Ehrenamtliche Helfer in Igensdorf gesucht

Begleitung im Alltag – ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe – Gesucht werden sozial engagierte Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren

Ein Interview mit Pflegeberaterin Irmgard Ginzel

Hallo Frau Ginzel, Sie waren in der Pflege tätig und sind vor einiger Zeit in Rente gegangen. Sie sind weiterhin sehr aktiv und haben sich mit der Pflegeberatung – Beratungsbüro „Die Brücke“ selbständig gemacht. Darüber hinaus verfolgen Sie weitere Projekte die das Leben im Alter, mit und ohne Behinderung, leichter machen sollen. Sie richten den Fokus nun auf Alltagshilfe und -begleitung.

Was genau möchten Sie hier erreichen?

Ich möchte mit dem Angebot die Lücke zwischen Sozialstation und Seniorenheim schließen. Genauso möchte ich der Überlastung pflegender Angehöriger vorbeugen. Das heißt, der hilfebedürftige Bürger organisiert mit unserer Pflegefachkraft selbstbestimmt seinen gewohnten Alltag.

Welches Personal benötigen Sie denn für diese verantwortungsvolle Aufgabe?

Für die Alltagshilfe und -begleitung suchen wir interessierte Erwachsene, Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten, Jugendliche, die das freiwillige soziale Jahr ableisten oder Erwachsene, die den Bundesfreiwilligen Dienst leisten.

Wird eine bestimmte Vorbildung benötigt?

Nein, sie werden hauptsächlich von mir in Zusammenarbeit mit der „Deutschen Alzheimer Gesellschaft“ mit jeweils 40 Unterrichtseinheiten aufgeteilt in 3 Module geschult und damit fit für die anfallenden Aufgaben gemacht. Wichtig ist mir, dass die Menschen die Hilfe benötigen, einen wertschätzenden Umgang erfahren und die Unterstützung erhalten, die nötig ist.

Wer trägt die Kosten für die Schulung?

Den größten Teil übernimmt die Alzheimer Gesellschaft den Rest der Träger.

Wer ist denn der Träger?

Die Trägerschaft übernimmt der Verein „Kunreuth- hier lässt sich´s leben e.V.“ Von Kunreuth geht die Initiative aus.

Übernehmen Sie mit den Alltagsbegleitern auch pflegerische Tätigkeiten?

Nein, es handelt sich um Hilfe bei alltäglichen Anforderungen. Zum Beispiel

  • Besuchsdienst für Gespräche und/oder Spiele
  • Hilfe im Haushalt, oder bei Behördenangelegenheiten
  • Einkaufen, auch gerne mit dem zu Betreuenden
  • Fahrdienste, z.B. zum Arzt, oder auch für kurze Ausflüge oder für Gottesdienstbesuche
  • Wohnung in Ordnung bringen
  • Versorgung der Haustiere
  • Zubereitung kleinerer Mahlzeiten
  • Hilfe im Garten und dergleichen

Zusätzlich planen wir Betreuungsgruppen an verschiedenen Vor- oder Nachmittagen. Auch hierfür benötigen wir die Unterstützung von Helferinnen und Helfern.

Was kostet das bzw. was bekomme ich dafür?

Wenn der Hilfebedürftige einen Pflegegrad hat, kann die Abrechnung über die Pflegekassen erfolgen, ansonsten ist es privat zu finanzieren. Wir werden vorab eine Kostenberechnung vornehmen, dadurch wird weder eine Über- noch eine Unterversorgung entstehen.

Die Alltagsbegleiterinnen und – begleiter bekommen für die Tätigkeit einen Ehrenamtsbetrag von ca 10 €, steuerfrei bis zur Höhe der Ehrenamtspauschale.

Wo kann man weitere Informationen bekommen und Termine für ein Vorstellungsgespräch erhalten?

Die ersten Schulungstermine waren für Januar angedacht, Corona bedingt muss der Beginn aber auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Wenn Ihr Interesse geweckt ist und Sie in der Woche einige Stunden zur Verfügung stellen können, dann melden Sie sich doch bitte bei Frau Irmgard Ginzel, Beratungsbüro – Die Brücke- unter der Telefonnummer: 09192-9943820. Spenden als Anschubfinanzierung für dieses Projekt sind natürlich herzlich willkommen.

Herzlichen Dank, Frau Ginzel. An einigen Projektsitzungen durfte ich teilnehmen, es steckt viel Engagement darin und klingt vielversprechend. Bis es richtig durchstartet, bedarf es noch weiterer Vorbereitung und Abstimmung. Ich wünsche Ihnen und dem Projekt viel Erfolg mit der Hoffnung, es lässt sich auch für Igensdorf umsetzen.

Edeltraud Rösner
Seniorenbeauftragte Markt Igensdorf