Aktuelles aus dem Archiv Markt Eckental

Forths gereinigte, geordnete und verpackte Dokumente.  Foto: Helmut Meyer zur Capellen

Forths gereinigte, geordnete und verpackte Dokumente. Foto: Helmut Meyer zur Capellen

Ein Meilenstein ist geschafft. Ab sofort steht das erste Findbuch des Archivs Markt Eckental für wissenschaftliche Forschung, aber auch der interessierten Bürgerschaft zur Verfügung. Über 800 Einträge für den Zeitraum 1791-1945 erfassen Dokumente und Archivalien der Geschichte Forths.

Der verzeichnete Bestand umfasst außer den Protokollbüchern von 1836 bis 1934, weitgehend lückenlos dokumentiert das Kassen- und Rechnungswesen der Gemeinde, der protestantischen und der katholischen Schule, der Armenkasse und der Arbeiterversicherung.

Vorhanden sind unter anderem Auszüge aus dem Grundsteuerkataster um 1869 und das Grund- und Lagebuch von 1856, Unterlagen zum Bürgerrecht und Heimatwesen ab 1835.

Einschränkung von Fleisch- und Fettverbrauch 1915. Foto: Helmut Meyer zur Capellen

Einschränkung von Fleisch- und Fettverbrauch 1915. Foto: Helmut Meyer zur Capellen

Informationen über Ausmaß und Bewältigung des Mangels während und nach dem Ersten Weltkrieg liefert das Aktenmaterial aus dem Zeitraum 1914-1920. Ab 1933 nimmt das erhaltene Schriftgut deutlich ab.

Überraschend war das Auffinden einer Umsiedlerkartei zu rund 300 Personen, die organisiert durch die Volksdeutsche Mittelstelle von 1943 bis 1945 vorwiegend aus Osteuropa nach Forth kamen und im Schloss Büg untergebracht waren. Wie aufgrund der Informationen eines Nachkommen von Umsiedlern aus Bessarabien inzwischen vermutet werden kann, wurde das Büger Schloss bereits seit 1940 als Umsiedlerlager der Volksdeutschen Mittelstelle genutzt. Sichere schriftliche Belege gibt es dazu allerdings erst ab 1943.

Ab Januar 2022 wird für Benutzer die Recherche im Findbuch auch digital möglich sein.

Ebenfalls digital genutzt werden können dann die zu diesem Bestand angefertigten Transkripte. Beinahe komplett transkribiert, übertragen oder zusammengefasst sind die Gemeindeprotokollbücher von 1836 bis 1934, die Protokolle der Beleidigungsklagen 1879 bis 1940 und zahlreiche Einzeldokumente, darunter die Gemeindeordnung von 1799. Die Transkripte wurden zum größten Teil während des letzten Lockdowns von ehrenamtlichen Archivmitarbeitern unter erschwerten Bedingungen angefertigt und digital verarbeitet, wofür ihnen großer Dank gebührt.

Weiterhin vorhanden sind Chroniken zu den einzelnen Ortschaften sowie die Geburten-, Heirats- und Sterbebücher der Gemeinden von 1876 bis 1972.

Ein Termin für die Nutzung des Archivs kann gerne telefonisch oder per Mail vereinbart werden. Es gelten die aktuellen Coronaschutzregeln.

Kontakt: Claudia Huber