Stellungnahme des Sprecher*innenrats der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Aufgrund der sich aktuell beängstigend schnell verschlechternden Pandemielage in Deutschland und insbesondere in Bayern hat sich die Unileitung unter fachlicher Beratung von unseren unieigenen Expert*innen und unter studentischer Beteiligung letzte Woche Mittwoch dazu entschieden, dass nur noch Studierende und Dozierende, die 2G erfüllen können, an der Präsenzlehre teilnehmen dürfen.
Aufgrund der Kurzfristigkeit gibt es noch keine Position des studentischen Konvents zu dem Thema, allerdings steht der Sprecher*innenrat geschlossen hinter der Entscheidung der UL.
Da Geimpfte und Genesene weit weniger zu der sich aktuell massiv zuspitzenden Lage auf den Intensivstationen und der Überlastung des Gesundheitssystems beitragen, kann mit der 2G Regelung sehr viel Präsenzlehre erhalten und deren weitergehende Sicherheit weiterhin gewährleistet werden.
Viele Studierende haben sich gerade auch deshalb impfen lassen, damit sie im Wintersemster wieder an der Präsenzlehre teilnehmen können. Da der Großteil der Studierenden geimpft ist, halten wir es daher für sehr wichtig, und sehen es als unsere Verantwortung an, für diese weiter Präsenzlehre zu ermöglichen.
Selbstverständlich ist es essentiell, dass für alle Studierenden ein ordnungsgemäßes Studium weiterhin möglich ist. Wir können als wissenschaftliche Institution jedoch nicht vernachlässigen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hinweisen, dass auch Präsenzlehre unter den bisherigen Bedingungen mit für den rapiden Anstieg der Inzidenzzahlen verantwortlich ist. Diesbezüglich haben wir als Sprecher*innenrat in den letzten Wochen viele besorgte Mails von Studierenden erhalten, die sich schärfere Hygienemaßnahmen und eine striktere Umsetzung und Kontrollen gewünscht haben. Auch ihnen, den Risikopatient*innen und den Schwangeren, die aus der Präsenz ausgeschlossen werden, kommt die neue Pflicht zu Online-Alternativen zugute. Mit dem neu eingeführten 2G Konzept erkennen wir unsere Verantwortung an und gehen einen Kompromiss ein zwischen dem Wunsch nach sicherer Präsenzlehre und Studierbarkeit für alle.
Wir alle sind entsetzt über die heftigen und unangebrachten Faschismus- und Holocaust-Vergleiche, die aktuell in den sozialen Medien und in (offenen) Briefen von Gegner*innen der geplanten Maßnahmen aufgestellt werden. Wir stehen hinter der Entscheidung der Universität und sind schockiert darüber, welche Abgründe sich wegen einer sinnvollen und nachvollziehbaren, dem gesundheitlichen Schutz aller dienenden Entscheidung in unserer Gesellschaft auftun.
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