Heimatkunde am Sonntag: Gräfenberg
„Nürnbergisch, Protestantisch; Sitz eines Landgerichts gleichen Namens, hat 960 Einwohner. Das Städtchen kam im 15. Jahrhundert durch Kauf an Nürnberg und erhielt von Kaiser Karl IV. 1331 die Stadtgerechtigkeit. Der Markgraf Achilles eroberte das Schloss und den Ort, in welchem 500 Nürnberger lagen. Er war der erste, welcher im Sturme die Mauern erstieg. Im Albertinischen Krieg 1552 litt es gleichfalls bedeutend und 1567 brannte es größtentheils ab. 1630 plünderten es die Croaten aus und 1632 nahmen es die Wallensteinischen Truppen ein und legten es größtentheils in Asche“, berichtete Joseph Heller in seinem berühmtem Reisehandbuch „Muggendorf und seine Umgebungen“ 1829 über den Ort.
Was er seinerzeit nicht wissen konnte ist die Tatsache, dass 1994, mit dem „Minnesängerjahr in Franken“ auch der Minnesänger „Wirnt von Gräfenberg“ ausführliche Würdigung – mit dem mit-telalterlichen Stadtfest als Höhepunkt – erfuhr. Sein Name wurde 1172 erstmals in einer Klosterurkunde erwähnt; er zählte zu den bedeutendsten Dichtern des Hochmittelalters. Sein Epos: „Wigalois, der Ritter mit dem Rade wurde berühmt. Aus diesem Anlass erzählte Gernodt Wildt, freier Mitarbeiter des Fränkischen Tag dieses Werk in zeitgenössischer Prosa nach, der Verlag des Fränkischen Tag brachte das Heft zu den Feierlichkeiten 1994 heraus. Zuerst als heimatkundliche Serie, danach in Buchform.
„Heimatkunde am Sonntag“ ist eine Artikelserie mit historischen Informationen zu Orten in der Fränkischen Schweiz, dankenswerterweise bereitgestellt von Reinhard Löwisch, einem langjährigen Mitarbeiter der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, bekannt durch seine Publikationen zur Waischenfelder Geschichte. Sein jüngstes Werk ist eine Schriftenreihe zur Waischenfelder Geschichte, deren erstes Heft bereits vorliegt: Band eins „Die kriegerische Zeit in Waischenfeld“ mit 44 Seiten und 20 Abbildungen gibt es beim Autor in Affalterthal, Telefon 09197–697740. Erhältlich zum Preis von zehn Euro, plus drei Euro Versandkosten. Selbstabholung gerne nach Ankündigung möglich. Alle Artikel zu „Heimatkunde am Sonntag„
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