Brose Bamberg: Oberfrankenderby bei Amiels Premiere ohne Zuschauer
Brose Bamberg ist am 9. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga Gastgeber für medi bayreuth. Spielbeginn der von der dechant hoch- und ingenieurbau gmbh präsentierten Partie ist am heutigen Samstag um 18 Uhr. Das 82. Oberfrankenderby ist zugleich das erste Spiel von Broses neuem Cheftrainer Oren Amiel. MagentaSport überträgt wie gewohnt live und exklusiv aus der BROSE ARENA. Kommentator ist Michael Körner.
Aufgrund der heute durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder erfolgten Anpassung der 15. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sind bis auf Weiteres keine Zuschauer zugelassen. Somit findet das Derby ohne Fans statt.
Die Nationalmannschaftspause war für medi bayreuth wohl Fluch und Segen zugleich. Segen, da die zwei spielfreien Wochen sicherlich dazu beigetragen haben, dass sich die zuletzt verletzten Spieler wie Seifferth, Jalalpoor und Jõesaar wieder (etwas) erholen konnten. Fluch, da das letzte Spiel vor der Pause mit einem 100:68-Blowout-Sieg über den SYNTAINICS MBC endete und Head Coach Raoul Korner die spielerische Erfolgswelle sicherlich gerne direkt weitergeritten wäre. Getragen wurden die Bayreuther gegen die Mitteldeutschen von ihren beiden Aufbauspielern. Marcus Thornton war mit 26 Punkten Topscorer, Bastian Doreth steuerte mit 20 Zählern und zehn Assists ein lupenreines Double-Double bei. Der Erfolg war der bislang dritte in der BBL, ihm stehen vier Niederlagen gegenüber. Eine nationale Achterbahnfahrt, die allerdings durch internationale Siege etwas abgefedert wurde. Im FIBA Europe Cup nämlich qualifizierten sich die oberfränkischen Nachbarn zwar nicht immer schön, aber dafür einigermaßen problemlos für die nächste Runde. In der BBL gab es, wie erwähnt, mehr Probleme. Siegen in Chemnitz, Heidelberg und dem letzten gegen den MBC stehen Niederlagen in Gießen, Hamburg und Zuhause gegen Crailsheim und München gegenüber. Allerdings hatte Raoul Korner bislang nur selten seine komplette Mannschaft zur Verfügung. Und dafür läuft es offensiv bereits erstaunlich gut. Vor allem die Wurfauswahl stimmt, denn Bayreuth trifft mit 49,9 Prozent so gut wie jeden zweiten seiner Versuche. Eine Quote, die medi BBL-weit auf Platz drei in dieser Kategorie bringt. Beste Werfer bislang sind Marcus Thornton und Terry Allen mit im Schnitt erzielten 12,9 Punkten pro Partie. Martynas Sajus ist mit durchschnittlich 8,3 Bayreuths effektivster Rebounder, während – den verletzten Cameron Wells außen vor gelassen – Bastian Doreth, der ebenso wie Moritz Sanders und Kay Bruhnke das Bamberger Jugendprogramm durchlief und seinen ersten BBL-Einsatz in der Domstadt hatte, mit aktuell 3,7 der beste Assistgeber ist.
Brose Bamberg nutzte die zweiwöchige Nationalmannschaftspause für Neuerungen im Kader. Neben dem neuen Cheftrainer Oren Amiel wurde auch noch Center Akil Mitchell verpflichtet. Beide haben sich bereits gut eingelebt und sind seit Montag mit ihrem neuen Team zu Gange. Dienstag kamen mit Christian Sengfelder, Dominic Lockhart, Patrick Heckmann und Martinas Geben auch die Nationalspieler dazu. Zu guter Letzt nahm am Donnerstag erstmals nach gut zwei Wochen und überstandener Covid-Infektion Kenny Ogbe wieder am Training teil, so dass Amiel bei seinem Debüt am Samstag personell, Stand heute, aus dem Vollen schöpfen kann. Die Trainingswoche war geprägt von gegenseitigem Kennenlernen, aber auch von produktivem Arbeiten. In sieben Trainingseinheiten brachte Amiel seinem neuen Team seine Philosophie nahe, studierte neue Systeme ein, versuchte defensive Mängel auszumerzen. Vor allem beim Defensivrebound muss Brose nämlich definitiv stärker werden. Mit im Schnitt 20,8 gesicherten Abprallern am eigenen Brett steht Bamberg auf dem BBL-weit letzten Platz. Dafür hat Brose den Bundesliga-Topscorer in seinen Reihen. Die durchschnittlich erzielten 19,6 Punkte von Christian Sengfelder sind nämlich nicht nur Spitze im eigenen Team, sondern in der gesamten Liga. Broses bester Assistgeber ist Justin Robinson mit 7,8 im Schnitt, während wiederum Sengfelder mit 5,9 im Schnitt die meisten Rebounds sichert.
Christian Sengfelder: „Wir hatten eine gute Trainingswoche, wenngleich es natürlich immer schwierig ist, auf die Schnelle neue Systeme und die Denkweise eines neuen Trainers zu verinnerlichen. Dennoch wissen wir, dass wir nicht nochmal so auftreten dürfen, wie zuletzt gegen Bonn. Das war einer Bamberger Mannschaft nicht würdig. Wir müssen uns alle selbst an der Ehre packen und gegen Bayreuth zeigen, was wir können. Es ist Derby, da gilt es alles auf dem Parkett zu lassen, um uns, aber vor allem unseren Fans zu zeigen, wer die Nummer eins in der Region ist.“
Nach dem 82. Oberfrankenderby hat Brose abermals zwei Wochen Zeit, um sich auf den nächsten Gegner vorzubereiten. Am 18. Dezember sind die Bamberger zu Gast bei den NINERS Chemnitz.
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