Sonntaggedanken: „Freude“

Symbolbild Religion

Liebe Freunde,

es gibt eine Legende, die von einem Mann erzählt, der in den Himmel kam, um dort vor Gott zu treten; vor ihm bildete sich eine lange Schlange Wartender, die hofften, in den Himmel eingelassen zu werden.

Er hörte, wie Gott freundlich etwas sagte: „Du hast mir zu essen gegeben, als ich Hunger hatte. Gut gemacht, ab mit dir in den Himmel.
Du hast mich besucht, als ich krank war – gut gemacht – ab mit dir in den Himmel.“

Zu einem Kind sagte Gott: „Du hast mit mir gespielt, als mich alle ausgeschlossen hatten. – Ab mit dir in dem Himmel.“
Dem Mann wurde himmelangst, denn er war nicht barmherzig, nicht liebevoll gewesen. Er hatte nie etwas abgegeben oder jemandem etwas geliehen.

Als er endlich an der Reihe war, lächelte Gott ihn an und sprach: „Ich war traurig und niedergeschlagen, und du hast mich mit einem Witz zum Lachen gebracht – gut gemacht – ab mit dir in den Himmel. (Quelle unbekannt)

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel …

Barmherzigkeit kann also viele Seiten haben, und dazu gehört auch die Fröhlichkeit. Ich glaube, wenn ich anderen Menschen eine Freude bereite, wenn ich sie zum Lachen bringe oder ihnen auch nur ein Lächeln schenke, dann wird das immer wieder auf mich zurückfallen.

Warum lachen wir dann so wenig? Warum ist oft in unseren Gottesdiensten so wenig Freude zu spüren? Viele werden mir jetzt vorhalten: „Wir haben eben nichts zu lachen.“ „Doch“, entgegne ich, „haben wir, du und ich. Denn allein schon, dass ich leben kann, dass es mir relativ gut geht – trotz Corona – ist Grund genug.“

Wir jammern oft auf hohem Niveau, obwohl wir eigentlich wirklich Grund zur Freude hätten.

Und so möchte ich Ihnen Mut machen: Freuen Sie sich einfach, freuen Sie sich, dass Sie leben können, freuen Sie sich, dass Sie genug zu essen haben, freuen Sie sich an den Vögeln, die wieder morgens singen usw. Freuen Sie sich, und teilen Sie die Freude mit anderen. Machen Sie anderen einmal eine Freude – sei es durch ein gutes Wort, eine kleine Geste oder oder. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass auch Jesus kein Kind von Traurigkeit war, sondern ein Mensch, der mit einer Lebensfreude Menschen begeistert hat.

Er hatte eine frohe Botschaft, die Menschen aufbaute. Er hat den Menschen, gerade denen, die am Rand der Gesellschaft waren zu spüren gegeben: „Du bist, so wie du bist ein wunderbarer Mensch und Gott liebt dich!“. Und ich bin überzeugt, dass er eine so wunderbare Botschaft nur mit Freude verkünden kann und zur Freude gehört der Humor. Auch wenn wir davon nichts in der Bibel lesen, bin ich überzeugt, dass Jesus viel Humor hatte. Wer andere erfreut, der verkündet ohne viele Worte eine frohe Botschaft.

Wir sollen diese frohe Botschaft weitersagen. Und dazu gehört der Humor und die Fröhlichkeit, das Lachen und die Heiterkeit.
Die Freude sollte in unseren Gottesdiensten und in unseren Gesichtern sich widerspiegeln.

So wünsche ich Ihnen viel Freude am Leben, an Ihrem Leben und den Mut, anderen Menschen eine Freude zu bereiten und Freude weiterzugeben, denn wer von Freude erfüllt ist, der verkündet ohne ein Wort eine froh machende Botschaft.

Ich wünsche Ihnen einen guten Sonntag, eine gute Woche und passen Sie gut auf sich auf.

Klaus Weigand


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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand

  • Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
  • Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
  • Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
  • Priesterweihe 1998
  • Tätigkeiten:
  • Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
  • Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
  • seit 2015 in Heroldsbach und Hausen