Wirtschaftsjunioren Kulmbach im Gespräch mit Familienunternehmer Claus Krumpholz Junior

Ein Krumpholz-Mitarbeiter beim Schmieden eines Gartenwerkzeugs

Feuer und Flamme

Krumpholz – ein Hidden Champion und ein echtes Vorzeigeunternehmen unserer Region. Hier sind Familie und Firma eins. Traditionelle Werte wie Heimatverbundenheit und soziale Verantwortung in der Gemeinschaft stehen an erster Stelle. Kein Wunder also, dass Claus Krumpholz Junior keinen Moment überlegt hat, ob er nach seinem Studium an der TU Ilmenau in den elterlichen Betrieb zurückkehrt, um diesen gemeinsam mit seinem Vater zu führen.

Krumpholz-Werkzeug mit Lasergravur

Krumpholz-Werkzeug mit Lasergravur

Die Firma Krumpholz zählt zu den ältesten familiengeführten Handwerksbetrieben in Europa. Die Schmiede im Guttenberger Hammer, die bereits vorher eine Tradition als Eisenhütte und Waffenschmiede hatte, wurde 1799 von Johann David Krumpholz gekauft und ist seither die Heimat der Familie. Gut versteckt im fränkischen Wald werden hier seit mehr als 200 Jahren hochwertige Handwerkszeuge für die Bereiche Garten, Forst und Bau hergestellt. Die Werkzeuge der Jahrhundertmarke Krumpholz sind inzwischen vielfach prämiert und ausgezeichnet.

Das Geheimnis der Familie Krumpholz liegt in der Tradition, aber vor allem auch in der Konsequenz, mit der die Positionierung als Marke erfolgte. Nachdem das Unternehmen in seiner Firmengeschichte sowohl Höhen als auch Tiefen erleben musste, kam mit dem Wechsel in die 7. Generation ein Wendepunkt für das Unternehmen: Claus Krumpholz Senior entschied sich für die Fokussierung auf den Bereich der Gartengeräte und setzt voll und ganz auf das Thema Marke. Der Erfolg, so berichtet er, kam vor allem durch die hochwertige Qualität der Geräte, innovative und pfiffige Produktdesigns und die klare Vertriebslinie. So werden die Produkte nicht über Baumarktketten und die dahinterstehenden Einkaufsverbände vertrieben, sondern über Einzelhandelsunternehmen und Filialisten in Familienhand.

Dabei ist die Familie Krumpholz sehr bescheiden, betreibt wenig Marketing und redet generell wenig über sich selbst oder über das Unternehmen. „Bei uns spricht die Qualität für sich und das spricht sich herum. Wir benötigen gar nicht viel Marketing, weil sehr viel über Mund-zu-Mund-Propaganda läuft.“, sagt Claus Krumpholz Junior. Dennoch, der erste große Beitrag über die Schmiede in der oberfränkischen Idylle erscheint im Februar 2016 unter dem Titel „Des Glückes Schmied“ im österreichischen Servus-Magazin des Red Bull-Inhabers Mateschitz. Weitere Veröffentlichungen in großen Gartenmagazinen lassen danach nicht lange auf sich warten und so gewinnt das Unternehmen zunehmend an Bekanntheit.

Auf die Frage, ob Familie Krumpholz jemals überlegt hat, den Guttenberger Hammer zu verlassen und in eine kostengünstigere Region zu gehen, in der auch die Arbeitsmarktlage besser ist, antwortet Claus Krumpholz Junior: „Natürlich kam die Frage auf. Nicht zuletzt, da die Erweiterungsmöglichkeiten des Werksgeländes inmitten des Waldes begrenzt sind. Ich halte es aber für falsch eine Tradition einfach so aufzugeben. Also musste eine andere Lösung her.“ Inzwischen hat das Unternehmen seine Produktionsfläche und Lagerfläche am Standort noch einmal nahezu verdoppelt.

Und so zischt, dampft und klopft es hoffentlich noch lange weiter im Guttenberger Hammer, wo Tag für Tag in liebevoller Handarbeit Werkzeuge hergestellt werden, die ihre Besitzer möglichst lange begleiten sollen – vielleicht sogar ein Leben lang.

Weitere Informationen zu Veranstaltungen der Wirtschaftsjunioren Kulmbach finden Sie unter: https://www.vereinonline.org/WJ_Kulmbach/.