Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber trifft Bundesminister Robert Habeck
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler, Pinzberg) hat heute in München mit Bundesminister Robert Habeck über die Themen Klimaschutz und Energiepolitik gesprochen. Glauber betonte: „Wir sind uns einig: Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist für den Klimaschutz unerlässlich. Wir brauchen eine kluge Energiepolitik. Dazu wollen wir die erneuerbaren Energien deutlich ausbauen. Mit den erneuerbaren Energien wollen wir den Energiepreis senken und den Wirtschaftsstandort Bayern stärken. Auch Wind- und Sonnenenergie sollen gestärkt werden. Wind und Sonne stellen keine Rechnung. Unser Ziel ist ein Ausbau der Windkraft zusammen mit den Menschen vor Ort. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen und einbinden.“
Als Gastgeschenk hat Glauber Habeck Köstlichkeiten aus der Fränkischen Schweiz überreicht. „Der Geschenkkorb ist ein Gruß aus der Heimat. Streuobstbäume gehören fest zur fränkischen Kulturlandschaft. Streuobstprodukte stehen für Regionalität und Nachhaltigkeit. Sie sind ein leckeres Aushängeschild für unsere gesamte Region.“
Das Gespräch fand im Rahmen des Bayernbesuchs von Bundesminister Robert Habeck statt.
Wind und Sonne stellen keine Rechnung?
Der Umstieg der Energieversorgung u. a. auf Wind und Sonne ist unerläßlich, daran besteht kein Zweifel. Die Illusion zu verbreiten, dies sei machbar, ohne daß eine Rechnung gestellt werde, ist jedoch grob fahrlässig – und bereitet den Boden künftiger Enttäuschung und Empörung.
Um Mißverständnisse zu vermeiden: Weiterhin auf fossille und nukleare Energieträger zu setzen, wäre unverantwortbar. Die Konsequenzen des Umstiegs aber müssen offengelegt werden. Nur Ehrlichkeit ermöglicht dauerhafte Akzeptanz – und die Minimierung negativer Folgewirkungen.
Zu den Konsequenzen gehören:
* Bedarf an hochwertigen Rohstoffen, verknüpft mit den zugehörigen Abhängigkeiten;
* Eingriffe in Natur und Landschaft, deren Auswirkungen zu beachten sind;
* Stromnetzausbau, um regionale Schwankungen in Bedarf und Erzeugung auszugleichen;
* hohe Anforderungen an das Stromnetzmanagement.
Zwangsläufig folgt aus vorstehenden Ausführungen, daß die bisher gängige Energieverschwendung keinesfalls fortgeführt werden darf. Dies betrifft nicht allein achtlosen Umgang mit Energie und Vergeudung ungenutzter Abwärme. Auch unnötig energieintensives Verhalten (motorisierter Individualverkehr als Rückgrat der Mobilität, Güterfernverkehr vorwiegend auf der Straße, unnötig lange Wege erzwingende Infrastruktur und Produktionsbedingungen, Einweg- statt Mehrwegverpackungen, …), sinnfreie Wegwerfprodukte aus energieintensiv erzeugtem Material (Aluminium, Kupfer, chlorierte Kunststoffe, …), wenig reparaturfreundliche und kaum recyclingfähige Produkte (fest verklebte Akkus, schwer trennbare Verbundmaterialien, …), vorbestimmte Kurzlebigkeit eigentlich langfristig zu nutzender Geräte und anderes mehr gehören auf den Prüfstand.
Wind und Sonne stellen keine Rechnung – andere schon! Sie sollte nicht zu hoch ausfallen.