Sieben tapfere Bamberger kämpfen Gießen nieder
Brose Bamberg entschied die Partie des 21. Spieltags der easyCredit Basketball Bundesliga bei den JobStairs GIESSEN 46ers mit 92:89 für sich und sicherte sich damit den zehnten Saisonsieg. Der ist umso größer einzuordnen, da die Gäste mit lediglich acht Spielern inkl. des Nachwuchsmannes Lukas Passarge nach Hessen reisen konnten. Neben den Langzeitverletzten Ogbe, Mitchell und Heckmann fiel nämlich kurzfristig auch noch Dominic Lockhart mit einer Coronainfektion aus. Der Rest aber machte es als Team wett, kämpfte, fightete, spielte nicht immer schön, am Ende aber – nach insgesamt 19 Führungswechseln – erfolgreich. Jeder eingesetzte Bamberger punktete, am besten Tomáš Kyzlink mit 22 Zählern.
Oren Amiel: „Ich bin als Cheftrainer das erste Mal in so einer Situation, dass ich lediglich sieben Profis zur Verfügung habe. Aber wir jammern nicht, wir nehmen die Situation an, wie sie ist. Wir hatten heute ein gut organisiertes Team als Gegner, das uns das Leben extrem schwer gemacht hat. Teilweise haben wir allerdings auch durch einfache Ballverluste und überhastete Aktionen dazu beigetragen. Am Ende muss man in solchen Spielen auch Glück haben. Das hatten wir. Und wir hatten eine tolle Unterstützung durch unsere unermüdlichen Fans, die uns über 40 Minuten gepusht haben. Dafür herzlichen Dank!“
Brose Bamberg erwischte einen schweren Start, lag nach gut drei Minuten mit 2:9 zurück. Erst allmählich kamen die Gäste ins Spiel: Kyzlink, Geben und Prewitt verkürzten durch einen kleinen 6:0-Run den Rückstand bis Mitte des Viertels auf einen Zähler: 8:9. Vor allem defensiv blieb es eine durchwachsene Bamberger Partie. Gießen rannte an, kam oftmals zu einfach zum Korb. Alleine 18 Punkte erzielten die Hausherren in den ersten zehn Minuten „in the paint“. Und dennoch: Brose blieb dran, begann von außen zu treffen: zweimal Prewitt und zweimal Sengfelder waren von jenseits der 6,75m-Linie erfolgreich und sorgten somit dafür, dass es zum Viertelende nur „minus eins“ hieß: 25:26.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts schien es, als ob sich die Bamberger Defensive nun etwas besser auf die unorthodoxe Spielweise der Hausherren eingestellt hatte. Nach einem schnellen Gießener Dreier waren es vier Punkte von Sengfelder, die den Ausgleich brachten (29:29, 12.). Die erneute Führung bescherte kurz darauf ein Kyzlink-Dreier, der nach gut 13 Minuten zum 32:31 traf. Bis auf fünf Punkte konnten sich die Gäste, lautstark angefeuert von rund 20 mitgereisten Fans, in der Folgezeit absetzen (43:38, 18.). Die 120 Sekunden vor der Pause schlichen sich dann aber wieder vermeidbare Fehler ins Bamberger Spiel, die Gießen ausnutzte und Brose schließlich mit einem Ein-Punkt-Rückstand in die Kabine musste: 47:48.
Das dritte Viertel war ausgeglichen. Jedes Team hatte auf erfolgreiche Abschlüsse des anderen die passende Antwort parat. Die Führung wechselte alleine in den dritten zehn Minuten neun Mal, bis zum Schlussviertel ganze 17 Mal. Die Hausherren hatten es dabei immer wieder den starken McCullum und Omot zu verdanken, die beide an diesem Abend zur Höchstform aufliefen. Vor allem Omot brachten die Bamberger nur schwer in Griff, so dass er am Ende auf 27 Punkte kommen sollte – Karrierebestwert. Für Brose hielt das Kollektiv dagegen – aus dem allerdings immer wieder Tomáš Kyzlink herausstach und erfolgreich Nadelstiche bei den Gießenern setzte. Mit einer Ein-Punkt-Führung ging es in das letzte Viertel: 70:71.
Der Schlussabschnitt sollte dann zur Nervenschlacht werden. Brose erspielte sich schnell einen Fünf-Punkte-Vorsprung (72:77, 33.), den die Bamberger bis eine Minute vor Schluss auch verwalteten. Dann allerdings kamen Laksa und McCullum für die Gastgeber und stellten das Ergebnis auf 85:86 aus Bamberger Sicht. Die letzte Minute zog sich, denn es folgte Freiwurf auf Freiwurf. Brose konnte dabei immer vorlegen und behielt – in Person von Prewitt und Sengfelder – zum Großteil die Nerven. 6,7 Sekunden vor dem Ende verwandelte Christian Sengfelder zum 92:89. Der letzte Wurf aber war auf Gießener Seite. Der Dreier allerdings drehte sich mit der Sirene aus dem Korb heraus, so dass schlussendlich ein knapper und extrem wichtiger Sieg für Brose Bamberg zu Buche stand.
Brose Bamberg: Prewitt 19, Scott 5, Omuvwie 2, Robinson 13, Geben 13, Passarge dnp, Sengfelder 18, Kyzlink 22
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