgehend Kontakt mit Bürgermeister Escher auf und nur wenig später stapften sie durch das verschneite Areal des Wunderlands. Dahl war fasziniert und vor allem vom Märchenwald und der Liebesschaukel begeistert, die er gleich testete. Escher war skeptisch: Ist die Liebesschaukel noch funktionstüchtig, hält sie noch? Sie hielt und für Dahl war es Liebe auf den ersten Blick. „Der Märchenwald wird auf jedenfalls erhalten bleiben, die Liebesschaukel auch, denn einiges an Nostalgie wollen wir erhalten“, sagt Dahl. Die Westernstadt hingegen wohl nicht. „Das ist antiquiert, nicht mehr so recht zeitgemäß“, meint auch Escher. Dafür kommt dann die für Karls Erlebnis-Dörfer schon bekannte Traktor- und Raupenbahn oder die Kartoffelrutsche.
Und natürlich noch vieles mehr. Angedacht ist nicht nur Gastronomie, sondern auch ein Upcycling-Hotel auf dem Gelände in dem zum Beispiel die Lampenschirme aus alten Töpfen sind. Letzteres ist aber noch Zukunftsmusik. Für Dahl, der nicht Investor genannt werden will, sondern Unternehmer und Betreiber, war gleich klar das nicht nur das Gelände die passende Spielwiese für Karlchen und seine Freunde ist, sondern auch der Standort direkt an der Autobahn perfekt passt. Denn von Bamberg, Nürnberg oder Bayreuth sind es nur 45 Autominuten bis nach Plech.
In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gibt es bereits fünf Karl Erlebnis-Dörfer. In Oberhausen und Döbeln werden nächstes Jahr zwei weitere eröffnet und hinzu kommen noch das Rittergut von Barby in Lohburg, Pier7 in Warnemünde, der Erdbeer-Laden in Berlin, der Manufakturen-Markt in Döbeln, das Hotel „Alles Paletti“ und die „Liebes-Lauben“ in Rövenshagen. 6,2 Millionen Besucher zählt die Inhaber geführte Karls-Markt OHG bis jetzt jährlich und bietet Arbeitsplätze für rund 700 feste Mitarbeiter und 3000 Saisonkräfte. In Plech sollen zunächst 100 Arbeitsplätze entstehen, nach und nach dann bis zu 200. Denn es kommt ja jedes Jahr eine neue Attraktion hinzu. Der Eintritt in den Karls Erlebnis-Dörfern ist übrigens frei, und nur bestimmte Fahrgeschäfte kosten etwas. Was jedoch sehr günstig ist wenn man sich zum Beispiel eine Jahreskarte für 33 Euro kauft. Mit dieser kann man alle Attraktionen in allen Karl-Erlebnis-Dörfern ein Jahr lang so oft wie man möchte, nutzen.
Die Karls-Erfolgsgeschichte beginnt 1921 als Karl Dahl, der Großvater des heutigen Firmenchefs, in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern einen Gemüsehof kaufte. Wenige Jahre später kam Opa Karl – nach dem heute auch die Erlebnis-Dörfer und das Maskottchen Karlchen benannt sind, auf die Erdbeere und wurde einer der größten Zulieferer der Bad Schwartauer Marmeladenfabrik. Kurz nach der Wende gründete sein Sohn Robert nahe Rostock einen eigenen Erdbeeranbaubetrieb der heute einer der größten in Deutschland ist. Das Geschäft florierte und Robert Dahl wurde kreativ. Ein großer Bauernmarkt lud Gäste zum ländlichen Shopping ein, ein paar Jahre später folgten die ersten Attraktionen die mit einer Kinderschaukel aus dem Baumarkt ihren Anfang fanden. 2001 wurde das erste Karls Erlebnis-Dorf am Stammsitz durch den heutigen Firmenchef Robert Dahl eröffnet, der damals erst 22 Jahre alt war.
Bis heute dreht sich alles um die Erdbeere, die Zutat, Vorbild, Formgeber und roter Faden der Erlebnis-Dörfer ist. Robert Dahl ist sogar so verliebt in die Erdbeere, die er sich deshalb auf seine Arme tätowieren ließ. Karls Erlebniswelt ist heute kunterbunt.Von Manufaktur-Märkten bis hin zu gastronomischem Erleben mit Schaumanufakturen, in denen unter anderem vor den Augen der Gäste Marmeladen, Bonbons, Schokoladen oder Seifen hergestellt werden. Apropo Seife: Wegen des Krieges in der Ukraine ließ Robert Dahl Seife mit der Flagge der Ukraine kreieren. Aus dem Verkauf sind in wenigen Tagen schon 30 000 Euro hereingekommen die den Menschen in der Ukraine schon gespendet wurden. Jährlich sind auch 1300 Erntehelfer aus der Ukraine auf den Erdbeerfeldern im Einsatz, was dieses Jahr wegen des Krieges schwierig wird. Denn in 50 Tagen beginnt die Erdbeerernte. Jährlich werden 7000 Tonnen Erdbeeren an 460 Standorten und auf einer Fläche von 460 Hektar produziert.
Alle Karls Erlebnis-Dörfer haben eines gemein: Sie haben täglich und ganzjährig von 8 bis 19 Uhr (im Sommer bis 21 Uhr) geöffnet, der Eintritt sowie zahlreiche Attraktionen und Erlebnisse und Parken sind frei und die Zielgruppe sind Familien mit Kindern bis 12 Jahren. Für diese Zielgruppe sind auch alle Fahrgeschäfte ausgerichtet. Und jeden Sonntag ist Brunch, natürlich auch für ältere Besucher. Sieben Adjektive bilden die Firmenphilosophie. „Augenzwinkernd, familiär, großzügig, authentisch, liebevoll und natürlich“, zählt Dahl auf. Wichtig ist ihm auch der Umweltschutz. „Unser Strom kommt ausschließlich aus erneuerbarer Energie und unsere Restaurants sind Müll-frei, selbst die Servietten werden gewaschen.“ In der Coronazeit war das aber nicht möglich. Da wurde selbst der Pfefferstreuer verboten.
Mit dem Kaufvertrag ist nun das Fundament für einen neuen Freizeitpark gelegt. Jetzt werden Gespräche mit Planern aus der Region geführt. Wenn alles gut läuft und es schnell geht mit den Genehmigungen der Behörden, kann Karls Erlebnis-Dorf Plech vielleicht schon 2025 eröffnet werden. Erdbär Karlchen freut sich jedenfalls schon sehr auf seinen Einsatz in Plech.
Weitere Infos über die Karls Erlebnis-Dörfer im Netz: https://karls.de/
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