Erzbischof Schick: „Keine Waffen in die Hände von Kindersoldaten“
Stärkere Kontrolle bei Rüstungsexporten gefordert
Erzbischof Ludwig Schick ruft die Politik auf, beim Rüstungsexport stärker darauf zu achten, dass die Waffen nicht in die Hände von Kindersoldaten gelangen. Zum Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten, den „Red Hand Day“ (12. Februar), wies Schick darauf hin, dass weltweit Schätzungen zufolge bis zu 250.000 Kinder und Jugendliche an bewaffneten Konflikten beteiligt sind, obwohl das völkerrechtlich verboten ist.
Besonders im Südsudan, in der Zentralafrikanischen Republik, in der Demokratischen Republik Kongo, in Somalia, Syrien und im Jemen seien Kindersoldaten im Einsatz. Auch islamistische Terrorgruppen wie Boko Haram und der Islamische Staat missbrauchen Kinder als Kämpfer oder zwingen sie sogar zu Selbstmordattentaten.
Hilfsorganisationen weisen darauf hin, dass beim Verkauf von Rüstungsgütern nicht ausreichend kontrolliert wird, ob mit den Waffen Kinder ausgestattet werden. Hier müssten die Regierungen sensibel sein und Waffenexporte in entsprechende Länder stoppen, sagte Schick und kritisierte oft fehlende Transparenz bei den Genehmigungsverfahren von Waffenexporten. Der Verkauf von Waffen an Krieg führende Länder sei grundsätzlich abzulehnen.
Der Erzbischof betonte, dass Kindersoldaten auch schwere seelische Schäden erleiden und oft fürs ganze Leben traumatisiert sind. Sie besuchen jahrelang keine Schule und erleben große Brutalität. Auch Mädchen würden rekrutiert und seien zusätzlich der Gefahr sexueller Gewalt ausgesetzt. Deshalb seien psychologische Betreuung und Ausbildungsprogramme für ehemalige Kindersoldaten sehr wichtig.
Der Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten wird seit dem 12. Februar 2002 begangen. An diesem Tag trat ein Zusatzprotokoll zur Beteiligung von Kindern in bewaffneten Konflikten in Kraft – ergänzend zur UN-Kinderrechtskonvention. Das Papier verbietet den Einsatz von Kindern in bewaffneten Konflikten und die Wehrpflicht für Minderjährige. Weltweit setzen sich zahlreiche Organisationen gegen die Rekrutierung von Kindern als Soldaten ein. Sie bemühen sich um die Entwaffnung der Kinder, die Entlassung aus dem Militärdienst und die Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
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