Erzbischof Schick: „Das Ehrenamt muss Corona überleben“
„Ehrenamtliche sind Hoffnungsträger, von denen wir nie genug haben können“
Ehrenamtliches Engagement ist nach den Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick eine zwischenmenschliche Win-Win-Gegebenheit, die es zu schätzen und zu fördern gilt. Der freiwillige Einsatz für das Gemeinwohl in Kultur- und Sportvereinen sowie in den Kirchen und Verbänden sei nicht nur ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft, sondern auch „sinngebend und erfüllend für jeden, der sich einbringt“, sagte Schick anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamts am Sonntag (5. Dezember).
Durch die Einschränkung in der Corona-Pandemie sei der ehrenamtliche Einsatz erheblich zurückgegangen; er werde zugleich schmerzlich vermisst. Der hohe Stellenwert des Ehrenamts müsse erhalten und wiedergewonnen werden. In der aktuellen Situation sei es besonders wichtig, „Strukturen und Möglichkeiten für freiwilliges Engagement zu schaffen, die das Ehrenamt in der Corona-Krise überleben lassen“, so der Erzbischof.
Es sei wichtiger denn je, „ehrenamtliches Engagement zu würdigen, durch kreative und innovative Lösungen aufrecht zu erhalten und perspektivisch auszubauen“, so Schick. Denn freiwillige Helfer seien nicht nur seit jeher tragende Pfeiler in vielen gesellschaftlichen Bereichen – sie können auch während und nach der Pandemie entscheidend dazu beitragen, dem sozialen Auseinanderdriften entgegenzuwirken. „Ehrenamtliche sind Hoffnungsträger, von denen wir nie genug haben können“, sagte der Erzbischof.
Ehrenamtlich Engagierte sind nicht nur „freiwillige Helfer“, so unverzichtbar deren Einsatz auch ist – häufig genug, um staatliche Versäumnisse auszugleichen.
Ehrenamtlich Engagierte sind auch die, welche in ihren Verbänden oder in Parteien – aber auch unorganisiert – für das öffentliche Wohl eintreten, indem sie sich in die Politik einmischen – und auf diese Art so manches Mal wirtschaftlichen wie privaten Lobbyinteressen die Stirn bieten. Doch diese Art des Einsatzes wird nicht oft gewürdigt, nicht selten gar diffamiert – und immer wieder versuchen Politiker, solchen Gruppierungen durch Entzug der Gemeinnützigkeit finanziell das Wasser abzugraben, um ihre eigenen Pfründe zu sichern. Als Anlaß derartigen Ansinnens dient ihnen sogar der Versuch der Organisationen, geltendes Recht, welches Gesundheit und Umwelt schützen soll, durchzusetzen.