Universität Bayreuth: „Corona boostert Intrapreneurship in den Unternehmen“
Das Institut für Entrepreneurship & Innovation der Universität Bayreuth hat jetzt den „Intrapreneurship Monitor 2021“ veröffentlicht, die derzeit größte Studie zu dem Thema im deutschsprachigen Raum. Um das Intrapreneurship-Geschehen in Deutschland abzubilden, wurden 603 Unternehmen befragt. Wichtigstes Ergebnis: Firmen bauen vermehrt auf Intrapreneurship, um ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die Corona-Krise wird hierbei als wichtiger Katalysator gesehen.
„Intrapreneurship“ bezeichnet unternehmerisches Denken und Handeln von angestellten Mitarbeiter*innen innerhalb des Unternehmens. Intrapreneurship ist eine lange vernachlässigte, aber sehr wichtige Facette von Unternehmertum dem sich der der Intrapreneurship-Monitor 2021 des Instituts für Entrepreneurship und Innovation der Universität Bayreuth widmet. Er arbeitet systematisch Potenziale und Herausforderungen der Intrapreneurship-Aktivitäten im gesamten Bundesgebiet heraus. Neben einer umfassenden Befragung von 603 Unternehmen wurde auch die Intrapreneurship-Kommunikation der DAX Unternehmen untersucht und eine umfangreiche Interviewreihe durchgeführt.
Während schon 72% der befragten Unternehmen entweder auf Mitarbeiter*innen- oder auf Organisations-Ebene Intrapreneurship-Aktivitäten in ihrem Unternehmen verfolgen, verfügen jedoch nur 29% über eine eigene spezialisierte Abteilung bzw. ein Intrapreneurship-Programm, welches sich zentral um die Intrapreneurship-Aktivitäten kümmert. Eine detailliertere Aufschlüsselung nach der Unternehmensgröße zeigt, dass insbesondere größere Unternehmen Strukturen dafür geschaffen haben. Außerdem zeigt sich, dass Unternehmen mit einer eigenen Intrapreneurship-Abteilung häufiger die Ersten sind, die neue Produkte in ihren jeweiligen Branchen einführen (50%) als Unternehmen ohne eine eigene Abteilung (30%).
Bei der Förderung von Intrapreneurship-Aktivitäten setzen die befragten Unternehmen insbesondere auf die Bereitstellung von zusätzlichen zeitlichen, materiellen und finanziellen Ressourcen. Die zeitliche Freistellung von Mitarbeiter*innen heben 68% der befragten Unternehmen hervor. Das sind knapp 20%-Punkte mehr als im Vorjahr. Der Intrapreneurship-Monitor 2021 macht deutlich, dass Intrapreneurship- und Innovationsaktivitäten eine Möglichkeit darstellen, um mit den Auswirkungen Corona-der Krise umzugehen. Ca. 25% der befragten Unternehmen bewerten den disruptiven Charakter der Corona-Krise als durchweg positiv. Die befragten Unternehmen nützen die Krise, um ihre Prozesse zu optimieren (42%) sowie neue Produkte (35%) oder neue Geschäftsbereiche (35) zu entwickeln. Eine Entwicklung, die sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verstärkt hat. Der Monitor gibt klare Hinweise darauf, dass die Förderung von unternehmerischem Denken bei Mitarbeiter*innen mit einem gesteigerten Unternehmensbetrag einhergeht.
Für den Monitor wurden unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Rodrigo Isidor, Inhaber des Lehrstuhls für Human Resource Management & Intrapreneurship an der Universität Bayreuth, und Prof. Dr. Matthias Baum, Inhaber des Bayreuther Lehrstuhls für Entrepreneurship und digitale Geschäftsmodelle, 603 Unternehmen jeglicher Größe befragt. Sie gaben Auskunft, wie ihre Intrapreneurship-Programme gestaltet sind, welche Herausforderungen bei der Durchführung solcher Programme existieren und welchen Einfluss Intrapreneurship-Aktivitäten auf den Umgang mit der Corona-Krise haben.
„Insbesondere um aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu begegnen, sind Intrapreneurship-Aktivitäten ein Weg, um als etabliertes Unternehmen wieder innovativer zu werden“ sagt Prof. Dr. Matthias Baum. „Der Intrapreneurship Monitor 2021 soll somit aufzeigen, wie Unternehmen Intrapreneurship-Aktivitäten nutzen können, um Innovationen zu generieren und unternehmerisches Denken langfristig zu verankern, gerade auch im Kontext der aktuellen Krise“, fasst Prof. Dr. Rodrigo Isidor zusammen.
Der Intrapreneurship Monitor dient der Analyse und der Verbesserung von Innovationsaktivitäten in Unternehmen. Er ist einerseits Basis für die Forschung im Bereich Intrapreneurship, andererseits ermöglichen die Ergebnisse und daraus abgeleiteten Erkenntnisse Vertreter*innen aus der Unternehmenspraxis, ihre eigenen Intrapreneurship-Aktivitäten besser zu bewerten.
Der Intrapreneurship Monitor 2021 wurde vom Institut für Entrepreneurship & Innovation der Universität Bayreuth in Zusammenarbeit mit dem August-Wilhelm Scheer Institut für digitale Produkte und Prozesse gGmbH durchgeführt und herausgegeben. Die Studie wird im Jahresturnus durchgeführt. Der Intrapreneurship Monitor 2021 kann hier kostenlos heruntergeladen werden: https://www.eship.uni-bayreuth.de/de/forschung/Intrapreneurship-Monitor/Intrapreneurship-Monitor-2021.pdf
Über das Institut für Entrepreneurship & Innovation
Das Institut für Entrepreneurship & Innovation der Universität Bayreuth betreibt exzellente Grundlagen- und anwendungsbezogene Forschung in den Bereichen Entrepreneurship, Intrapreneurship und Innovation und vermittelt die hieraus entstehenden Erkenntnisse im Rahmen von qualitativ hochwertigen und zeitgemäßen Lehrformaten für verschiedene Zielgruppen innerhalb und außerhalb der Universität Bayreuth. Darüber hinaus verfolgt es das Ziel, ein regional verankertes Transfer- und Innovationsökosystem zu gestalten und somit den Gründerhotspot in Bayreuth maßgeblich mitzugestalten.
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