Fränkische Geschichte im BR Fernsehen: „1806 – Die Nürnberg Saga“

Symbolbild Heimatkunde

Fränkische Geschichte neu erzählt: dreiteiliges Dokudrama am Mittwoch, 29. Dezember 2021, ab 20.15 Uhr

„1806 – Die Nürnberg Saga“ erzählt aus fränkischer Perspektive, wie es dazu kam, dass Nürnberg bayerisch wurde – vom Niedergang und Ende der freien Reichsstadt über die harten Jahre des politischen Umbruchs bis hin zum atemberaubenden Wiederaufstieg Nürnbergs zum industriellen Zentrum Bayerns. Das BR Fernsehen zeigt alle drei Folgen des Dokudramas in seinem Weihnachtsprogramm: am Mittwoch, 29. Dezember 2021, ab 20.15 Uhr. Die Filme stehen bereits jetzt und nach Ausstrahlung 12 Monate in der BR Mediathek zur Verfügung.

Durch die Handlung führt die aus Franken stammende BAYERN 3-Moderatorin Kadda Gehret. Historische Spielszenen, die zum Teil an Original-Schauplätzen gedreht wurden, sind unter anderem mit Andreas Leopold Schadt, Matthias Egersdörfer (beide bekannt aus dem „Franken-Tatort“), Jonathan Beck, Franziska Maria Pößl, Lena Stamm und Nicolas Stöcklein prominent besetzt. Die Filmmusik wurde von Markus Lehmann-Horn eigens für den Film komponiert und von den Nürnberger Symphonikern eingespielt. Weitere Informationen zur Filmmusik finden Sie hier.

In „1806 – Die Nürnberg Saga“ begibt sich Kadda Gehret auf Spurensuche in eine Zeit, die über 200 Jahre zurückliegt, aber bis heute nachwirkt. Patrizier, Großkaufleute, Unternehmer, aber auch einfache Handwerker und Arbeiter mit ihren Familien schildern ihre persönlichen Erlebnisse, die zugleich vom Schicksal der Stadt erzählen. So nehmen die Zuschauerinnen und Zuschauer teil an dem, was damals geschah. Darüber hinaus trifft Kadda Gehret auch Nürnbergerinnen und Nürnberger der Gegenwart, die erzählen können, wie die Menschen vor 200 Jahren empfunden haben, und warum sich deren Erlebnisse bis heute in das kollektive Gedächtnis einer ganzen Stadt einbrannten.

Die Geschichte führt in die letzten Jahre der freien Reichstadt, in denen die Bürger Nürnbergs fast verzweifelt versuchten, durch Reformen nach innen und Diplomatie nach außen den Niedergang und das Ende ihrer Heimat als eigenständiges Gemeinwesen abzuwenden. Vergeblich. Napoleon selbst hatte anders entschieden. Am 15. September 1806 wird die einst so stolze Reichsstadt Nürnberg von Bayern annektiert. Die Besitzergreifung prägt sich tief in das kollektive Gedächtnis der Nürnberger ein. Denn die Bayern ändern alles – und das gleichzeitig. Sie nehmen die Schätze und Kunstgegenstände der Nürnberger Patrizierfamilien in ihren Besitz. Um die leeren Kassen zu füllen, werden die Sachen verramscht. Für Nürnberg ist das ein Trauma.

Jahrelang sucht das ehemals so stolze Nürnberg nach seiner Identität. Um 1830 ist die Stadt in die Bedeutungslosigkeit abgedriftet. Handel und Handwerk sind am Tiefpunkt. Doch dann springt Nürnberg auf den fahrenden Zug der Industrialisierung auf. Johann Friedrich Klett legt den Grundstein für die Erfolgsgeschichte der MAN, der Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg. Nürnberger Kaufleute lassen sich vom Industrialisierungs-Vorreiter Großbritannien inspirieren. Obwohl Bayerns König Ludwig I. der Eisenbahn-Technik misstraut, realisieren die Nürnberger im Dezember 1835 die erste Eisenbahn-Strecke Deutschlands: von Nürnberg nach Fürth. Das Unterfangen wird zum Symbol des Wiederaufstiegs. Später entwickelt sich Nürnberg zum industriellen Herz Bayerns.

Produziert wird „1806 – Die Nürnberg Saga“ von Loopfilm für das BR Fernsehen. Das Drehbuch stammt von Oliver Halmburger und Christian Lappe.

Die Sendetermine am Mittwoch, 29. Dezember 2021, im Überblick:

  • 20.15 Uhr
    1806 – Die Nürnberg Saga (1/3)
    Vor dem Sturm
  • 21.00 Uhr
    1806 – Die Nürnberg Saga (2/3)
    Unter dem Hammer
  • 22.00 Uhr
    1806 – Die Nürnberg Saga (3/3)
    Aus der Asche

BR Mediathek: vorab ab 24. Dezember 2021 und nach Ausstrahlung 12 Monate verfügbar

2 Antworten

  1. Joachim Kalb sagt:

    Es wäre zu schön wenn dieser 3-Teiler „Nürnberg-Saga“ endlich die seit ca. 50 Jahren überfällige Zeitenwende im BR Fernsehen einleiten würde!
    Zeigt diese hervorragende Dokumentation und Moderation doch deutlich und unmissverständlich, wie gut es doch nicht nur der fränkischen Seele tuen kann mal eine authentische, wahre, realistische noch dazu historische korrekte Darstellung im BR sehen zu können.
    Über Jahrzehnte erlebten wir genau daß Gegenteil. Nahezu alle BR Unterhaltungssendungen und ein Großteil der Kultursendungen sind durchseucht von dieser altbayerischen selbstgefälligen „mir san mir Ideologie“. Keine Serie ohne Alpen im Hintergrund, pausenlos Chimgauer Volkstheater, wenn es sein muss auch noch die Vorkriegsaufführungen in endlosen Wiederholungen, Haindling als „königliche Dauersaatsband“ fränkische und schwäbische Landschaften, Städte, ja sogar unsere Kultur werden im zum Teil für uns unverständlichen altbayerischen breitem Dialekt erklärt usw. usw. Wann hört das endlich mal auf?
    Wie wohltuend dagegen die Moderatorin der Nürnberg-Saga: Bescheiden, locker, flockig, humorvoll und trotzdem korrekt und ausgewogen.

    Joachim Kalb

  2. Siggi Meichelt sagt:

    Klasse Serie. Kann einer sagen, wann der auf fränkisch verfilmte Kriminalfall des Bestattermords in Erlangen mal rauskommt? Haben sie schon 2018 oder 2019 gedreht, damals berichtete auch die NN vom Dreh?