HC Erlangen erkämpft sich nach starker Aufholjagd einen Punkt bei den Rhein-Neckar Löwen
Der HC Erlangen erkämpfte sich im ersten Bundesliga-Spiel des Jahres einen Punkt bei den Rhein-Neckar Löwen. Nachdem die Franken kurzfristig ohne drei Stammspieler die Reise nach Baden-Württemberg antreten mussten, erwischte der HCE einen schwierigen Start ins Spiel und lag nach zehn Minuten mit 7:1 hinten. Nach einer eindrucksvollen Aufholjagd gelang es dem HCE in der zweiten Hälfte die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen, sodass die Erlanger einen Punkt aus der SAP Arena entführen konnten. Nach 60 intensiven Minuten und einer spannenden Schlussphase trennten sich beide Mannschaften mit 26:26 (13:12).
Der HC Erlangen reiste erneut ohne seinen Abwehrchef Petter Overby, der krankheitsbedingt nicht zur Verfügung stand, zum Auswärtsspiel nach Mannheim. Zudem musste HCE-Trainer Raúl Alonso auch noch auf seinen Top-Torjäger Simon Jeppsson und auf Torhüter Martin Ziemer verzichten, die beide aufgrund einer Fingerverletzung kurzfristig ausfielen. Für Martin Ziemer rückte der kürzlich nachverpflichtete Kim Sonne-Hansen in den Kader. Trotz den schmerzlichen personellen Ausfälle hatten sich die Erlanger vorgenommen, gegen die starken Rhein-Neckar Löwen alles zu geben, um etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Der HC Erlangen erwischte jedoch keinen guten Start in die Partie. Zwar schafften es die Erlanger nach 90 Sekunden durch den Siebenmetertreffer von Christoph Steinert mit 0:1 in Führung zu gehen, doch dann verließ die Erlanger das Wurfglück. Die Franken brachten sich zwar immer wieder in gute Wurfpositionen, scheiterten aber zu häufig am Löwen-Keeper. So kam es, dass die Gastgeber über die Spielstände 3:1, 5:1 und 7:1 nach zehn Minuten mit sechs Treffern in Führung lagen. In der 11. Minute dann die Erlösung für die Erlanger Fans. Spielmacher Nico Büdel beendete die Torflaute und tankte sich aus dem Rückraum zum 7:2 durch. Der Treffer sorgte für Aufschwung, denn mit zunehmender Spielzeit kämpfte sich der HCE im Angriff mehr und mehr in die Partie. Durch die Tore von Metzner und Sellin kamen die Franken in der 16. Minute wieder auf 9:6 heran. Beim Spielstand von 10:7 erkämpften sich die Erlanger in Unterzahl das Spielgerät, spielten die Unterzahlsituation clever aus, sodass Ex-Löwe Steffen Fäth nach dem letzten verbleibenden Pass den Ball zum 10:8 in die Maschen schmiss und dabei gleichzeitig die Zeitstrafe herausholte. Der HC Erlangen brachte sich also wieder auf Schlagdistanz und Löwen-Coach Ljubomir Vranjes sah sich gezwungen, die Auszeit zu nehmen (26.). Weil der HCE aber hellwach war und sich Bissel den Ball in der Abwehr erobern konnte, verkürzten die Franken mit einem Wurf ins leere Tor auf 11:10. Kurz darauf war es wieder die gute Blockarbeit der Erlanger, die in der 27. Minute zum Ballgewinn führte, sodass Johannes Sellin per Tempogegenstoß den Ausgleich zum 11:11 erzielte. Weil der HCE eine starke Abwehr spielte konnte Steffen Fäth zwei Minuten vor Schluss den Führungstreffer zum 11:12 werfen. Nach zwei gut herausgespielten Löwen-Toren trennten sich beide Mannschaften zur Pause beim Spielstand von 13:12.
