Rückblick mit Bad Staffelsteiner Bürgermeister Mario Schönwald
In 80 Tagen … viel gelernt. Mit der Stichwahl am 11.10.2021 wurde Mario Schönwald zum ersten Bürgermeister der Stadt Bad Staffelstein gewählt. Am 12.10.2021 trat er seinen Dienst im Rathaus an und am 31.12.2021 ist er nun 80 Tage als erster Bürgermeister im Amt. Zeit für eine Zwischenbilanz zum Jahresende.
Herr Erster Bürgermeister Schönwald, 2021 ein bewegtes Jahr in vielerlei Hinsicht. Was beeindruckte Sie am meisten?
Die Vielfalt meiner Aufgaben und sehr viele Projekte, die ich bei meinem Amtsantritt schon vorgefunden habe. An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen meinem Vorgänger Jürgen Kohmann und seiner Vertretung, Herrn zweiten Bürgermeister Hans-Josef Stich, meinen herzlichen Dank auszusprechen. Trotz der Pandemie haben beide Bürgermeister viele Maßnahmen und Aufgaben in den Monaten Januar bis Juni 2021 auf den Weg gebracht oder angestoßen. Somit können wir, der Stadtrat und die Stadtverwaltung, ohne Verzögerung die Zukunft unserer Stadt weiterhin positiv und nachhaltig beeinflussen.
Haben Sie sich in Ihr neues Aufgabenfeld ohne Probleme einfinden können?
Die Stadtverwaltung und meine Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates, wie auch der zweite Bürgermeister Hans-Josef Sich, haben mir sehr bei der Einarbeitung in die vielfältigen Aufgabenfelder
geholfen. Ein Vorteil für mich war meine vorherige Aufgabe, da ich im Bereich Verwaltung und im Bauwesen meine Erfahrungen sammeln konnte. Gerade bei uns in Bad Staffelstein stehen wir vor sehr vielen Baumaßnahmen, die in den nächsten Monaten und Jahren begonnen oder umgesetzt werden.
Welche Baumaßnahmen werden in Bad Staffelstein eine maßgebliche Rolle spielen?
Allen voran unser Bärenareal. Hier konnte ich bereits die Stadtratssitzung mit der Vorstellung zur Bebauung am 26.10.2021 leiten und moderieren. Im Nachgang konnten wir vertiefende Gespräche mit der Regierung von Oberfranken führen, so dass wir heute ein ganzes Stück weiter sind und sich unser Bauamt an konkrete Vorbereitungsmaßnamen zur Freistellung des Geländes machen kann.
Auch konnte ich die letzten Züge der Modernisierung unserer Bahnhofstraße im Bauabschnitt IV begleiten. Hier freut es mich besonders, dass wir – trotz Corona und Baustoffmangel – den Zeitplan einhalten konnten. Bereits im November haben wir zudem mit den Planungen und Ausschreibungen für den letzten Bauabschnitt V in der Bahnhofstraße begonnen, so dass wir hier im März 2022 in die Umsetzung gehen werden.
Unsere letzten Stadtratssitzungen im IV. Quartal wurden durch Bauleitplanungen und die Kanalsanierungen geprägt.
Die Pandemie prägt auch die Wirtschaftskraft von Bad Staffelstein. Welche Lösungen sehen Sie hierzu?
Gerade unsere Betriebe aus dem Gastgewerbe, die Obermaintherme, unser Handel und die Industrie und Dienstleister haben ein sehr schweres Jahr hinter sich. Von Januar bis Mai 2021 hatten wir einen harten Lockdown und die Besucherfrequenzen in Bad Staffelstein tendierten gegen Null. Im Juni konnten viele Betriebe, unter anderem die Obermain-Therme, wieder ihre Arbeit aufnehmen. Für den Handel wurde im Juni 2021 ein verkaufsoffener Sonntag im Stadtrat genehmigt. Rückblickend kann man sagen, dass die Monate Juni bis November 2021 für Bad Staffelstein sehr gut gelaufen sind und unser Standort bei Gästen und Besuchern gut angenommen wurde. Doch fehlen unseren Unternehmen die Umsätze aus den ersten zwei Quartalen des Jahres und zurzeit sieht es, aufgrund der angebrachten Zurückhaltung der Kunden, auch eher schwierig aus. In vielen Gesprächen mit Unternehmerinnen und Unternehmern probiere ich mir ein Bild von der Lage zu machen. Mein herzlicher Dank gilt Frank Mirsberger von der Adam-Riese-Unternehmergemeinschaft und dem Quartiersmanagement. Zusammen mit diesen beiden Akteuren und der Unternehmergemeinschaft können wir viele Maßnahmen umsetzen, die unsere Frequenz und die Bekanntheit unseres Standortes stark positiv beeinflussen. So konnten wir 2021 insgesamt drei von vier verkaufsoffenen Sonntagen umsetzen und mit vielen positiven Meldungen aus Bad Staffelstein unser Außenbild maßgeblich prägen. Mit dem Testzentrum vor der Obermain-Therme wurde eine Möglichkeit geschaffen, um auch hier den Besuchern die notwendige Sicherheit in dieser Zeit zu bieten.
