Haus Marteau in Lichtenberg: Erste CD-Einspielung im Konzertsaal
Eine Premiere gibt es derzeit in Haus Marteau. Maxim Lando (Klavier) und Tassilo Probst (Violine) sind die ersten Künstler, die im neuen Unterrichts- und Konzertsaal eine CD einspielen.
Auf dem Programm stehen die Sonate für Violine und Klavier Nr. 3, op. 25 (1926) von George Enescu, die Sonate für Violine und Klavier DD72 (1903) von Béla Bartók sowie die Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 op. 45 von Joseph Achron, eine Ersteinspielung.
„Mit der CD-Aufzeichnung für den Bayerischen Rundfunk sind wir auf dem richtigen Weg: Wir wollen unseren Konzertsaal mit seinen hervorragenden akustischen Bedingungen öffnen und Künstlerinnen und Künstlern für Aufnahmen zugänglich machen“, sagt Bezirkstagspräsident Henry Schramm. „Wir freuen uns, dass die erste Einspielung mit diesen jungen Instrumentalisten international so hochkarätig ist“, ergänzt Verwaltungsleiter Dr. Ulrich Wirz.
Die beiden gleichaltrigen Künstler lernten sich bei einem Festival in München (Stars & Rising Stars München) 2019 kennen und fanden sofort eine musikalische Ebene. Der deutsche Geiger Tassilo Probst, geboren 2002, wurde als Privatschüler von Prof. David Frühwirth mit 12 Jahren Jungstudent an der Hochschule für Musik und Theater München und setzt dort nun sein Studium bei Prof. Ingolf Turban fort. Mit gerade 16 Jahren spielte er Tschaikowskys Violinkonzert im Herkulessaal der Residenz München.
Als Solist konzertierte er unter anderem mit namhaften Orchestern wie dem George Enescu Philharmonic Orchestra, dem Litauischen Chamber Orchestra, dem Konzerthausorchester Berlin, der Jenaer Philharmonie, dem Göttinger Symphonie Orchester, der Südwestdeutschen Philharmonie und dem Jewish Chamber Orchestra Munich. Er war Preisträger und jüngster Finalist bei internationalen Violinwettbewerben: George Enescu Violin Competition (2021), Concours International de Violon Tibor Varga (2021), Felix Mendelssohn-Bartholdy Violin Wettbewerb (2021) und Luis Spohr Violin Competition (2019). Erst im August hatte er die Eröffnung des Konzertsaals in Haus Marteau musikalisch begleitet; jetzt gab er den Anstoß zur Aufzeichnung in Lichtenberg. „Der für mich optisch und akustisch beeindruckendste Saal, den ich in Deutschland kenne, ist der neue unterirdische Konzertsaal in Haus Marteau. Durch die Meisterkurse, die ich dort bei Prof. Markus Wolf besucht habe, konnte ich auch einen ganz persönlichen Bezug zu diesem fantastischen Haus aufbauen. Ich bin sehr dankbar, dass der BR meinem Wunsch nachgegeben hat und ich meine erste CD in diesem phänomenalen Konzertsaal einspielen darf.“ Tassilo Probst ist Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben und spielt eine Geige von „Giovanni Grancino“ (Mailand 1690).
Sein Duo-Partner, der 19-jährige amerikanische Pianist Maxim Lando, wurde mit dem renommierten Gilmore Young Artist Award 2020 ausgezeichnet und von Musical America zum neuen Künstler des Monats gekürt. Internationale Aufmerksamkeit erregte er, als er an der Seite von Lang Lang auf der Klavierbank auftrat, um bei der Gala Opening Night der Carnegie Hall den Part für Mr. Langs verletzte linke Hand zu spielen.
Maxim hat mit bedeutenden Orchestern der Welt gespielt, darunter die Symphonien von Pittsburgh, Toronto, Vancouver und Hawaii, Russlands Mariinsky Theatre Orchestra, St. Petersburg Symphony, Russian National Orchestra, Bolschoi Symphony, Moscow Philharmonic, Kazakh State Philharmonic, Israel Philharmonic und Chinas NCPA Orchester. Maxim ist stolzer Alumnus der Lang Lang International Music Foundation. Derzeit studiert er an der Juilliard School.
Info Haus Marteau
Haus Marteau ist eine in Europa einzigartige musikalische Bildungsstätte. In der musealen Atmosphäre der Künstlervilla des einst weltberühmten Violinvirtuosen Henri Marteau lädt die Internationale Musikbegegnungsstätte junge Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt zum Austausch und zu konzentriertem Arbeiten ein. Mit dem unterirdischen Unterrichts- und Konzertsaal ermöglicht Haus Marteau Besucherinnen und Besuchern sowie Musikerinnen und Musikern großartige Konzerterlebnisse.
Autorin: Monika Hopf
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