Nach dem Wiederbeginn stellte Antonio Metzner in Unterzahl durch eine starke Eins-gegen-Eins-Aktion auf 13:13, doch nur wenig später nutzten die Hausherren die Möglichkeit in Überzahl über Linksaußen zum 14:13 zu treffen. Es entwickelte sich ein rasantes Handballspiel in dem die Löwen zumeist mit einem Treffer vorne lagen, aber der HCE immer wieder nachziehen konnte. Weil die Gastgeber damit nicht zufrieden waren, dauerte es nur fünf Minuten, bis Vranjes die grüne Karte legte. Aber er machte die Rechnung ohne den hellwachen Christopher Bissel, der sich in der Abwehr den Ball schnappte und den Führungstreffer zum 15:16 markierte (36.) Sonne-Hansen parierte daraufhin stark, sodass der HCE das erste Mal im Spiel mit zwei Treffern in Führung gehen konnte. Die Franken waren spätestens jetzt voll im Spiel und konnten durch den Treffer von Steinert auf 16:18 erhöhen. Nach einer unglaublichen Einzelaktion zauberte Co-Kapitän Sellin aus dem Null-Winkel das 16:19 herbei (41.) und einige Sekunden später fing die Nummer 5 der Erlanger den Ball heraus und schickte Firnhaber auf die Reise zum 16:20. Die Löwen zogen daraufhin die Notbremse und legten ihre letzte Auszeit schon früh. Aber Erlangen ließ auch im 7-gegen-6 nicht locker, kämpfte sich wieder in den Ballbesitz sodass Sellin das 16:21 machen konnte. Kurz danach scheiterte der HCE drei Mal in Folge beim Wurfversuch, was die Hausherren nutzten, um wieder auf 19:21 zu verkürzen. Nach einer Ansprache von Raúl Alonso machte Leban das 19:22, doch es blieb spannend in der SAP Arena. Beim Spielstand von 20:22 machten die Franken zwei Mal kurzen Prozess in der Abwehr, sodass es durch die Tore von Zechel und Bissel blitzschnell 20:24 zu stand. Nach einer Zeitstrafe gegen den HCE traf Andy Schmid zum 21:24 und kurz darauf landete der Ball im leeren fränkischen Tor (22:24 / 51.). Der HCE zauberte mit einem Kempa-Trick das 22:25 herbei und einen Augenblick später holte Kohlbacher den Siebenmeter heraus. Neuzugang Kim Sonne1Hansen parierte sensationell und verschaffte seinen Vordermännern somit in der wichtigen Phase dieses Spiels etwas Zeit zum Verschnaufen. In Überzahl kam Kohlbacher vom Kreis zum 23:25 und Steffen Fäth scheiterte im Abschluss. Es stand 23:25 und der HCE sah in der 55. Minute die Zeitstrafe. Im 4-gegen-6 kamen die Löwen wieder frei zum Wurf, aber Kim Sonne-Hansen rettete abermals weltklasse, sodass der HCE im nächsten Angriff die Uhr clever runterspielen konnte und durch Büdel das 23:26 machte. In den beiden letzten Minuten lag das Glück nicht aufseiten der Erlanger. Im Angriff trafen die Franken die falschen Entscheidungen, sodass es den Rhein-Neckar Löwen quasi mit der Schlusssirene gelang, den Ball im Tor zum 26:26 unter zu bringen.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Wir haben personell einige Engpässe gehabt und wussten, dass diese Aufgabe sehr schwer werden würde. Dass die Mannschaft sich trotz des Rückstands so zurück gekämpft hat und hier am Ende einen Punkt geholt hat macht mich sehr stolz, auch wenn der letzte Gegentreffer natürlich sehr ärgerlich war“, sagte HCE-Trainer Raúl Alonso nach Spielende.
Für den HC Erlangen geht es nächste Woche Sonntag um 14 Uhr weiter. Im Top-Spiel treffen die Erlanger vor heimischer Kulisse auf den Vize-Meister SG Flensburg-Handewitt. Tickets für den Handball-Kracher zum Heimspielauftakt sind im Online-Shop und an allen bekannten Reservix-Vorverkaufsstellen erhältlich.
STATISTIK
RHEIN-NECKAR LÖWEN
Tor: Birlehm, Katsigiannis
Schmid (5/1), Kirkelokke (3), Patrail, Knorr, More (5), Ahouansou (1), Abutovic, Lagergren, Groetzki (7/1), Horzen, Gislason, Nilsson (2), Kohlbacher (2)
HC ERLANGEN
Tor: Sonne-Hansen, Ferlin
Sellin (4), Jaeger, Fäth (4), Firnhaber (2), Büdel (2), Bissel (2), Metzner (5), Link (1), Jeppsson, Steinert (2/2), Leban (2), Zechel (2)
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