Gößweinsteiner Faschingsnarren sagen Jubiläum und Prunksitzungen ab

Juniorengarde 2019 des Narrenkübel Schwarz-Weiß Gößweinstein
Juniorengarde 2019 des Narrenkübel Schwarz-Weiß Gößweinstein
Juniorengarde 2019 des Narrenkübel Schwarz-Weiß Gößweinstein / Foto: Thomas Weichert

Juniorengarde 2019 des Narrenkübel Schwarz-Weiß Gößweinstein / Foto: Thomas Weichert

Für das 44-jährige närrische Jubiläum der 1978 gegründeten Faschingsgesellschaft Narrenkübel Schwarz-Weiß Gößweinstein war bereits alles geplant: Der Termin für die Jubiläumsprunksitzung in Gößweinstein, welche erstmals in der neuen Doppelturnhalle der Schule stattfinden sollte, stand fest. Und auch die zweite Prunksitzung in Gößweinstein sowie weitere Prunksitzungen in Pottenstein und Streitberg schienen in trockenen Tüchern. Wegen der aktuellen Corona-Lage sahen sich die  Verantwortlichen des Vereins nun aber gezwungen, die Reißleine zu ziehen und alle geplanten Veranstaltungen des Faschingsjubiläums im Januar und Februar abzusagen.

Wegen Corona fällt nun bereits die zweite Faschingssession ins Wasser. Auf der Vereins-Website informiert die Vorstandschaft über ihre bereits Anfang Dezember 2021 getroffene Entscheidung und drückt ihr tiefes Bedauern aus: „Aufgrund der aktuellen Infektionszahlen und der gesetzlichen Vorschriften zur Durchführung von Veranstaltungen hat sich unsere Vorstandschaft schweren Herzens dazu entschieden, alle geplanten Veranstaltungen für unsere Jubiläums-Session abzusagen, um unsere Mitwirkenden und Gäste zu schützen. Man hoffe darauf, seine Gäste im Jahr 2023 wieder zu Veranstaltungen begrüßen zu dürfen und dass alle gesund blieben.

Vor allem die Kinder und Jugendlichen der acht Garden und Tanzgruppen hatten sich schon riesig auf die kommende Faschingssession gefreut. Erst am 18. November letztes Jahres hatten sie noch das Rathaus gestürmt und anschließend unter Einhaltung der 2G-Regel im Pfarrzentrum am Kreuzberg die Faschingseröffnung gefeiert, inklusive Ernennung des neuen Prinzenpaares, Nadja I. von der Fräuleinsburg und Patrick I. von der Honigsteinburg.

Mit einem strengem Sicherheitskonzept und notfalls auch mit einem Teilnahmeverbot von Ungeimpften an den Prunksitzungen sollte Fasching gefeiert werden. „Es haben sich alle gefreut und die Kinderaugen haben geleuchtet“, sagt Narrenkübel-Sprecher Bernhard Bauernschmitt. „Das ist besonders bedauerlich und schmerzlich, aber der gesamt Verein war sich einig, dass es die richtige Entscheidung der Vereinsführung war, alles abzusagen“, so der ehemalige Vorsitzende und jetzige Kassier der Faschingsgesellschaft.

Als im Dezember absehbar war, dass die Infektionszahlen weiter stiegen, hatte der Verein bereits das Training der Garden eingestellt. Seit Oktober 2021 habe sich eigentlich nichts geändert, im Gegenteil, es sei immer schlimmer geworden. Und es sei auch niemandem vermittelbar, dass 200 Leute zusammen klatschen und schunkeln, während Fußballspiele oft vor leeren Rängen stattfinden, betont Bauernschmitt. Selbst die meisten Faschingshardliner in den rheinischen Karnevalshochburgen hätten seinen Recherchen zufolge schon die Reißleine gezogen.

Die neue Virusvariante Omikron mache aber Hoffnung, weil sie nach aktuellem Kenntnisstand keinen schweren Krankheitsverlauf auslöse. Die Vorstandschaft überlegt deshalb aktuell, die Jubiläumsveranstaltung zum nächsten Faschingsauftakt im November 2022 mit dem Rathaussturm zusammenzulegen. Ein neues Prinzenpaar müsse dann nicht mehr gekürt werden, weil das aktuelle noch keine Faschingssession erlebt habe. Mehr gäbe es dazu laut Bauernschmitt nicht zu
sagen. Die Nachfrage bei Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) bestätigte jetzt auch die Absage des traditionellen Umzugs am Faschingssonntag seitens der Gemeinde.