Lichtenfelser Landrat Meißner übergibt Umwelt-Pakt-Urkunde an Rießner-Gase

Umweltpakt-Urkunde für Rießner-Gase
Umweltpakt-Urkunde für Rießner-Gase

Für innovative und nachhaltige „Umweltleistungen“ ausgezeichnet: Unternehmen punktet mit einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen von der Energieeinsparung über Stromgewinnung bis zur Müllvermeidung

„Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit, Energieeinsparungen und Schonung von Ressourcen setzen, leisten einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz, gleichzeitig aber auch für die Sicherung von Arbeitsplätzen und Lebensqualität. Die Firma Rießner Gase in Lichtenfels setzt hier Zeichen“, sagte Landrat Christian Meißner anlässlich der Übergabe der Teilnahme-Urkunde für den Umweltpakt Bayern an Geschäftsführer Dr. Thilo Rießner.

Voraussetzung für eine Zertifizierung seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz für den Umweltpakt ist, dass eine breite Liste von Kriterien – „Umweltleistungen“ – erfüllt werden, stellte der Landrat heraus. „Umso höher ist diese Auszeichnung zu werten und ich freue mich ganz besonders, dass ich die Urkunde an ein Unternehmen in meinem Landkreis überreichen darf, dessen innovative Ideen und Initiativen beispielhaft sind.“

Vorzeigeprojekt zur Produktion von „grünem“ Wasserstoff

Insbesondere sprach Landrat Meißner dabei auch „WUN-H2“ an: Unter Beteiligung der Lichtenfelser Rießner Gase – neben der Siemens AG und den Stadtwerken Wunsiedel – wird in Wunsiedel eine der größten Elektrolyse-Anlagen Deutschlands für Grünen Wasserstoff gebaut: „ein einzigartiges Vorzeigeprojekt, ein Zukunftsmodell, das einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Deutschland liefert. Es macht mich stolz, dass ein Unternehmen aus meinem Landkreis da ganz vorne mit dran ist“, betonte Meißner.

„Wir denken langfristig“, unterstrich Dr. Thilo Rießner. „Den Rießner-Gasen liegt der Schutz und die Erhaltung der Umwelt am Herzen. Wir wurden bereits 2003 das erste Mal für Umweltschutz im Unternehmen ausgezeichnet. Schonend und bewusst mit Ressourcen umzugehen, ist Teil unseres Selbstverständnisses und nicht zuletzt auch Teil unseres Unternehmenserfolgs.“

Umweltbewusstsein sei in der Firmenphilosophie hinterlegt und werde im Unternehmen gelebt. Die Beteiligung an „Umweltpakt Bayern“ soll dieses Umweltbewusstsein auch nach außen kommunizieren und Lieferanten, Kunden motivieren diesen Gedanken ebenfalls anzunehmen, so Dr. Rießner weiter.

Vielzahl von Einzelmaßnahmen für die Umwelt

Bei der Teilnahme am Umweltpalt Bayern punktet das Lichtenfelser Unternehmen mit einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen, allen voran mit einem zertifizierten Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001.

Rießner-Gase GmbH setzt auf innovative, umweltpositive Technologien so beispielsweise auf

  • Photovoltaik (für die Stromgewinnung),
  • Blockheizkraftwerk („Energie für Stromgewinnung und Heizungsenergie sowie Ausheizprozesse),
  • Prozesskälte speichern und für Klimatisierung nutzen,
  • Spezial-Isolierungen der Gebäude (Verringerung der Heizenergie),
  • E-Mobilität (Firmen-Fahrzeuge / eigene Ladesäulen),
  • Energieeinsparung durch/mit „Haus“-Speditionen: Tourenplanung zu effektiver Kundenversorgung und Einsatz neuerer/neuesten Fuhrpark (Zugmaschinen),
  • Gebäudeleittechnik (Intelligente Steuerung z.B. von Beleuchtungen)
  • Aufbau des Wasserstoff-Markts (eigene Wasserstoffversorgung in Wunsiedel – WUN-H2),
  • Ersatz von grauem Wasserstoff durch grünen

Wie Dr. Thilo Rießner informierte, soll die Elektrolyse-Anlage für Grünen Wasserstoff in Wunsiedel soll in einem Jahr fertiggestellt sein. Dann soll hier bis zu 960 Tonnen CO2-freier Wasserstoff im Jahr produziert werden, eine Erweiterung auf 1.900 Tonnen ist möglich. Dies entspricht einer jährlichen Einsparung von 9.600 beziehungsweise 19.000 Tonnen CO2. Darüber hinaus soll die entstehende Abwärme für die Wunsiedler Klärschlammtrocknung genutzt werden.

Daten zum Umweltschutz

Rießner-Gase GmbH produziert Strom, z.B. über Photovoltaik und versorgt sich selbst mit der so „gewonnenen“ Energie. Durch wiederverwendete Verpackungen bei Gasflaschen und Druckbehältern fallen Abfälle (wie Papier, Folien und weitere Siedlungsabfälle) nur in geringem Maß an. Metalle werden der Wiederverwertung zurückgeführt. Auch der Verbrauch von Wasser und Abwasser konnte trotz steigender Produktion im Lauf der Jahre kontinuierlich gesenkt werden, erläuterte Joachim Knoch, verantwortlich für Integriertes Management, Sicherheitswesen bei den Rießner-Gasen.

Zertifiziert sind die Rießner-Gase des Weiteren nach ISO 9001 (Qualität), ISO 13485 (Medizinprodukte), OHRIS (Arbeitsschutz und Anlagensicherheit – Managementsystem) und weiteren Normen. Arzneimittelherstellung erfolgen unter Überwachung der Regierung und durch Einhaltung von Vorgaben (GMP, GDP, die CO2-Produktion nach Lebensmittelnorm FSSC 22000.

„Die Rießner Gase sind ein Vorzeigeunternehmen und mit ihrem Engagement ein Aushängeschild für den gesamten Landkreis Lichtenfels“, so Landrat Meißner. „Die Weichen für Umweltschutz wurden vor langem richtig gestellt und das Wichtigste: Die Firmenleitung sensibilisiert und motiviert auch ihre Belegschaft – denn nur, wenn alle an einem Strang ziehen, kann ein Umdenken gelingen.“ Auch der Umwelt- und Klimapakt beruht auf Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und Kooperation. Die Bayerische Staatsregierung und die bayerische Wirtschaft erklären im Rahmen dieser Vereinbarung ihre gemeinsame Überzeugung, dass die natürlichen Lebensgrundlagen mit Hilfe einer freiwilligen und zuverlässigen Kooperation von Staat und Wirtschaft besser geschützt werden können als nur mit Gesetzen und Verordnungen.

Zur kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes setzt der Umwelt- und Klimapakt auf maßgeschneiderte und effiziente Strategien, aufbauend auf der Initiativkraft und den Erfahrungen der Unternehmen.

Im Vordergrund steht dabei die vorausschauende Vermeidung künftiger Umweltbelastungen und nicht deren Reparatur.

Auf diese Weise solle der Umwelt- und Klimapakt Bayern Impulsgeber für neue Wege, Methoden und Themenfelder, mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung Bayerns. Übergeordnetes Ziel sei es, die ökologischen, ökonomischen und sozialen Grundlagen der heutigen und der künftigen Generationen in Bayern zu verbessern, so der Landrat zum Hintergrund.

Weitere Informationen zum Umweltpakt Bayern unter www.umweltpakt.bayern.de. Der Leitfaden steht beim Infozentrum UmweltWirtschaft unter www.izu.bayern.de zum kostenfreien Download bereit.