Haus­halts­re­de der Forch­hei­mer CSU-Fraktion

- Es gilt das gespro­che­ne Wort -

Sehr geehr­ter Herr Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Kirschstein,
sehr geehr­ter Herr Bür­ger­meis­ter Schönfelder,
sehr geehr­te Frau Bür­ger­meis­te­rin Dr. Prechtel,
sehr geehr­te Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen aus dem Forch­hei­mer Stadtrat,

„Es sind die Begeg­nun­gen mit Men­schen, die das Leben lebens­wert machen.“

Guy de Mau­pas­sant, (1850 – 1893), fran­zö­si­scher Erzäh­ler und Novellist

Mit die­sen Wor­ten des fran­zö­si­schen Erzäh­lers und Novel­lis­ten begann mein dies­jäh­ri­ger Haushaltsantrag.

Josua Flierl, Fraktionsvorsitzender. Foto: Ralf Rödel

Josua Flierl, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der. Foto: Ralf Rödel

Nie­mand von uns hät­te jemals gedacht, dass der Inhalt die­ser Aus­sa­ge unser Leben und unse­ren All­tag so prä­gen wird.

Dies gilt für alle Berei­che unse­res Lebens, aber auch im Beson­de­ren für den poli­ti­schen Dis­kurs mit den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, mit allen dazu­ge­hö­ri­gen Part­nern und nicht zuletzt mit den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern der Stadt Forchheim.Innovatives, zupa­cken­des und umsich­ti­ges Pro­blem­lö­sen mit einem ver­nünf­ti­gen Maß an Aus­ge­wo­gen­heit und Weit­sicht. Unter die­sem Mot­to stand und steht die Arbeit unse­rer Fraktion.

Dies haben wir mit uns­rem dies­jäh­ri­gen Haus­halts­an­trag wie­der zum Aus­druck gebracht.

Ver­ein­bart wur­de, dass die Haus­halts­re­den max. sechs Minu­ten lang sein sol­len, dar­an wer­de ich mich natür­lich hal­ten und mich auf unse­re haus­halts­po­li­ti­schen Schwer­punk­te beschränken.

Ich darf daher eini­ge zen­tra­le Aspek­te her­aus­grei­fen: Forch­heim wächst nach wie vor und zeigt gera­de in wirt­schaft­li­cher Hin­sicht eine erfreu­li­che Ent­wick­lung mit aktu­ell stark wach­sen­den Ein­nah­men. Dies freut uns sehr. Wir hof­fen, dass sich ins­be­son­de­re die­se Ein­nah­me­si­tua­ti­on noch eine Zeit lang hal­ten lässt.

Zu einem wach­sen­den Ober­zen­trum gehört nicht nur eine star­ke Wirt­schaft, son­dern auch ein rei­ches kul­tu­rel­les Ange­bot. Die Geschmä­cker und Bedürf­nis­se sind inso­weit bekann­ter­ma­ßen viel­fäl­tig und natür­lich auch inhalt­lich ver­schie­den. Genau­so viel­fäl­tig und ver­schie­den muss auch das Ange­bot sein. Wir sehen uns hier auf einem guten Weg.

Mit dem Kol­ping­haus haben wir eine her­vor­ra­gen­de Aus­gangs­la­ge und sehr gute Möglichkeiten.

Seit den ers­ten Über­le­gun­gen und Pla­nun­gen sind lei­der mitt­ler­wei­le vie­le Jah­re ver­gan­gen, hier gilt es end­lich Nägel mit Köp­fen zu machen. Unse­re Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und ins­be­son­de­re auch eine gro­ße Anzahl von Kul­tur­schaf­fen­den erwar­ten dies sehn­lichst. Für den Ein­satz gera­de im kul­tu­rel­len Bereich dan­ken wir der drit­ten Bür­ger­meis­te­rin, Frau Dr. Prech­tel, sehr herzlich.

Auch unser Kel­ler­wald ist Kul­tur. Er ist eben nicht nur ein tou­ris­ti­sches High­light, son­dern auch ein Forch­hei­mer Kul­tur­gut. Die Pflan­ze Kel­ler­wald muss wei­ter­hin gehegt und gepflegt werden.Nur so gelingt es uns der Spa­gat zwi­schen Tou­ris­tik, Wirt­schaft­lich­keit und nach­hal­ti­gem Kul­tur­und Natur­gut. Wir dan­ken hier ins­be­son­de­re auch unse­rem zwei­ten Bür­ger­meis­ter Udo Schön­fel­der, der sich mit gro­ßem Enga­ge­ment und Lei­den­schaft für eine gute Zukunft des gesam­ten Kel­ler­wald Are­als ein­setzt. Wir hof­fen sehr, dass hier bald ein gesamt­heit­li­ches Lösungs­kon­zept gefun­den und umge­setzt wird.

Inves­ti­tio­nen mit einer Sum­me von 72 Mio. Euro stel­len einen Rekord­wert dar.

Inves­ti­ti­ons­schwer­punk­te sind u.a.:

Rat­haus­sa­nie­rung, Umbau des Para­de­plat­zes, Aus­bau von Schu­len und Kin­der­ta­ges­stät­ten, Inte­rims­kul­tur­stät­te, Hoch­was­ser­schutz Kers­bach, Umsied­lung Bau­hof­la­ger, Stra­ßen­aus­bau­ten, Natur- und kli­ma­schutz­maß­nah­men, Grund­stücks­be­vor­ra­tung, Sanie­rung Königs­bad, Feu­er­wehr­haus Bucken­ho­fen mit städ­ti­schem Muse­ums­de­pot, städ­ti­scher Eigen­bei­trag zur Piasten­brü­cke und und und …

Dies alles unter­stüt­zen wir und haben auch für deren Umset­zung in den Sit­zun­gen des ver­gan­ge­nen Jah­res bereits gekämpft.

