Blick über den Zaun: Live-Hörspiel Auf AEG „Dein Herz verbrannte nicht, Jan Palach“

Caroline Hausen (Foto: Florian Metzner)
Caroline Hausen (Foto: Florian Metzner)

„Dein Herz verbrannte nicht, Jan Palach“: Der Rezitator Michael Herrschel und die Blockflötistin, Multi-Instrumentalistin und Live-Elektronik-Klangkünstlerin Caroline Hausen sind am Donnerstag, 27. Januar 2022 um 20 Uhr in der Nürnberger Kulturwerkstatt Auf AEG mit einem politischen Live-Hörspiel nach einem Text von Ingo Cesaro zu erleben.

In einer spannenden Szenenfolge beleuchten Herrschel, Hausen und Cesaro die Geschichte des tschechischen Studenten Jan Palach, der sich im Januar 1969 auf dem Prager Wenzelsplatz verbrannte – aus Protest gegen die Niederschlagung des „Prager Frühlings“ von 1968. Vor der Performance gibt Ingo Cesaro um 19.45 Uhr im Interview mit Michael Herrschel Einblick in die Entstehung des Textes.

1968 war global ein Jahr des Umbruchs. Politische Befreiungsbewegungen kämpften für eine humanere Gesellschaft. In Prag machte Generalsekretär Alexander Dubček Hoffnung auf einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“. Sein fortschrittliches Experiment wurde von sowjetischen Panzern niedergewalzt. Im Selbstmordattentat von Jan Palach wurde die Verzweiflung einer ganzen Generation sichtbar.

Michael Herrschel (Foto: Kai Pinnow)

Michael Herrschel (Foto: Kai Pinnow)

Im Livehörspiel „Dein Herz verbrannte nicht…“ zeigen Michael Herrschel und Caroline Hausen, wie es zu diesem Fanal kam und wie die Öffentlichkeit auf Palachs Tod reagierte. Die spannende dokumentarische Reportage wird von einem Soundtrack getragen, in dem eine Vielzahl musikalischer Stimmen sich überkreuzen: Atem-Flöten-Klänge mit rhythmisch verfremdeten O-Tönen, Hussiten-Gesänge mit freiheitshungrigen tschechischen Popsongs.

Das Live-Hörspiel „Dein Herz verbrannte nicht, Jan Palach“ wurde 2019 in der Synagoge Kronach uraufgeführt und von der Presse als „fantastischer Raumklang mit Gänsehautgefühl“ gefeiert: „Großartig die Leistung der beiden Akteure. Ein Abend, den die zahlreichen Zuhörer so schnell nicht vergessen werden. Ein Abend, dessen intensive Qualität so schnell nicht übertroffen werden wird.“

Der Eintritt ist frei, Spenden zur Deckung der Kosten sind sehr willkommen.

Weitere Infos siehe unter: www.musenkuss.org

Anmeldung per Mail (kulturwerkstatt@stadt.nuernberg.de) oder Telefon (0911 231 79555) wird empfohlen, weil die Zahl der Sitzplätze begrenzt ist. Bitte seien Sie eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn am Ort & beachten Sie die aktuellen Sicherheits- und Hygieneregeln.