Gräfenberger Bürger foppen Querdenker

Die Teilnehmer der Mahnwache setzten ein Zeichen gegen die Verharmlosung und Leugnung der Coronapandemie
Die Teilnehmer der Mahnwache setzten ein Zeichen gegen die Verharmlosung und Leugnung der Coronapandemie

Am Freitag, dem 21.01.2022 stellte sich eine Gruppe Gräfenberger Bürger einem unangemeldeten Spaziergang der Querdenkerszene entgegen. Die überwiegend von außerhalb angereisten etwa dreißig Teilnehmer des sogenannten Spazierganges mussten zu ihrem Verdutzen feststellen, dass ihr angekündigter Treffpunkt bereits von einer kleinen Mahnwache belegt war. Im Gegensatz zum sogenannten Spaziergang war selbige ordnungsgemäß von einem Gräfenberger Bürger angemeldet worden.

Die Teilnehmer der Mahnwache setzten auch ein klares Zeichen gegen die Missachtung demokratischer Spielregeln und Werte durch die Querdenkerszene. Einerseits gegen die Umgehung des Versammlungsrechts durch als „Spaziergänge“ getarnte Demonstrationen. Andererseits gegen die Verbreitung von, teils antisemitischen, Verschwörungstheorien durch Coronaleugner, sowie die Verächtlichmachung eines demokratischen Rechtsstaates als sogenannte Coronadiktatur.

Die Teilnehmer des sogenannten Spazierganges beschwerten sich beim Passieren der Mahnwache über deren Teilnehmer. Auch passte sogenannten Spaziergängern nicht, dass ihnen ja „gar keine Demonstrationen erlaubt“ würden, weshalb sie ihren „Spaziergang“ selbstverständlich nicht anmelden könnten. Anschließend zog der sogenannte Spaziergang in Begleitung der Polizei weiter und widerlegte seine eigene These einer Coronadiktatur damit selbst.

Die Teilnehmer der Mahnwache möchten ihr Engagement für Demokratie fortsetzen. Auch in den nächsten Wochen möchten sie sich für eine solidarische Gesellschaft einsetzen und daher die Mahnwache wiederholen.

2 Antworten

  1. Matthias Duelp sagt:

    Die Graefenberger haben ja schon Erfahrungen mit merkwürdigen Gestalten…

  2. Stina Bouallagui sagt:

    Ich habe ein Geschäft in Gräfenberg und kann den obigen Artikel so nicht bestätigen, sondern würde hiermit gerne das Geschehen letzten Freitags aus meiner unbeteiligten Sicht schildern.
    Seit Anfang Dezember schon beobachte ich freitags immer einige Leute, meist mit Kerze oder Taschentuch, die friedlich und soweit ich sehen konnte, auch mit Abstand, einen Spaziergang durch Gräfenberg machen. Wenn Passanten (wie ich) die angeblichen „Querdenker“ ansprachen, wurden nie staatsfeindliche oder Corona leugnende Gründe genannt. Im Gegengenteil. Von Menschen aller Altersgruppen, (ich war erstaunt, wieviele normale Gräfenberger spazieren gehen) wurde immer wieder erklärt, dass für Frieden, Freiheit und Gesundheit und gegen die Spaltung der Gesellschaft ein Zeichen gesetzt werden soll. Es waren nie irgendwelche Parolen oder Plakate dabei. Ich meine mich zu erinnern, dass zwei kleine Grüppchen mal vor der Kirche ein Lied sangen. Es war immer schön anzusehen, wie die friedlichen Lichter, meist zwischen 30 und 60 Leute, durch Gräfenberg zogen.
    Am besagten Freitag aber, kam eine handvoll „Gegendemonstranten“ und bauten ein Schild vorm alten Rathaus auf. Als einige spazierende Leute still mit ihren Kerzen an ihnen vorbei zogen, wurden diese sofort wütend als Querdenker und Corona Leugner beschimpft und wie im obigen Artikel beschrieben „gefoppt“. Doch die Spaziergänger erwiderten freundlich, dass keiner Corona leugnen würde und dass es sich hier um besorgte Bürger handelt, die sich nicht wohlfühlen, mit der von der Politik verursachten Spaltung der Gesellschaft. Nachdem die sogenannte Mahnwache noch ein paar mal den Spruch ihres Plakats den ruhig spazierenden Leuten entgegen riefen, aber keine Feindseligkeit zurückkam, zogen sich die 3 bis 5 Bürger in die anliegende Gaststätte zurück.
    Etwas aber verunsichert mich persönlich an der Geschichte. Muss ich es denn anmelden, wenn ich nun auch mit dem Gesangs/Seniorenverein beschließe einen Rundgang durch Gräfenberg zu machen? Oder muss ich dann sogar Angst haben vor Bürgern, die mich als Querdenker oder Corona Leugner abstempeln und mich evtl. sogar provozieren? Gräfenberg soll ein friedlicher Ort bleiben und ich wünsche mir mehr Zusammenhalt unter uns Bürgern. Die sogenannten „Spaziergänger“ sagten mir, auf meinen Vorschlag hin, den obigen Artikel doch richtig zu stellen, dass sie eigentlich nur für Frieden und Freiheit auf die Straße gehen (egal ob geimpft oder ungeimpft).
    Wir leben doch in einer Demokratie mit Meinungsfreiheit, oder?

    Mit freundlichen Grüßen
    eine Gräfenberger Bürgerin