Leserbrief zum Artikel „Windkrafträder gestoppt“ im Nordbayerischen Kurier vom 5./6.2. S. 18 von Peter Engelbrecht

leserbrief-symbolbild

Gerade mal ein genehmigtes Windrad in Bayern 2021, das sagt alles!

Die Weigerung der CSU, kontraproduktive Projekte wie aktuell die 10H Regel für Windkraftanlagen aufzugeben, kennen wir schon von der „Ausländermaut“ zu gut. Wir wissen alle, was dabei herauskam mit Andy Scheuer und Co. Weitere Pleiten wie Lufttaxi, Weltraumgroßmacht Bavaria und E-Roller wären noch medial zu würdigen. Ich meine, Herr Söder hält u.a. an der 10H Regel deshalb so fest, weil er weiß, dass dann auch im“ Paradies“ unterhalb der Donau endlich keine Ausreden mehr gelten, Windkraftanlagen zu verhindern. Ihm würden dann seine Wähler abseits von den CSU-Hochburgen wie Oberfranken gar alle weglaufen. Also, von der CSU-geführten Staatsregierung ist bezüglich Klimawende nichts zu erwarten, ausgenommen heiße Luft.

Unsere Demokratie hat den Riesenvorteil, dass sie auf mehreren Ebenen wirkt. Will heißen: So wie im o.g. Artikel konkret und treffend analysiert, auf kommunalen Ebenen ist der Landkreis Bayreuth innerhalb Bayerns hervorragend aufgestellt, was erneuerbare Energien betrifft. Bei der Windkraft ist das Soll weit übererfüllt, bei der Solarenergie ist noch etwas Luft nach oben, so das Fazit.

Absoluten Vorrang sollte deshalb beim Bau von neuen Windkraftanlagen die Einbeziehung der Bürger und/oder der Gemeinden bei der Planung und der Gewinnbeteiligung sein. Deshalb sollten bei der Windraddichte, die wir bereits in Oberfranken haben, ortsfremde Großinvestoren ganz ausgeschlossen werden.

Was vor allem den Ausbau von Solar, speziell die Fotovoltaik betrifft, gilt Ähnliches. Oberste Priorität wäre hier, dass nicht nur für Neubauten solche Anlagen vorgeschrieben werden, sondern vor allem auch für bestehende Industriebauten, also Supermärkte, Amazon, Medi, Batberg und viele viele weitere. Die flächendeckende Ausrede, dass es die Statik nicht hergebe, ist lächerlich und durch neutrale Gutachter leicht zu widerlegen. Etwa vier Alibi-Fotovoltaik-Platten auf einer 1000m2-Halle zählen dann aber nicht! Einzige echte Alternative dazu:Dach -Fassaden-begrünung!

Joachim Kalb, Weidenberg (Neunkirchen)

3 Antworten

  1. Werner Schamel sagt:

    Wir Oberfranken könnten doch auch davon profitieren, dass sich die Oberbayern gegen Windkraftanlagen wehren. Die 10H-Regel kann doch durch Gemeinderatsbeschlüsse in vielen Fällen außer Kraft gesetzt werden. Wir könnten durch Bürgergesellschaften von den Gewinnen aus Windstrom selbst profitieren. Dadurch würde auch mehr Akzeptanz für den Bau von WKA erreicht. Es liegt also auch an uns Bürgern, wie wir mit der Energiewende umgehen. Andere Gemeinden haben das schon praktiziert.

  2. Richard Schüssel sagt:

    Natürlich liegt es an den Bürgern! Es kann aber auch nicht angehen, dass wir hier in Franken und der Oberpfalz alleine die Energiewende mit Monstermasten, Photovoltaikflächen und Windrädern stemmen sollen. Als Zugabe gibs dann womöglich noch das Atomendlager im Fichtelgebirge! Es müssen A L L E mitmachen, halt wie beim Impfen auch, wenn es was werden soll.

  3. Werner Schamel sagt:

    Aber eine ausreichende und sichere Stromversorgung wird in Zukunft die Grundlage einer erfolgreichen Entwicklung sein. Aus Sicherheitsgründen brauchen wir vorallem regional erzeugten Strom.
    Ohne Strom kein Lohn!!