Resümee mit Senft

Resümee mit Senft. Foto: Alex Dittrich

Was für eine turbulente Woche!

Frank Walter

Senft aus Bamberg!

Weiterhin bestimmt die Reality-Doku-Soap über die Zombie Apokalypse die Meldungen in der Presse.

Während das Drehbuch mittlerweile wirklich einen Oscar verdient hätte, sind die Nebendarsteller aus der Berliner WG auf gutem Wege zur „Goldenen Himbeere“. Die ja bekanntlich für die schlechteste Schauspielleistung des Jahres immer kurz nach dem Oscar verliehen wird.

Die spanische und englische Version der besagten Doku wurde letzte Woche mit frenetischem Jubel abgesetzt , während bei uns eine Staffel nach der anderen produziert wird!

Auch das Schmierentheater in Bamberg ging vergangene Woche weiter.

„Der Fraktionschef ist zurückgetreten“ also als Fraktionschef. Sonst bleibt alles wie gehabt, aber die Grünen haben zumindest wieder ein bisschen mehr Nachhaltigkeit in der Stadt erreicht, koalieren wollen sie trotzdem nimmer.

Klaus hier, Klaus da, in jedem zweiten Artikel! Könnte der Mann singen und wäre das Jazz- und Bluesfestival in den nächsten Wochen, könnte er sich durch diese unfreiwillige Werbung einen Großteil der Fördergelder des Festivals als Gage abzwacken um so den finanziellen Verlust, den er wohl nun hat, locker auszugleichen.

Aber auch die andere Affäre um den amtierenden OB der Stadt wurde nicht vergessen, hierzu wurde mit einer spekulativen Schlagüberschrift zum Lesen animiert, was zumindest bei mir geschafft wurde! Die stadtbekannte Europaministerin soll mit dem Oberbürgermeisterjob liebäugeln, liest man als Einführung in einen Artikel der Tageszeitung! Was sie aber im ersten Absatz gleich dementiert! – Selbst wenn es im März zu einem Prozess gegen den OB kommt, fühlt sie sich im Landtag besser aufgehoben um dort, nach ihrer Meinung, mehr für Bamberg zu erreichen. Mehr für ihren Geldbeutel auf jeden Fall! Dort gibt’s schließlich doppelt soviel Gehalt als für nen Bürgermeisterjob. Nach der Amtszeit, mit sicherem Erreichen der monatlichen Pensionszahlung in Höhe von 5k im Monat, kann man dann als Ärztin in beratender Funktion mit den richtigen Kontakten zur Politik, eh in beratender Funktion für ein Pharmaunternehmen seine politische Karriere besser ausklingen lassen. Mit dem Stadtmarketing-Baptist und dem Rot-Grünen Stadtratsdrama braucht man sich auch nicht rumärgern und sie hat es im Interview zwar schöner und politikergerecht erläutert, aber ein „Ich bin doch net blöd“ hätte das Interview definitiv abgekürzt!

„Verstärkte Kontrollen in der Bamberger Gastronomie“

Mit dieser Überschrift wurde ich für den nächsten Artikel geködert. Darin hat man dem typischen Denuzianten eine Plattform gegeben. Dieser Prototyp hat sich „seinen“ Artikel bestimmt gerahmt übers heimische Bett gehängt und erzählt die nächsten Jahre stolz in der Nachbarschaft, was er zum Kampf gegen die Pandemie beigetragen hat! – ach was red ich … er hat sie beendet!

Aber von vorne! Vor dem Dreikönigstag besuchte besagter Denuziant mit seiner Gefolgschaft ein Bamberger Gasthaus. Hier wurde er zu wildfremden Menschen an den Tisch gesetzt, schon das erste Problem in unserer Region:“WILDFREMDE“!! Und auch nach stundenlangem verkrampften hochhalten seines gelben Passierscheins wurden weder er, noch seine Begleiter fürs gehorchen gelobt! – Skandal! Also gleich Presse, Ordnungsamt und Honecker in Brasilien informiert! Auf Nachfrage der Tagespresse dann sein Statement, das man beim Julius damals bestimmt auch so abgedruckt hätte. „Er fürchte, dass sich diese Herangehensweise bei Nicht-Geimpften herumspreche: „Nicht auszudenken, was dies für die aktuelle Infektionslage bedeutet!“ Gut, wenn er meint die „Herangehensweise“ bringt Ungeimpfte in Gefahr sich mit dem Virus zu infizieren um dann mit einem schweren Verlauf ums Leben zu kämpfen, geb ich ihm sogar ein bisschen Recht. Einzig so wären die Maßnahmen nämlich mal sinnvoll erklärt. Da ich aber glaube, dass der Denuziant damit meinte die Ungeimpften würden das Virus verbreiten, Geimpfte anstecken und gehörten in abgesonderte Stadtteile gebracht, sag ich mal ein „Herzliches Willkommen“ in der Vergangenheit! – Bald haben wirs wieder geschafft!

Die Zeitung hat sich natürlich gleich ein Bild vor Ort gemacht und verkündet im gleichen Artikel keine Auffälligkeiten im besagten Betrieb. Ob hier das Ordnungsamt sanktioniert hat, oder ob es eine Ausnahme war konnte man leider nicht recherchieren und so bleibt erneut nur noch Rudi Cerne übrig!

Aber als Warnung und Abschluss des Artikels ein „Auf Nachfrage beim Ordnungsamt wurden verstärkte Kontrollen bestätigt!“ Uuuuuhhhh …

Dann noch der Rückruf von Senft! Hier wurde scharfer Senft in Tuben von Mittelscharfen abgefüllt und Allergiker würden beim Verzehr erhebliche Probleme bekommen! – Is ja fast wie bei meiner Glosse!! Wer hier mit mittelscharfem oder gar süßem Senft rechnet, bekommt schnell mal Blutdruck und sollte besser bei den Tagesmeldungen bleiben!

„50 Stellengesuche von Pflegepersonal“

Auch wieder so ne Sache! – Während genau diese Zeitung, in der die Stellengesuche geschaltet wurden, hier eine Verschwörungstheorie vermutet und auch mit dem dazugehörigen Aufrufschreiben der „Montagsbewegung“ die Auffälligkeiten argumentieren kann, sollte man sich trotzdem Gedanken machen was die Impfpflicht ab 15.03 für einen Rattenschwanz hinter sich her zieht! – Denn nicht die Belegung in den Krankenhäusern, sondern das zur Verfügung stehende Personal wird weiterhin entscheiden ob man irgendwann mal wieder auf Kerwa darf! Selbst wenn zwei Drittel Fake-Anzeigen sein sollten werden wir wohl ein Riesen-Problem ab April bekommen, wenn zwei Schwestern, ein Arzt, drei Reinigungskräfte und zwei der drei Hausmeister plötzlich nicht mehr arbeiten dürfen. Wenn im Seniorenheim, wo auf Nachtschicht eh nur lediglich eine Fachkraft den Laden mit 40 Bewohnern schmeißt und plötzlich wegbricht und die mobile Hebamme auf einmal nicht mehr zur Kontrolle in deine eigenen vier Wände kommen darf! – Alles wieder bestens durchdacht und Hauptsache du holst dir deine Dosis vom Chinaböller dann eben von nem Geimpften, der zwar bestätigt infiziert aber ohne Symptome aufgrund des jetzt schon jetzt herschenden Personalmangels, weiter arbeiten darf …

Der schlaue Spruch zum Schluß:

„Die Menschen denken, sie seien frei, aber sie sind nur frei, das zu glauben!“

Jim Morrison


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