HC Erlangen muss sich gegen Wetzlar geschlagen geben

Symbolbild Handball

Handball-Bundesligist HC Erlangen musste sich in einem temporeichen und intensiven Spiel hauchdünn gegen die HSG Wetzlar geschlagen geben. In einem echten Handball-Krimi kämpften die stark verbesserten Franken 60 Minuten mit allen Mitteln und kamen auch nach mehrfachen Rückständen immer wieder auf Schlagdistanz. Am Ende entschieden Nuancen über den Ausgang der Partie, in welcher der HCE mit einer 24:27-Niederlage vom Feld ging.

Der HCE konnte in seinem Heimspiel gegen die HSG Wetzlar bis aus Klemen Ferlin und Benedikt Kellner wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Gleich im ersten Angriff konnte Jeppsson sich aus dem Rückraum zum 1:0 durchsetzen. Nach dem Ausgleichstreffer konnte Nico Büdel, der seinen Vertrag jüngst um ein weiteres Jahr verlängert hat, auf 2:1 stellen (6.) und zudem die Zeitstrafe herausholen. Die Zuschauer in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung sahen ein ausgeglichenes und temporeiches Handballspiel in denen sich beide Teams einen harten Kampf lieferten. Die Franken verteidigten kompakt und aggressiv und zwangen die Gäste aus Mittelhessen zu Beginn oftmals ins Zeitspiel. Dabei zeigten die Hausherren ein völlig anderes Gesicht als vergangene Woche gegen Stuttgart. Mit viel Entschlossenheit und Konsequenz gingen die Franken in Richtung Tor und erarbeiteten sich über die Spielstände 3:3 und 6:6 in der 15. Minute einen sehenswerten Treffer vom Kreis zur 7:6-Führung. In Überzahl kam die HSG zum 7:8, doch der HCE kämpfte weiter und kam über den Treffer von Steinert wieder zum Ausgleich. Weil die Hausherren drei Mal in Folge an Klimpke scheiterten, zog die HSG in der 23. Minute erstmals mit zwei Toren davon (8:10). Dies nahm Michael Haaß zum Anlass, um die Auszeit zu legen. Nach der Ansprache traf Jeppsson zum 9:10. In den Schlussminuten des ersten Durchgangs ging es Schlag auf Schlag. Beide Teams scheuten keinen Zweikampf und drückten mächtig aufs Gaspedal. Simon Jeppsson, der allein in der ersten Halbzeit vier Tore erzielte, setzte drei Sekunden vor dem Pausenpfiff mit einem echten Rückraum-Hammer den Treffer zum 12:13.

Nach dem Wiederbeginn erhöhte Wetzlar auf 12:14, doch der HCE konnte durch Büdel direkt nachlegen. Im Positionsangriff geriet der Erlanger Angriff etwas ins Stocken, sodass die Gäste in der 36. Minute auf 14:17 erhöhen konnten. Durch den Treffer von der Siebenmeterlinie von Steinert und der starken Parade von Ziemer kam Erlangen durch Büdel wieder zum Anschlusstreffer (16:17 / 38.). Bissel markierte per Einläufer das 18:19 und auch einen Angriff später schaffte es der schnelle Linksaußen per Tempogegenstoß den Ausgleichstreffer zum 19:19 zu machen. HSG-Coach Matschke war damit nicht zufrieden und legte die Auszeit. Seine Ansprache trug Früchte, denn die Mittelhessen konnten kurz danach wieder mit zwei Toren wegziehen (19:20 / 45.). Nikolai Link & Co. gaben sich aber nicht auf und kämpften sich immer wieder zurück ins Spiel. Wieder war es Bissel, der eingelaufen war und das 21:21 vom Kreis erzielte. In Überzahl kam die HSG daraufhin jedoch zwei Mal in Folge zum Torerfolg, sodass der HCE wieder unter Zugzwang geriet. Beim Spielstand von 21:23 unterlief den Hausherren auch noch ein Wechselfehler, sodass Wetzlar abermals mit einem Mann mehr auf der Platte stand. Bissel interessierte das jedoch wenig und netzte eiskalt zum 22:23 (55.) ein. Nicht zu bremsen war der Top Torjäger der Liga Lenny Rubin, der daraufhin auf 22:24 erhöhte. In den Schlussminuten stand das Spiel Spitz auf Knopf, als sich Erlangen leidenschaftlich das Spielgerät zurückeroberte und seinen Kapitän Nikolai Link auf die Reise zum 23:24 schickte. Zwei Minuten vor dem Ende war der HCE somit wieder auf ein Tor dran und zwang seinen Gegner erneut ins Zeitspiel. Anstatt in den Ballbesitz zu kommen, um wieder die Chance auf etwas Zählbares zu erhalten, entschieden die beiden Unparteiischen jedoch auf Siebenmeter für die Gäste, welchen Holst verwandelte. Nach der strittigen Szene scheiterte Steinert an Klimpke im Tor, sodass der HCE seine Deckung öffnete und am Ende den Treffer zum 24:27-Endstand hinnehmen musste.

„Meine Mannschaft hat was Intensität angeht ein sehr gutes Spiel gemacht, gut verteidigt und es war ein sehr spannendes Spiel. Von beiden Mannschaften vorne gute Aktionen und ich finde wir hatten vorne auch eine gute Steuerung, aber haben am Ende dennoch leider verloren. Ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf und wir blicken jetzt zuversichtlich auf die nächste herausfordernde Aufgabe am Sonntag in Göppingen“, so Cheftrainer Michael Haaß auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Zeit zum Durchatmen hat der HC Erlangen kaum. Schon in drei Tagen sind die Franken auswärts bei FRISCH AUF! Göppingen gefordert. Anwurf in der Göppinger EWS Arena ist um 16 Uhr. Das nächste Heimspiel lässt auch nicht lange auf sich warten. In 12 Tagen haben die Erlanger die Chance auf eine Revanche, wenn der HCE im Pokal-Achtelfinale wieder gegen die Gäste aus Mittelhessen ran muss.

Statistik

HC ERLANGEN
Tor: Ziemer, Haßferter
Sellin, Jaeger, Overby (1), Fäth (1), Firnhaber (1), Büdel (5), Bissel (5), Metzner, Link (1), Jeppsson (4), Steinert (5/3), Leban, Olsson, Zechel (1)

HSG WETZLAR
Tor: Klimpke, Suljakovic
Feld (5), Srsen, Nyfjäll (2), Klimpke, Danner (1), Weissgerber (2), Holst (3/3), Frederiksen (1), Schefvert (1), Mellegard (2), Rubin (6), Novak, Cavor (4)N