Brose Bamberg hat gegen Oldenburg etwas gutzumachen
Brose Bamberg ist am 24. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga Gastgeber für die EWE Baskets Oldenburg. Das Spiel des Tabellenzwölften gegen den -vorletzten beginnt am Dienstag um 19 Uhr und steht ganz im Zeichen des 30-jährigen Jubiläums des ersten Bamberger Pokalsieges 1992. Aus diesem Grund sind nicht nur ehemalige Akteure des damaligen Teams in der BROSE ARENA, Brose Bamberg läuft auch einmalig in einem Sondertrikot auf, das an das Pokalsiegerjersey angelehnt ist. MagentaSport überträgt die von Michael Körner kommentierte Begegnung wie gewohnt auf seinen unterschiedlichen Plattformen.
Dass die EWE Baskets Oldenburg auf dem Papier eine individuell starke Mannschaft haben steht außer Frage. Einzig schafften es die Niedersachsen bislang zu selten, diese individuellen Fähigkeiten gewinnbringend als Kollektiv einzusetzen. Die Folge: mit fünf Siegen aus 22 Spielen rangiert Oldenburg aktuell auf dem vorletzten Tabellenplatz. Einen dieser fünf Erfolge holten die Huntestädter aber ausgerechnet gegen Brose Bamberg. Daher: Vorsicht ist geboten. Zumal sich die Oldenburger in den letzten Wochen einigermaßen stabilisiert haben. Dazu beigetragen hat sicherlich auch der Trainerwechsel. Ingo Freyer war schon immer bekannt dafür, dass er offensiven Basketball spielen lässt – eine Ausrichtung, die dem Oldenburger Team sichtlich gut tut. Unter dem Neucoach ist die Bilanz bislang ausgeglichen, holte Oldenburg drei Siege, musste sich dreimal geschlagen geben. Zuletzt allerdings wieder zweimal in Folge, zunächst Zuhause gegen Bayreuth, am vergangenen Samstag in Hamburg. Auffällig dabei: die Baskets kassierten beide Male über 100 Gegenpunkte. Die Defensive ist also nach wie vor der Knackpunkt im ansonsten offensiv nun runder laufenden Spiel. Vorne nämlich gab es in den sechs Spielen unter Freyer im Schnitt 97,8 Zähler, zweimal davon 110, einmal 109. Fakt also ist: man darf sie nicht ins Rollen kommen lassen. Vor allem Max Heidegger und Michal Michalak profitierten vom Trainerwechsel, beide dürfen jetzt viel freier agieren und zahlen dies durch starke Trefferausbeuten zurück. Gemeinsam führen sie aktuell die Oldenburger Topscorerliste mit 16,6 bzw. 14,1 Punkten im Schnitt pro Partie an. Das schnelle Spiel kommt beiden, aber auch dem gesamten Team um Anführer Phil Pressey zugute. 67 Abschlüsse nimmt Oldenburg pro Spiel, die drittmeisten der gesamten Liga. Und trotz des Tempobasketballs passen sie gut auf das Leder auf, verlieren es durchschnittlich lediglich zwölf Mal, das ist ebenfalls der drittbeste Wert aller BBL-Mannschaften. Dauerbrenner der EWE Baskets ist auch in seiner Abschlusssaison Tausendsassa Rickey Paulding. Mit im Schnitt deutlich über 26 ist er der Oldenburger mit den meisten Minuten auf dem Parkett. Die nutzt er nach wie vor für starke 11,8 Punkte, drei Assists und zwei Rebounds. Selbstverständlich wird Brose Bamberg dem BBL-Urgestein am Dienstagabend auch einen angemessenen Abschied bescheren…
Ebenso wie Oldenburg geht auch Brose mit einer Niederlage im Gepäck ins Spiel am Dienstagabend. Beim FC Bayern München Basketball waren die Bamberger nach corona- und nationalmannschaftsbedingt zuvor über drei spielfreien Wochen lediglich in der ersten Halbzeit ebenbürtig, führten zur Pause gar mit 35:34. Die zweiten 20 Minuten lief dann bei den Gästen – bei denen zu allem Unglück auch der erstmalig nach seiner Handverletzung wieder im Kader stehende Kenny Ogbe Mitte des dritten Viertels umknickte, fortan nicht mehr eingesetzt werden konnte und den Audi Dome auf Krücken verlassen musste – wenig bis kaum mehr etwas zusammen. Sicherlich war dies auch der nun stark stehenden Münchner Verteidigung geschuldet. Die zweite Halbzeit ging mit 27:49 verloren, das Spiel endete 62:83. Allerdings: auf der ersten Hälfte lässt sich aufbauen. Dort stand Brose defensiv gut, dominierte zudem den Rebound. Das wird und muss auch der Schlüssel gegen Oldenburg sein. Viel Vorbereitungszeit auf die Niedersachsen haben Christian Sengfelder und Co. dabei nicht. Nach Rückkunft aus Südbayern gegen 23 Uhr am Sonntag, steht am Montagnachmittag eine regenerative Einheit auf dem Programm, ehe es dann keine 48 Stunden nach der Schlusssirene in München wieder weitergeht. Einen Push sollen und müssen dabei auch die Fans geben. 75 Prozent der Gesamtkapazität darf Brose nach der neuesten Anpassung der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung wieder in die Arena lassen – ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Auch im nach wie vor offenen Kampf um die Playoffs. Bamberg hat bei den verbleibenden 13 Spielen nämlich noch acht in eigener Halle.
Christian Sengfelder: „Es ist enorm wichtig für uns, dass wir noch so viele Spiele in der BROSE ARENA haben. Unsere Fans machen in entscheidenden Momenten immer den Unterschied. Daher bin ich sehr froh, dass wir sie haben. Gegen Oldenburg müssen wir die Tugenden, die wir in der ersten Halbzeit in München aufs Parkett gebracht haben, über die komplette Spielzeit zeigen. Sie sind viel besser, als ihr Tabellenplatz aufzeigt. Das haben wir ja bereits schmerzvoll im Hinspiel erleben müssen. Daher werden wir sie definitiv nicht unterschätzen, zumal sie mit dem neuen Coach nochmals einen enormen Schritt nach vorne gemacht haben. Und dennoch: für uns zählt nur ein Sieg! Dafür kämpfen wir, dafür spielen wir. Ich habe die Playoffs noch lange nicht abgeschrieben!“
Die Partie steht im Zeichen des 30-jährigen Jubiläums des ersten nationalen Titels einer Bamberger Profibasketballmannschaft, dem Pokalsieg 1992. Aus diesem Grund spielt Brose Bamberg einmalig in einem Sondertrikot, das an das ehemalige Siegertrikot angeglichen ist. Alle Sponsoren haben etwa in ihren Archiven gekramt und ihr Logo aus dem Jahr 1992 zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus begrüßt Brose Bamberg am Dienstagabend ehemalige Spieler, Betreuer und Funktionäre der Pokalsiegermannschaft 1992. Bereits seit einer Woche laufen auf den Social Media-Kanälen und dem YouTube-Channel Interviews und Rückblicke mit einigen der Pokalhelden von damals, wie Peter Cole und Brian Martin.
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