Aber das Wachs­tum der Stadt Forch­heim lässt sich nicht nur an den Inves­ti­tio­nen und Kenn­zah­len fest­ma­chen, son­dern unter ande­rem auch an der Zahl der städ­ti­schen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mitarbeiter.

Im Jahr 2022 gibt es 62 Stel­len mehr als im letz­ten Jahr, dies ent­spricht einer Stei­ge­rung von knapp 12 Pro­zent. Die­se deut­li­che Meh­rung haben wir mit­ge­tra­gen, dies kann aber kein Auto­ma­tis­mus für die nächs­ten Jah­re sein. Die Per­so­nal­aus­stat­tung der gesam­ten Stadt­ver­wal­tung ist stän­dig zu über­prü­fen, es sind recht­zei­tig vor­her­seh­ba­re Aus­fäl­le (durch geplan­te Ope­ra­tio­nen oder ähn­li­ches) durch fle­xi­ble und vor­aus­schau­en­de Model­le abzufangen.Dies auch durch zu Hil­fe­nah­me exter­ner Part­ner, z. B. Zeit­ar­beits­fir­men, die sich auf kom­mu­na­le Mit­ar­bei­ter spe­zia­li­siert haben. Grund­la­ge hier­für muss ein trag­fä­hi­ges Per­so­nal­kon­zept sein.

Neben einer Über­sicht, in wel­chen Berei­chen Bedarf an Per­so­nal herrscht bzw. wo ein Über­hang besteht, soll vor allem die mit­tel- und lang­fris­te Siche­rung von eige­nen Füh­rungs­kräf­ten sicher­ge­stellt werden.

Hier­für muss die Stadt Forch­heim auf Leis­tungs­trä­ger setz­ten und die­se sowohl fach­lich als auch per­sön­lich wei­ter­bil­den, so dass zukünf­ti­ge Füh­rungs­kräf­te aus dem eige­nen Haus kom­men und die­se schnell und unbü­ro­kra­tisch in Ver­ant­wor­tung gebracht wer­den können.

Wie bereits in ver­schie­de­nen Stadt­rats­sit­zung ange­spro­chen, for­dern wir Sie auch an die­ser Stel­le noch­mals auf, Herr Ober­bür­ger­meis­ter, eine vor­aus­schau­en­de Per­so­nal­ent­wick­lung und­Pla­nung umzu­set­zen, die eine rea­lis­ti­sche Abar­bei­tung der anste­hen­den Auf­ga­ben ermöglicht.

Die Wei­ter­ent­wick­lung des Medi­cal Val­ley Cen­ters in Forch­heim hal­ten wir für unab­ding­bar und unter­stüt­zen die­ses Pro­jekt nach­hal­tig. Das Pro­jekt stärkt den Wirt­schafts­stand­ort Forch­heim und leis­tet einen wich­ti­gen Bei­trag für die Ent­wick­lung des Wirt­schafts­stand­orts Forch­heim. Wir kön­nen mit der inhalt­li­chen und bau­li­chen Wei­ter­ent­wick­lung sowohl die Basis für einen uni­ver­si­tä­ren Able­ger als auch die Basis für einen wei­te­re wirt­schaft­li­che Pro­spe­ri­tät schaffen.

Umso unver­ständ­li­cher ist es für uns, dass Sie, Herr Ober­bür­ger­meis­ter das Pro­jekt nicht in glei­cher Wei­se mit unter­stüt­zen und teil­wei­se lei­der sogar blo­ckie­ren. Ganz offen­bar stockt die­ses Pro­jekt nicht zuletzt auch wegen per­sön­li­cher Ani­mo­si­tä­ten in den letz­ten Mona­ten. Wir for­dern Sie, Herr Ober­bür­ger­meis­ter auch im Rah­men die­ser Haus­halts­re­de noch­mals nach­drück­lich auf, die­se Blo­cka­de­hal­tung auf­zu­ge­ben und for­dern hier nun end­lich einen ziel­füh­ren­den Abschluss.

Wer­den Sie bit­te inso­weit ihrer Ver­ant­wor­tung gegen­über Forch­heim gerecht.

In Anbe­tracht der vor­ge­ge­be­nen Zeit noch ein Wunsch für die Zukunft: Kom­mu­na­le Pflicht­auf­ga­ben vor kom­mu­na­len Wahl­auf­ga­ben ver­bun­den mit dem Wunsch über eine Dis­kus­si­on um eine Redu­zie­rung der Gewer­be­steu­er­um­la­ge und der Grundsteuer.

Auch hier ist es an der Zeit – bei die­ser Haus­halts­la­ge – Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zu entlasten.

Das Zah­len­werk des Haus­halts selbst fin­det unse­re Zustim­mung. Die CSU-Stadt­rats­frak­ti­on wird dem Haus­halts­werk 2022 und dem Finanz­plan 2023 – 2025 zustimmen.

Der Ver­wal­tung mit dem ver­ant­wort­li­chen Bür­ger­meis­ter Udo Schön­fel­der an der Spit­ze und noch­mals maß­geb­lich der Finanz­ver­wal­tung unter der Füh­rung unse­res Käm­me­rers Herrn Wink­ler, sowie Herrn Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Kirsch­stein dan­ken wir für die gute Zusam­men­ar­beit in die­sem Jahr.

Auf eine wei­ter­hin kon­struk­ti­ve Zusam­men­ar­beit freu­en wir uns.

Für Rück­fra­gen aller Art ste­he ich Ihnen jeder­zeit per­sön­lich zur Verfügung.

Herz­li­chen Dank und vie­le Grüße 
Josua Flierl, Fraktionsvorsitzender