Stadt Coburg erarbeitet ein neues Fahrradwegekonzept – Bürgerinnen und Bürger sind gefragt
Die Bürgerbeteiligung findet digital via zoom statt
Die Stadt Coburg arbeitet an einem neuen Konzept für den Radverkehr – und möchte nun die Meinung der Bürgerinnen und Bürger hören. „Konkret geht es uns darum, zu erfahren, wo es noch hakt“, erklärt Katja Link aus der Abteilung für Stadtplanung. Aufgrund der Corona-Situation findet die Bürgerbeteiligung am Montag, 29. November, um 18 Uhr, als digitale Zoom-Konferenz statt. Eine Anmeldung ist unter www.coburg.de/fahrradfreundlich möglich.
Mit der Erstellung des neuen Radwege-Konzepts hat die Stadt Coburg das Planungsbüro stadtraum beauftragt. Die Profis haben sich bereits einen genauen Eindruck von der Situation in der Vestestadt verschafft. „Jetzt kommt es darauf an, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Expertise einbringen. Dafür gibt es den Bürgerdialog am 29. November“, erklärt Katja Link.
„Ich bin froh, dass wir diesen Prozess gestartet haben. Nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern können wir es schaffen, dass Coburg fahrradfreundlich wird – und gleichzeitig die Interessen von Autofahrenden und Fußgehenden wahren. Ich bin schon gespannt auf die Ergebnisse der Dialogveranstaltung und hoffe, dass viele die Gelegenheit nutzen, mit der Verwaltung ins Gespräch zu kommen“, so Oberbürgermeister Dominik Sauerteig.
Viel technisches Verständnis braucht es für die Teilnahme nicht. „Es reicht vollkommen aus, das Programm Zoom zu öffnen. Durch den Rest führen die erfahrenen Moderatorinnen und Moderatoren die Teilnehmenden. Wer vorher dennoch Fragen hat, kann sich gerne an info@coburg.de wenden“, fährt Katja Link fort.
Die Bürgerbeteiligung ist erst der Anfang eines längeren Prozesses. Auf der Seite www.coburg.de/fahrradfreundlich werden Interessierte stets über den Fortschritt informiert. „Hier wird es nach der Veranstaltung die Möglichkeit geben, weitere Anliegen digital in den Prozess einzubringen. Auch eine weitere Beteiligung im Dialog wird stattfinden, dann hoffentlich wieder in Präsenz“, führt Katja Link aus.
Eine fahrradfreundliche Verkehrspolitik und ein „Radwege-Konzept“ sind mitnichten dasselbe. Ich erlebe seit Jahrzehnten, daß Politik, Behörden, aber auch Medien Radverkehrspolitik immer wieder auf Radwegebau zu reduzieren resp. zu verfälschen suchen.
1997 war die allgemeine Radwegbenutzungspflicht aus der StVO gestrichen worden, weil das Unfallrisiko auf fahrbahnbegleitenden Radwegen signifikant höher ist als auf der Fahrbahn. Sie darf (nach Rückschritten auf Betreiben der Autolobby leider nur noch auf innerörtlichen baulichen Radwegen) nur ausnahmsweise und unter strengen Voraussetzungen angeordnet werden – die meisten Verkehrsbehörden scheren sich allerdings nicht um diese Vorgabe.
Notwendig ist, den Radverkehr sicher und attaktiv zu gestalten, nicht, ihn weiterhin in den Seitenraum abzudrängen. Das erfordert jedoch Einschnitte in den Kfz-Verkehr.