Treffen des Energieeffizienznetzwerks in Baiersdorf

Thema „Einsatz von Wärmepumpen“ stand im Vordergrund

Das Energieeffizienznetzwerk besteht aus sechs Kommunen und Städten (Baiersdorf, Bubenreuth, Fahrenzhausen, Oberschleißheim, Pullach im Isartal und Wörthsee). Das Netzwerk soll dazu dienen, sich auszutauschen und sich mit Rat und Tat bei unterschiedlichen Maßnahmen der Energiewende zu unterstützen.

Letzte Woche fand bereits das sechste Netzwerktreffen, pandemiebedingt online, statt. Neben der Wirtschaftlichkeit der kommunalen Projekte sollte auch die Ökologie ein wesentliches Wertungskriterium für die Umsetzung von Energieprojekten sein und Wärmepumpen werden mit einem steigenden Anteil erneuerbarer Energien Schritt für Schritt klimaneutral – das war der Tenor des Netzwerktreffens des kommunalen Energieeffizienznetzwerkes, welches durch das Institut für Systemische Energieberatung an der Hochschule Landshut (ISE) geleitet wird.

Frau Kainzner, die in der Stadt Baiersdorf für die Themen Klimaschutz, Energie und Umwelt zuständig ist, stellte die Stadt kurz vor und ging dabei vor allem auf das in 2020 erarbeitete Stadtentwicklungskonzept ein. In diesem wurden sechs wesentliche Handlungsfelder, wie beispielsweise Energie, Naturschutz und Artenvielfalt erarbeitet. Zudem stellte Frau Kainzner dar, welche weiteren Schritte auf Basis der Analysen aus dem Energieeffizienznetzwerk in der Stadt durchgeführt werden und welche vom Institut für Systemische Energieberatung vorgeschlagenen Projekte in 2022 in die Umsetzung (z.B. PV-Anlage auf dem Rathaus, Umrüstung der Innenbeleuchtung auf LED-Technologie) gebracht werden sollen.

Neben dem Thema „Einsatz von Wärmepumpen“ ist im Rahmen des Netzwerktreffens ein weiterer fachlicher Schwerpunkt auf das Thema „Wirtschaftlichkeitsrechnungen“ gelegt worden. Frau Zeiser veranschaulichte die Vorgehensweise der Bewertung von Investitionsprojekten einerseits theoretisch anhand finanzwirtschaftlicher Kennzahlen und andererseits praktisch anhand ausgewählter Projekte der teilnehmenden Kommunen, die durch das ISE im Rahmen der energietechnischen Beratung detailliert bewertet wurden. Auf dieser Grundlage werden die Kommunen nun in der verbleibenden Netzwerklaufzeit unterstützt, die einzelnen Maßnahmen in die Umsetzung zu bringen.

Im Weiteren Tagesverlauf stand das Thema „Wärmepumpen“ und deren Einsatzmöglichkeiten im Bestand, aber auch bei der energetischen Sanierung kommunaler Gebäude im Mittelpunkt. Hr. Wimmer von der Firma alpha innotec zeigte in seinem Fachvortrag auf, dass Wärmepumpen bereits jetzt niedrige CO2-Emissionen aufweisen und mit steigendem Anteil erneuerbarer Energien am Bundesstrommix stetig klimaneutraler werden. Ein geringer spezifischer Wärmebedarf, möglichst niedrige Vorlauftemperaturen sowie eine Flächenheizung stellen u.a. Rahmenbedungen dar, die einen effizienten Einsatz von Wärmepumpen ermöglichen. Durch einen bivalenten Betrieb der Wärmepumpe ist auch ein Einsatz bei weniger idealen Bedingungen denkbar, muss jedoch im Einzelfall detailliert betrachtet werden. Abgerundet wurde der Vortrag von Herrn Wimmer durch Beispielprojekte, die die verschiedenen Möglichkeiten der Wärmeerzeugung durch Wärmepumpen aufzeigten.

Herr Nass von den Stadtwerken Baiersdorf erläuterte im Anschluss daran den Einsatz einer Wärmepumpe in der Grundschule der Stadt Baiersdorf. Diese ist in diesem Objekt nach Grundsanierung der Liegenschaft zusammen mit einem BHKW sowie zwei Gasthermen installiert worden. Durch die Grundsanierung sowie den Einsatz effizienter Energieerzeuger konnte der Wärmebedarf der Liegenschaft um knapp 50 % reduziert werden.

Das Netzwerk befindet sich am Ende des zweiten Netzwerkjahres, viele Schwerpunkprojekte sind in den einzelnen Kommunen betrachtet worden, jetzt sollen im dritten und letzten Netzwerkjahr gemeinsam möglichst viele Projekte in die Umsetzung gebracht werden, so dass die zu Beginn definierten Energieeffizienzziele erreicht werden können.