Lichtenfelser Landrat Meißner dankt THW für seine „logistische Meisterleistung und herausragenden Einsatz“
„Die Covid-19-Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass ohne unsere Ehrenamtlichen vieles nicht möglich wäre und wie wichtig ihre Arbeit ist. Großartige Unterstützung haben wir insbesondere vom Technischen Hilfswerk (THW) in Bad Staffelstein erhalten. Für diesen herausragenden Einsatz sind wir sehr, sehr dankbar“, unterstrich Landrat Christian Meißner bei einem Ortstermin am Materiallager in Burgkunstadt, das vom Technischen Hilfswerk von 20. März 2020 bis 18. September 2021 betreut wurde.
„Der Landkreis hat durch die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus besondere Herausforderungen zu bewältigen. Gut, dass wir uns dabei immer auf unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer verlassen können. Vieles wäre ohne sie nicht zu stemmen“, würdigt der Landrat. „Allein die Verwaltung des zentralen Pandemie-Materiallagers ist eine logistische Meisterleistung. Aber auch darüber hinaus bringen sich die Kräfte es THW nun schon über den enorm langen Zeitraum von fast zwei Jahren seit Beginn der Pandemie unermüdlich mit ein und sind stets zur Stelle, wenn sie gebraucht werden. Das ist ein unbezahlbar und nicht hoch genug einzuschätzender Dienst für unsere Gesellschaft.“
Mit 20 Helfern im Einsatz
„Durch die umfangreichen Einsätze hat sich eine schöne Summe an Einsatzstunden angesammelt. Allein mit logistischen Aufgaben für den Landkreis waren unsere Kräfte etwa 4.000 Stunden im Einsatz“, bilanziert Zugführer Daniell Schell. Als Abschnittsleiter des Einsatzabschnittes „Materiallogistik“ betreute er von Ende März 2020 bis zum 18. September 2021 mit rund 20 Helferinnen und Helfern das Pandemie-Lager des Landkreises Lichtenfels. Eröffnet worden war es am 20. März 2020 in den Hallen des Kreisbauhofs in Bad Staffelstein, am 4. September 2020 wurde es in die Bahnhofstraße nach Burgkunstadt verlegt, nachdem die Kapazitäten in Bad Staffelstein nicht mehr ausreichten. In Burgkunstadt umfasste die Lagerfläche 1070 Quadratmeter.
Durch eine zentrale Lagerung der zu diesem Zeitpunkt knapp verfügbaren Ressourcen wie Schutzausstattungen wie FFP2-Masken, Mund-Nase-Schutz und Schutzanzüge und Desinfektionsmittel sollte eine schnelle und bedarfsgerechte Verteilung an Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen gewährleistet werden. Später wurde das Depot zur Lagerung und Verteilung der zentral vom Bund und Freistaat Bayern beschafften Materialien – wie Schnell- und Selbsttests für Schulen und Pflege- und Betreuungseinrichtungen – genutzt.
„Insgesamt haben wir knapp 200 verschiedene Artikel verwaltet“, lässt Daniel Schell wissen. „Unter anderem wurden dabei über 40.000 Liter Desinfektionsmittel, über 300.000 FFP2-Masken, über 500.000 Mund-Nase-Schutz, mehr als 200.000 Schnell- und über 700.000 Selbsttests ‚umgeschlagen‘.“
Anfangs tägliche Einsätze
Die Annahme von Lieferungen erfolgte in der Regel während der Woche, zeitweise täglich, später dann ein- bis zweimal in der Woche. Auch die Ausgaben wurden bedarfsgerecht gelegt. Anfangs zweimal pro Woche (Frühjahr 2020), später wöchentlich. Zum Schluss erfolgte die Ausgabe von Tests in einem Vier-Wochen Rhythmus.
„Wir waren insgesamt über 260mal in Zusammenhang mit dem Logistiklager des Landkreises im Einsatz“, bilanziert der Zugführer: „Allerdings waren wir nicht nur bei Ausgaben tätig, sondern auch bei der Annahme und Einlagerung von Lieferungen, Umstrukturierung der Lagerbestände, Abfüllen von Desinfektionsmittel, Inventuren. Im September 2020 mussten wir den Umzug vom Kreisbauhof in Bad Staffelstein ins Lager nach Burgkunstadt organisieren und mit Unterstützung der Feuerwehren des Landkreises auch fahren.“
Am 4. September 2021 gab das THW in Burgkunstadt zum letzten Mal Material aus. Sein letzter Einsatz im Lager war am 18. September 2021 die Vorbereitung des zurückzuführenden Materials. Seither wird das Lager weiter von der Firma Baur betrieben.
„Transporte und Unterstützung in der Logistik sind Kernkompetenzen des Technischen Hilfswerks“, sagt Daniel Schell. „Dass wir aber mal über so einen langen Zeitraum mit logistischen Aufgaben betraut werden, das hätte ich vorher nicht gedacht“.
Dank an die Arbeitgeber
Wie THW-Ortsbeauftragter Johannes Stich erläutert, kamen über die reine Lagerverwaltungstätigkeit hinaus auch noch einige andere nicht gewöhnliche Aufgaben auf die ehrenamtlichen Einsatzkräfte zu: Beispielsweise mussten über 1.000 Liter an Desinfektionsmittel in 1-Liter Flaschen abgefüllt werden. Dieses wurde aus Alkohol, den die Firma Leikeim freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte, hergestellt. Außerdem galt es, 800 Meter Stoff zur Maskenherstellung, den sogenannten „Aiwanger-Stoff“, in Ein-Meter-Stücke zu schneiden und als Do-It-Yourself-Sets zur eigenen Herstellung von Mund-Nasen-Schutz in Lichtenfels und Burgkunstadt an die Bürgerinnen und Bürger zu verteilen. „Dass wir das alles leisten konnten, ist nur durch das große Engagement, das unsere Helferinnen und Helfer zeigen, und natürlich nur mit Freistellung der ehrenamtlichen Kräfte durch ihre Arbeitgeber möglich“, resümiert Johannes Stich: „Dafür vielen Dank.“
Unterstützung für den Krisenstab
Auch der Krisenstab des Landkreises erfährt regelmäßige Unterstützung durch das THW, vor allem durch Ortsbeauftragten Johannes Stich. Ferner waren Helferinnen des Bad Staffelsteiner Ortsverbandes beim Aufbau der Testzentren an der Stadthalle in Lichtenfels und Burgkunstadt im Einsatz. Für das Drive-Through-Verfahren in Lichtenfels errichteten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte eine Gerüstkonstruktion mit Überdachung, damit die Abstiche auch bei schlechtem Wetter im Trockenen genommen werden konnten. In Burgkunstadt übernahmen sie des Weiteren den Aufbau eines Zeltes sowie die Beleuchtung des Parkplatzes vor der Abstrichstelle.
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