Bamberger Zentrum „Welterbe“ blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück
Auch wenn intensiv gegen Covid-19 geimpft wurde, blieb 2021 stark von der Pandemie geprägt. Das Welterbe-Besuchszentrum öffnete nach längerem Lockdown erst Mitte Mai und befindet sich aktuell bis einschließlich 7. Januar 2022 in Winterpause. Umso erfreulicher die Besuchszahlen: In den Monaten, in denen die Ausstellung zugänglich war, kamen weit über 10.000 Gäste. „Insbesondere Schulen haben dieses Jahr unser Führungsangebot wieder sehr gut angenommen“, freut sich Patricia Alberth, Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg.
Ebenso positiv war das anhaltende Interesse am urbanen Gartenbau: Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau stattete Bamberg einen Besuch ab, die Gärtnerfilm-Matinee im November – eine Kooperation zwischen Bund Naturschutz, der Solidarischen Landwirtschaft Bamberg und dem Zentrum Welterbe Bamberg – war ein voller Erfolg und die Auseinandersetzung mit der Digitalisierung von lokalen Wertschöpfungsketten hat Einzug in das Programm „Smart City“ gefunden – unter Einbeziehung der Interessengemeinschaft Bamberger Gärtner und in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Kulturgeographie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Die meisten internationalen Veranstaltungen fanden weiterhin digital statt. Bamberger Projekte wurden bei Webinaren der UNESCO, virtuellen Konferenzen der globalen Initiative „Our World Heritage“ und der Vereinigung der britischen Welterbestätten „World Heritage UK“ sowie der Schweizer Welterbestätten vorgestellt und stießen auf großes Interesse.
Neben der Neuauflage des Methodenpakets für Lehrende „welterbe.elementar“ der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit erschien im Westermann-Verlag das Lehrbuch „Unser Welterbe – Faszination, Vermittlung, Verantwortung“, an dem das Zentrum Welterbe Bamberg und das E.T.A. Hoffmann-Gymnasium mitgewirkt haben.
Höhepunkt des Jahres war der UNESCO-Welterbetag im Juni, der als Hybridformat stattfand. Sowohl der Austragungsort als auch das Programm waren außergewöhnlich: In der ehemaligen Marienkapelle am Pfahlplätzchen, die seit Längerem leer steht, trafen mit einer Teilaufführung des Projekts „Our Heritage“ des contweedancecollective Erinnerungskultur und zeitgenössischer Tanz zusammen. Zudem konnte das Bamberger Welterbe auf der für den Welterbetag entwickelten Plattform der Deutschen UNESCO-Kommission digital erkundet werden.
An den diesjährigen interkulturellen Wochen der Stadt Bamberg beteiligte sich das Zentrum Welterbe Bamberg mit einem Fachvortrag zu unbewussten Vorurteilen von Dr. Jessica Röhner. Ebenfalls im Herbst sprach, in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität, Dr. Roman Luckscheiter, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, zum Thema „Welterbe und Nachhaltigkeit“.
Zum Jahresende erreichte das Zentrum Welterbe Bamberg die gute Nachricht, dass das Gemeinschaftsprojekt des ETA Hoffmann Theaters, des Zentrums Welterbe Bamberg und der Innovativen Sozialarbeit e.V. „ETA: Zeige deine Stadt auf deine Weise“, ein performativer Audio-Walk, vom Bundesverband der Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen ausgezeichnet wurde.
2021 ist die Zahl der deutschen Welterbestätten mit dem Donaulimes, den SchUM-Stätten, der Mathildenhöhe Darmstadt und den Great Spas of Europe auf 51 angestiegen. Damit belegt Deutschland weltweit den dritten Platz und trägt besondere Verantwortung für seine Welterbestätten. Bamberg, das bereits seit 1993 auf der Welterbeliste steht, ist stolz, der Verantwortung für sein Welterbe und dessen Vermittlung gerecht zu werden.
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