Wasserwacht Ebermannstadt zieht positive Bilanz

Das neue Raft der EBSer Wasserwacht
Das neue Raft der EBSer Wasserwacht

Ein erneut ungewöhnliches Jahr ist für die Ebermannstädter Retter vorüber und die Vorstandschaft zieht ihre Bilanz – durchweg positiv.

Ihrer Hauptaufgabe „Der Verhinderung des Erstickungstodes“ kamen die Rettungsschwimmer mit 580 Wachstunden an 36 Wachtagen im EbserMare erfolgreich nach, 7 Erste-Hilfe-Leistungen sind zu verzeichnen und über 50 Schwimmabzeichen wurden in dieser Zeit abgenommen. Um Jung-Mitglieder für den Dienst am Beckenrand fit zu bekommen, fanden Rettungsschwimm-Ausbildungen statt. Insgesamt 26 Abzeichen in Bronze, Silber und Gold konnten verliehen werden. Auch die bestehenden Rettungsschwimmer frischten ihr Abzeichen zu Beginn der Saison praktisch auf.

Nicht nur innerhalb der Ortsgruppe wurde die Schwimmfähigkeit verstärkt, sondern vor allem auch für die Allgemeinheit leistete die Wasserwacht Ebermannstadt enormes in diesem Jahr. Sechs Anfänger-Schwimmkurse wurden 2021 abgehalten, ob im Hallenbad Ebermannstadt, im EbserMare oder selbst im Hallenbad Gräfenberg – überall leistete des Schwimmkurs-Team Prävention.

Im EbserMare und an Flüssen und Seen im Landkreis Forchheim sorgt die Wasserwacht Ebermannstadt bekanntlich für Sicherheit, dieses Jahr allerdings auch zweimal am Weißenstädter See im Landkreis Wunsiedel. 14 Einsatzkräfte leisteten hier an zwei Wochenenden Wachdienst und waren zudem an einer Vermisstensuche mit über 100 Einsatzkräften beteiligt. Neun Rettungsschwimmer sorgten außerdem eine Woche lang für Sicherheit an der Kieler Förde. In Voralarm saßen die Rettungskräfte als das Hochwasser Ende Juli über Westdeutschland kam.

Der Ausbildungsstand der Ortsgruppe wurde in den letzten 12 Monaten erheblich erweitert, teils im digitalen, meist jedoch in Präsenz.

So fanden etwa vor dem Bildschirm Fortbildungen zu Erste Hilfe, Knoten, Einsatztaktik oder zu Belastungen im Einsatz statt. Stetig bildeten sich die Wasserretter, Bootsführer und Taucher bei Übungen für die SEG (Schnelle Einsatz Gruppe) fort.

Vier Mitglieder besuchten den Lehrgang zum Ausbilder Helferführerschein, ein Mitglied wurde zum Einsatzleiter Wasserrettung ausgebildet. Zwei Mitglieder nahmen am Lehrgang zum Streifenführer GNU (Gewässer-/ Natur-/ Umweltschutz) teil, ein Mitglied wurde in Resilienz geschult und zwei Mitglieder zum Ausbilder Rettungsschwimmen ausgebildet. Drei Jungmitglieder haben ihren Ausbilder-Weg begonnen mit der Ausbildung Erwachsenengerechte Unterrichtsgestaltung (EgUg).

Medizinisches Fachwissen eigneten sich drei Mitglieder beim Grundkurs Sanitätsdienst an und insgesamt 24 frischten ihren Erste-Hilfe-Kurs auf.

Auch die Jugendgruppe blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück, die beiden Zeltlager im EbserMare bildeten sicher das Highlight. 15 Jugendliche erlebten beim Jugendzeltlager eine Wanderung bei der sie mittels Karte und Funkgerät gelotst wurden und anschließend zurück mit dem Kanu fahren durften. In Wikinger verwandelten sich ein Wochenende lang 32 Mädels und Jungs der Kindergruppe und machten so das EbserMare unsicher.

Die Jugend-Wasserwacht Ausbildung (JuWA), die 2020 abgesagt werden musste, konnte in diesen Herbstferien nachgeholt werden. So wurden 18 Jugendliche altersgerecht auf den späteren Wasserrettungsdienst vorbereitet. Sie übten Erste Hilfe, Umgang mit Rettungsmitteln, lernten Schnorcheln und Knoten und legten am Ende hierzu Prüfungen in Theorie und Praxis ab.

In 22 Trainingseinheiten und 24 Gruppenstunden – teils digital – wurde nicht nur Schwimmen geübt und die Wasserwacht kennengelernt, sondern insbesondere der Teamgeist gestärkt. Gemeinsam griff die Jugendgruppe nach den Sternen, als sie zur Führung auf der Sternwarte am Feuerstein waren.  Die Jugendleitung unterstützte zudem den Tag „Das GFS schwimmt, aber sicher“ und übernahm einen Tag vom Ebser Ferienprogramm. Als das Schwimmtraining wegen Umbauarbeiten in Ebermannstädter Hallenbad nicht stattfinden konnte, wurde es kurzerhand nach Gräfenberg verlegt, für die SEG fand sogar alle zwei Wochen ein Schwimmen in der Wiesent mit Neoprenanzügen statt. Auch bildeten sich die GruppenleiterInnen selbst fort, drei Tage ging es auf die Angerhütte bei Hundsdorf. Neben gemeinsamen Kochen erfolgte theoretischer und praktischer Input zu Themen wie Aufsichtspflicht, Gruppenpädagogik oder Spieldidaktik.

Einschneidend war auch dieses Jahr die Corona-Situation. Nicht nur etliche Veranstaltungen mussten abgesagt werden, auch wurden die Helfer immens gefordert. Ob bei der Abstrichstelle, im Krisenstab oder bei Transporten, über 1.500 ehrenamtliche Stunden wurden geleistet.

Nicht nur personell wurde viel geboten auch materiell stellte sich die Wasserwacht Ebermannstadt besser auf, so bringt ein neues Raft mehr Sicherheit, vor allem bei Rettungen an der Wiesent und Sonnenschirme sorgen für einen kühlen Kopf beim Wachdienst.

Die Wasserwacht Ebermannstadt versuchte ihre Reichweite zu vergrößern durch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, so feierte die Homepage ihr 10-jähriges Bestehen, gemeinsam mit Sozial Media und der Presse, wurde versucht jede Zielgruppe zu erreichen. Zu all den Berichten kommt monatlich ein Video, welches die ehrenamtliche Arbeit beleuchtet.

Um all dieses ehrenamtliche Engagement zu bündeln fanden insgesamt 19 Sitzungen statt, von Vorstandschaftssitzungen über Jugendleitungssitzungen, bis hin zu Besprechungen mit Behörden und Verbänden.

Ein aufregendes und forderndes Jahr geht vorbei und die Vorstandschaft dankt allen Helfern, Unterstützern, Mitgliedern und Freunden der Wasserwacht Ortsgruppe Ebermannstadt. Voller Zuversicht und Vorfreude geht der Blick ins nächste Jahr, viel ist geplant: Ein Anbau, ein neuer Anhänger, ein Raft-Ausflug und natürlich die fast schon alltägliche Arbeit mit Schwimmkursen, Jugendarbeit und Wachdiensten steht bevor.

Philipp Nützel