Heimatkunde am Sonntag: Freienfels

Symbolbild Heimatkunde
Die Postkarte zeigt eine Ansicht aus den 1920er Jahren. Repro: Reinhard Löwisch

Die Postkarte zeigt eine Ansicht aus den 1920er Jahren. Repro: Reinhard Löwisch

„Bambergisch, katholisch, im Landgericht Hollfeld liegt an der Wiesent in einem sehr romantischen Felsenthale und hat ein altes noch ziemlich gut erhaltenes Schloss mit einer Kirche, welche auf hohen Felsen stehen. Dieselbe wurde von der Familie von Aufseß errichtet, 1530 der protestantische Gottesdienst eingeführt, 1692 aber der katholische wieder ausgeübt. 1708 versahen diesen Franziskaner, 1718 Dominikaner und 1805 wurde eine eigene Kuratie daraus gemacht. Der Ort hat 234 Einwohner, ein Wirtshaus, eine Mühle. Er ist alt und die von Aufseß hatten ihn schon 1298 als freie Eigentümer; auch schrieb sich davon eine Linie. Im Bauernkriege 1525 wurde das Schloss zerstört, als es Pancraz und Wolf von Aufseß besaßen. Es wurde aber bald wieder hergestellt. Vor einigen Jahren verkaufte Hans von Aufseß diese Besitzungen; jetzt gehören sie dem von Porstel“ – schrieb Joseph Heller 1829 in seinem berühmten Reiseführer mit dem Titel: „Muggendorf und seine Umgebungen“. Freienfels war im 18. Jahrhundert ein Zentrum der Gegenreformation im Bistum Bamberg. In der früheren Schlosskapelle, jetzt katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus, sind barocke Stuckarbeiten mit dem Aufseßwappen und wappenverzierte Grabdenkmäler sehenswert. Bis zur Gebietsreform war Freienfels eine eigene Gemeinde mit dem Ortsteil Schafhof im Landkreis Ebermannstadt.


Reinhard Löwisch

Reinhard Löwisch

„Heimatkunde am Sonntag“ ist eine Artikelserie mit historischen Informationen zu Orten in der Fränkischen Schweiz, dankenswerterweise bereitgestellt von Reinhard Löwisch, einem langjährigen Mitarbeiter der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, bekannt durch seine Publikationen zur Waischenfelder Geschichte. Sein jüngstes Werk ist eine Schriftenreihe zur Waischenfelder Geschichte, deren erstes Heft bereits vorliegt: Band eins „Die kriegerische Zeit in Waischenfeld“ mit 44 Seiten und 20 Abbildungen gibt es beim Autor in Affalterthal, Telefon 09197–697740. Erhältlich zum Preis von zehn Euro, plus drei Euro Versandkosten. Selbstabholung gerne nach Ankündigung möglich. Alle Artikel zu „Heimatkunde am Sonntag