Mitgliederversammlung des „Arbeitskreis Heimische Orchideen“ in Pinzberg

Die Arbeitskreise Heimischer Orchideen in Bayern e. V. beschäftigen sich nicht mit den Zuchtformen der Orchideen, sondern mit den Arten, die noch in der Natur vorkommen. Diese Spezies werden immer seltener, weil ihre Lebensräume aus vielerlei Gründen bedroht sind. Somit setzen sich der AHO (so die Kurzbezeichnung) nicht nur für den Erhalt der Orchideen, sondern auch für den Erhalt der Lebensräume ein.

Die Vorstandschaft des Arbeitskreis Heimische Orchideen in Bayern: Adolf Riechelmann (Kersbach), Wolfgang Klopsch (Veitshöchheim), Christoph Beyer (München), Dr. Michael Baborka (München)

Die Vorstandschaft des Arbeitskreis Heimische Orchideen in Bayern: Adolf Riechelmann (Kersbach), Wolfgang Klopsch (Veitshöchheim), Christoph Beyer (München), Dr. Michael Baborka (München)

Im November 2018 fand die letzte Mitgliederversammlung des Arbeitskreises statt. Durch die Pandemie war es im Jahr 2020 nicht möglich, eine Mitgliederversammlung abzuhalten. Diese wurde am Samstag, den 20. November 2021 im Landgasthof Schrüfer in Pinzberg nachgeholt. Bei der Neuwahl wurden die drei Vorsitzenden in ihren Ämtern bestätigt. Herr Christoph Beyer (München) führt weiterhin die Sektion Südbayern, Herr Wolfgang Klopsch (Veitshöchheim) die Sektion Unterfranken und Herr Adolf Riechelmann (Kersbach) die Sektion Nordbayern. Neu in den Vorstand wurde Herr Dr. Michael Baborka (München) als Schriftführer gewählt.

Der Arbeitskreis Heimische Orchideen weist mit seiner Kartierung von Orchideenstandorten in die Zukunft. Denn für den Erhalt unserer heimischen Orchideen ist es von großer Wichtigkeit, dass das Wissen über den Zustand und die Gefährdung der Lebensräume ständig auf dem Laufenden gehalten wird. Es zeigt sich, dass eine Aktualisierung der Kartierungsdaten in gewissen Zeitabständen unbedingt notwendig ist, um die Liste mit ihren Aussagen, Einstufungen und Bewertungen in Wissenschaft und Praxis als objektive Grundlage nutzen zu können. Denn nicht nur die Landschaft ändert sich im Laufe der Jahre, sondern mit ihr auch die Lebensräume und die darin lebenden Pflanzen und Tiere. Gewisse allgemeine Tendenzen lassen sich bereits ablesen: die Orchideenarten der Extremstandorte, also der feuchten bis nassen, aber auch die der trockenen und der nährstoffarmen Standorte werden seltener, eine Folge der flächenhaften Eutrophierung der Landschaft und das weiterhin anhaltenden Bestreben, die von der Natur vorgegebene Vielfalt an Standorten zu vereinheitlichen.

Neben der Kartierung der Vorkommen gehören auch Schutz- und Pflegemaßnahmen für die einheimischen Orchideen zu den Zielen des AHO-Bayern. Der Schutz der Orchideen wird besonders durch den Ankauf bzw. die Pacht schutzwürdiger Flächen erreicht, da so für die dort vorkommenden Orchideenarten eine optimale Biotoppflege gewährleistet wird. Diese Flächen verteilen sich über ganz Bayern, wobei Streuwiesenbereiche in Oberbayern und Halbtrockenrasen in der unterfränkischen Rhön Schwerpunkte bilden.

Es fällt heute allerdings schwer, den Mitgliederstand zu halten oder gar auszubauen. Viele der Orchideenfreunde merken mit zunehmendem Alter die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Aber auch die Generation der „besten Jahre“ sieht sich im Berufsleben immer stärkeren Anforderungen gegenüber und kann deshalb dem Hobby oder gar einer Übernahme eines Amtes im Verein nur wenig Zeit widmen.