Das Lichtenfelser Rote Kreuz im Krisenmodus

symbolbild ukraine

Das Rote Kreuz im Landkreis Lichtenfels stellt sich auf die Umsetzung weiterer Hilfen für Kriegsflüchtlinge ein

BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak

BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak

Wie der BRK-Kreisverband Lichtenfels mitteilte, befände man sich im Austausch mit den oberen Verbandsgliederungen, die die internationalen Aktivitäten des Roten Kreuzes steuerten. Mit der Koordinierungsstelle des Landratsamtes Lichtenfels wurden zwischenzeitlich mögliche Betreuungskonzepte für ankommende Kriegsflüchtlinge besprochen. Die ersten Flüchtlinge, eine Mutter mit ihrem 16jährigen Sohn, die bei Verwandten untergekommen sind, erhielten Hygieneartikel und Kleidung. Wie BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak ausführte, erhalte man täglich Anfragen zu Sachspenden. Hinsichtlich von Kleidung habe man dank der Bevölkerung Lagerbestände, auf die man jederzeit im Bedarfsfalle zurückgreifen könne. Da das Rote Kreuz als internationale Hilfsorganisation bereits in der Ukraine oder in den benachbarten Ländern aktiv ist, seien weitere Sachspenden durch das hiesige Rote Kreuz derzeit nicht angezeigt. „Selbstverständlich würden sich die Rotkreuz-Aktiven aus dem Landkreis um ihren Einsatz bemühen, sofern die koordinierenden Stellen im Hilfegeschehen dies für erforderlich halten“ so Thomas Petrak.

Der gegenwärtige Schwerpunkt im Krisenmanagement beziehe sich auf Maßnahmen, die im Falle des Ankommens einer größeren Anzahl von Kriegsflüchtlingen angezeigt sind. Die Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Lichtenfels sei – so Thomas Petrak – sehr groß und daher rate man in den vielen Gesprächen zu Geldspenden, da diese von den internationalen Hilfsorganisationen effektiv entsprechend des konkreten Bedarfs vor Ort eingesetzt werden könnten. Dabei nutze man auch gezielt Lieferketten, die der Infrastruktur in den Einsatzgebieten zugutekommen. Nicht unerwähnt ließ der Kreisgeschäftsführer den Integrationsbedarf, der bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen entsteht. Man dürfe nicht ohne Weiteres von einem kurzfristigen Aufenthalt ausgehen, wenn die Menschen in den Landkreis kommen. Das Leid, das sich in der Ukraine zeige, sei unermesslich groß und daher flüchteten die Menschen mit einem traumatischen Hintergrund. Die Bürgerinnen und Bürger könnten zudem einen großen Beitrag zur Bewältigung menschlichen Leides leisten, wenn sie bei der Integration mithelfen. Hier sei jede Person bereits jetzt gefordert, sich dieses Umstandes bewusst zu werden. „Geld- und Sachspenden sind das eine. Aber mitmenschliche Zuwendung im Leben nach der Flucht ist durch nichts zu ersetzen“ wie das Rote Kreuz abschließend betonte.