Plakataktion vor Bamberger „Liebesschlössern“: „Die Liebe besiegeln. Nicht die Gewalt.“

Plakataktion der Gleichstellungsstellen von Stadt und Landkreis Bamberg zum „Hilfetelefon“. © Stadt Bamberg
Plakataktion der Gleichstellungsstellen von Stadt und Landkreis Bamberg zum „Hilfetelefon“. © Stadt Bamberg

Die Gleichstellungsstellen setzen erneut ein Zeichen gegen Gewalt in Partnerschaften

Vor dem Hintergrund des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen unterstützen die Gleichstellungsstellen von Stadt und Landkreis Bamberg auch in diesem Jahr wieder die Kampagne „Wir brechen das Schweigen“ und machen auf der Kettenbrücke mit Plakaten auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam.

Über die Jahre hinweg haben tausende verliebter Paare Liebesschlösser als Zeichen ihrer Verbundenheit auch an der Kettenbrücke in Bamberg angebracht. Oft mit Initialen oder persönlichen Widmungen versehen, symbolisieren sie eine unvergängliche Liebe. Doch mit hoher Wahrscheinlichkeit steckt nicht hinter jedem Liebesschloss eine glückliche Geschichte: Studien zufolge hat jede vierte Frau in Deutschland bereits Gewalt in der Partnerschaft erlebt. Auf der Kettenbrücke greifen fünf großformatige, weiße und orangefarbene Plakate die Symbolik des Ortes auf und weisen Passantinnen und Passanten auf das bundesweite Beratungsangebot des Hilfetelefons hin. Mit Botschaften wie „Jedes Schloss eine Geschichte. Manche erzählen von Gewalt“ oder „Ein Liebesbeweis. Kein Freifahrtschein“ lenken sie den Blick auf die Tatsache, dass manche Liebesbeziehungen in Gewalt umschlagen – ein gesellschaftliches Problem, das gerade in Zeiten des Lockdowns beleuchtet werden muss. Das Hilfetelefon unterstützt, bestärkt und ermutigt Frauen, die nächsten Schritte zu gehen und sich aus der Gewaltsituation zu lösen. Die Plakate auf der Kettenbrücke bieten zugleich ein besonderes Fotomotiv, das Passantinnen und Passanten mit dem Hashtag #schweigenbrechen in den sozialen Netzwerken teilen und so ein Zeichen gegen Gewalt setzen können.

Gerade in der aktuellen Situation, in der die Corona-Pandemie immer wieder einen Rückzug ins Private erfordert, sind Frauen und auch Kinder besonders gefährdet. Betroffene von häuslicher Gewalt müssen jederzeit Zugang zu Schutzangeboten wie Beratungsstellen oder Zufluchtsorten haben. Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bietet unter der Telefonnummer 0 8000 116 016 rund um die Uhr, anonym und in 18 Sprachen Beratung und Vermittlung in das örtliche Hilfesystem an.