Erzbischof Schick erinnert an den seligen Märtyrer Teresio Olivelli, der vor 77 Jahren in Hersbruck ermordet wurde
„Ein Vorbild des Mitfühlens“
Erzbischof Ludwig Schick hat am Sonntag im Gottesdienst im Bamberger Dom an den Märtyrer Teresio Olivelli erinnert, der vor 77 Jahren gestorben ist. „Er wurde im KZ-Außenlager Hersbruck von den Nazis umgebracht, weil er sich schützend vor einen Mitgefangenen stellte. Er ist ein Vorbild des Mitfühlens aus christlicher Nächstenliebe“, sagte Schick in seiner Predigt.
Teresio Olivelli war am 27. April 1944 in Mailand verhaftet worden, weil er der Widerstandsbewegung gegen das faschistische System in Italien, das mit Hitlerdeutschland verbündet war, angehörte. Im Untergrund hatte er eine katholisch inspirierte Zeitung gegründet. Mit über 1000 italienischen Häftlingen wurde er nach Deutschland ins KZ Flossenbürg und von dort am 7. September 1944 ins Außenlager Hersbruck gebracht. Dort musste er viele Torturen und Demütigungen über sich ergehen lassen. Als er sich schützend vor einen jungen ukrainischen Mitgefangenen stellte, wurde er dafür von einem Kapo des Lagers derart brutal geschlagen, dass er seinen schweren Verletzungen erlag. Er starb am 17. Januar 1945 im Alter von nur 29 Jahren auf der Krankenstation des Lagers.
Teresio Olivelli wurde am 3. Februar 2018 in seiner Heimatdiözese Vigevano seliggesprochen. Erzbischof Schick nahm mit einer Delegation aus Hersbruck an der Seligsprechung teil. Der „Märtyrer der Nächstenliebe aus dem Geist des Evangeliums“ wurde zusammen mit dem ebenfalls in Hersbruck getöteten Odoardo Focherini und dem in Erlangen auf dem Weg ins KZ Dachau verstorbenen Josef Mayr-Nusser in den Bamberger Diözesankalender aufgenommen. Sein Fest wird am 16. Januar gefeiert, wenn es nicht auf einen Sonntag fällt.
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