Banneraktion in Bayreuth zur Stadtratssitzung
Pressemitteilung „einer Gruppe Klimaaktivisti aus Bayreuth“:
Seit Freitagnacht ziert ein farbenfrohes Banner die Bayreuther Innenstadt
Die Aufschrift des Banners „Klimanotstand Jetzt! Stadtratssitzung 15.12“ spielt auf die am 15.12 stattfindende Stadtratssitzung an, bei welcher eigentlich über einen Grundsatzbeschluss zum Thema Klimaschutz in Bayreuth abgestimmt werden sollte. Diese Entscheidung wurde nun allerdings zum wiederholten Mal vertagt.
„Ich bin frustriert. Gleichzeitig erfüllt es aber nur meine Erwartungen. Das Aufschieben dieser wichtigen Abstimmungen zeigt wieder einmal deutlich, dass die Dringlichkeit der Klimakrise von den Politiker*innen vollkommen ignoriert wird.“ meint ein Bayreuther Klimaaktivisti. Zwar erkennt der Oberbürgermeister Thomas Ebersberger an, dass wir uns in einer existenziellen Krise befinden, dennoch scheint die Klimakrise für den Bayreuther Stadtrat keine Priorität zu haben. Um dem Problem diese Priorität einzuräumen, wäre ein wichtiger Schritt auch die Ausrufung des geforderten Klimanotstands. Aber selbstverständlich müssen danach auch Taten folgen.
Durch den Klimawandel verlieren jetzt schon viele Menschen dieser Erde ihre Existenzgrundlage. Laut der WHO wird es ab 2030 jährlich etwa 250.000 „Klimaopfer“ geben. „Dieser kurzsichtige und leichtfertige Umgang mit der Lebensgrundlage von Menschen in MAPA-Regionen, aber auch der Bevölkerung Europas, ist einfach nur verantwortungslos“ Und dabei trägt auch Bayreuth eine große Verantwortung gegenüber MAPA-Regionen. „MAPA“ steht für „most affected People and Areas“, auf Deutsch „die am meisten betroffenen Menschen und Gebiete“. Darunter werden Regionen und Bevölkerungsgruppen verstanden, die jetzt schon unter Folgen der Klimakrise wie Hitzesommern, Dürrejahren oder Hochwasserkatastrophen zu leiden haben. Diese Verantwortung ist nicht abstreitbar, da Bayreuths Treibhausgasmissionen deutlich zu hoch sind. Das von der Stadt ausgerechnete Restbudget ist, bei gleichbleibender Entwicklung, bereits in drei Jahren aufgebraucht. Klimaneutral will Bayreuth aber frühestens 2040 werden! Während das Restbudget also von Tag zu Tag abnimmt, passiert in der Politik nichts! Wir haben keine Zeit zu warten. Wir haben keine Zeit für leere Worte. Wir brauchen jetzt echte Klimaschutzmaßnahmen! Denn wenn das globale Restbudget nicht eingehalten wird, dann werden wir die 1,5°C-Grenze nicht einhalten, was dazu führen wird, dass Kippunkte überschritten werden und die Klimakrise unkontrollierbare Ausmaße annimmt.
Und um dieser unausweichlich scheinenden Krise entgegezuwirken müssen wir alle Verantwortung übernehmen. Wirklich alle. Es reicht nicht dauernd auf andere Länder, andere Städte oder andere Menschen zu verweisen. Nur wenn es genügend Vorreiter gibt, wird sich global etwas verändern können. Und von „Vorreiter“ ist Bayreuth noch weit entfernt.
Also liebes Rathaus schauen Sie nicht einfach nur tatenlos unserem Untergang zu, sondern übernehmen Sie endlich Verantwortung.
Mit freundlichen Grüßen
Eine Gruppe Klimagerechtigkeitsaktivisti aus Bayreuth
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