Für 2022 werden wir auf bewährte Maßnahmen zurückgreifen und neue Ideen für unsere Wirtschaft entwickeln, um die Lage in unserer Stadt schnell und nachhaltig zu stabilisieren.
Bund und Länder habe einige Förderprogramme aufgelegt, welche Städten und Gemeinden helfen sollen aus den Krisen der pandemischen Lage leichter herauszukommen. Ist hier Bad Staffelstein aktiv?
In unseren letzten Stadtratssitzungen im November und Dezember 2021 haben wir einiges auf den Weg gebracht. Der Stadtrat von Bad Staffelstein hat sich unter anderem für das Projekt M.I.L.A.S. – Autonomes Laden im autonomen ÖPNV – und den bayerischen Städtebau-Sonderfonds „Innenstädte beleben“ – aus dem wir einen Zuschuss von bis zu 440.000,00 € erwarten können – ausgesprochen. Somit haben wir zwei Projekte, die einen großen Teil zur Steigerung der Attraktivität von Bad Staffelstein beitragen können. Die baulichen Maßnahmen in der Bahnhofstraße werden den Zugang in unsere Innstadt noch attraktiver gestalten. Ich denke, dass wir mit dem Mix aus möglichen Förderprojekten und den unternehmerischen Aktivitäten unserer Leistungsträger gut für die Zukunft aufgestellt sind. Zudem haben wir mit der Obermain-Therme einen leistungsstarken Partner in unserer Mitte, welcher aufgrund seiner umfangreichen Aktivitäten, erheblich zur Frequenzsteigerung in der Region beiträgt.
Gesundheit spielt seit nun zwei Jahren eine zentrale Rolle in der öffentlichen Diskussion. Wie stehen Sie zu diesem Thema in Bezug auf Bad Staffelstein?
Mit den vielen Leistungsträgern sind wir schon jetzt ein Gesundheits-Standort. Neben der Obermain-Therme haben wir viele Einrichtungen, die bereits im Bereich der Rehabilitation eine überregional große Rolle spielen und die weit über unsere Landkreisgrenzen zur Gesunderhaltung beitragen. Einen Ausbau in diesen Bereichen anzustreben ist also die logische Konsequenz. Hierzu müssen wir jedoch erstmal eine Planung erstellen, in welchen Bereichen ein sinnvoller und ergänzender Ausbau möglich sein kann. Zurzeit befinde ich mich aber erstmal in einer Phase, bei der der Kontakt mit den aktiven Akteuren an erster Stelle steht.
Welche Wünsche verbinden Sie zum Jahreswechsel als Bürgermeister für Bad Staffelstein?
An erster Stelle Gesundheit, die wir wohl in jedem Fall benötigen, um die Aufgaben für 2022 zu meistern. Nach zwei Jahren mit vielen außergewöhnlichen Problemstellungen werden wir auch 2022 flexibel und verantwortungsbewusst reagieren müssen. Miteinander reden und gemeinsam Lösungen für die anstehenden Probleme zu suchen und zu finden, ist mein größter Wunsch für das Jahr 2022. Mit dem Bärenareal, der Bahnhofstraße und der zukünftigen Standortsicherung für Bad Staffelstein werden wir viel Elan und Energie benötigen, um unsere Stadt weiterhin auf ihrem Erfolgskurs zu halten.
Mein Wunsch und Ziel ist es, dass die politische und zivile Stadtgemeinschaft weiterhin so intensiv zusammenarbeiten und die definierten Ziele gemeinsam tragen werden. Für 2022 wünsche ich allen Bad Staffelsteinerinnen und Bad Staffelsteinern ein gesundes und erfolgreiches Jahr.
Wir bedanken uns für Ihre Zeit und das Gespräch.
Meine Frage , in ihrem Bericht erwähnen Sie mit keinem Wort die Umgehungsstraße vom rommel.kreisel zum Horsdorfer Kreisel. Der Verkehr in der Bamberger und Lichtenfelser Straße ist für eine Kurstadt unerträglich. Bereits vor 20 Jahren hätten hier entsprechende Maßnahmen ergriffen werden müssen. Die Anwohner, die sich gegen den Bau dieser Straße wehren, wussten bereits bei Kauf ihrer Grundstücke, dass hier eine Umgehungsstraße gebaut werden soll.
Diese Maßnahme sollte schnellstens mit voller Kraft angegangen werden .
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Butzin