Heimatkunde am Sonntag: Egloffstein
„Der Ort, bambergisch, protestantisch, im Landgericht Gräfenberg, liegt in einer höchst romantischen Gegend im Trubachthale. Er hat 489 Einwohner, eine Pfarrkirche, welche 1358 aus einer egloffsteinischen Schlosskapelle entstand und in welcher bis 1561 der katholische Kultus fortgeführt wurde. Das alte Schloss, als Stammhaus der Familie wurde im Bauernkrieg zerstört, das jetzige ist gut erhalten. Hier ist auch der Sitz des Egloffsteinischen Patrimonialgerichgs. In dem mittleren Wirtshaus logiert man sehr gut“, schrieb Joseph Heller in seinem berühmten Reiseführer von 1829.
Namhafte Vertreter des Hauses Egloffstein waren Leopold von Egloffstein, von 1303 bis 1343 Fürstbischof in Bamberg. Johann von Egloffstein residierte von 1371 bis 1411 als Fürstbischof in Würzburg und gilt als Gründer der dortigen Universität. Claus von Egloffstein war von 1510 bis 1549 bambergischer Festungskommandant in Forchheim. Berühmtheit errangen auch die Gräfin Henriette von Egloffstein mit ihren Töchtern Julie und Caroline. Sie waren im 18. Jahrhundert am Hofe zu Weimar und Johann Wolfgang von Goethe in Freundschaft verbunden.
„Heimatkunde am Sonntag“ ist eine Artikelserie mit historischen Informationen zu Orten in der Fränkischen Schweiz, dankenswerterweise bereitgestellt von Reinhard Löwisch, einem langjährigen Mitarbeiter der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, bekannt durch seine Publikationen zur Waischenfelder Geschichte. Sein jüngstes Werk ist eine Schriftenreihe zur Waischenfelder Geschichte, deren erstes Heft bereits vorliegt: Band eins „Die kriegerische Zeit in Waischenfeld“ mit 44 Seiten und 20 Abbildungen gibt es beim Autor in Affalterthal, Telefon 09197–697740. Erhältlich zum Preis von zehn Euro, plus drei Euro Versandkosten. Selbstabholung gerne nach Ankündigung möglich. Alle Artikel zu „Heimatkunde am Sonntag„
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