Kulmbacher Hammerwerfer Merlin Hummel im Perspektiv-Kader
Vor Kurzem hat der Deutsche Leichtathletik-Verband(DLV) in Absprache mit dem Deutschen Olympischen Sportbund(DOSB) seine Kaderlisten für die Saison 2021/2022 veröffentlicht. Nach erfolgreichen Jugendjahren hat nun auch der in diesem Jahr weltbeste U20-Hammerwerfer Merlin Hummel vom UAC Kulmbach als einer von zwei deutschen Hammerwerfern seine Nominierung für den Perspektiv-Kader schwarz auf weis in der Hand.
Der DOSB hat zusammen mit seinen Fachverbänden vor einigen Jahren seine Förderstrukturen reformiert und strenge Limits für die Aufnahme in die Bundeskader im Erwachsenenbereich festgelegt. Ganz oben in der Pyramide steht der Olympia-Kader, für die sich Athleten die im laufenden Jahr bei den Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften unter den ersten Acht landeten, für ein Jahr qualifizieren können. Dahinter steht der sogenannte Perspektiv-Kader, der disziplinspezifische Normen voraussetzt, aber der DLV und der DOSB den Kandidaten auch die Entwicklung in die Weltspitze zutraut. Dieses Vertrauen hat der 19jährige Burghaiger nun durch seine tolle Entwicklung in den letzten Jahren und durch die fachliche Empfehlung von Bundestrainer Helge Zöllkau offiziell erhalten. Verbunden sind mit der Kaderzugehörigkeit auch größere materielle Hilfen und eine Steigerung der monatlichen Sporthilfe-Zuwendung.
Bundestrainer Zöllkau, der neben Merlin Hummel den 10 Jahre älteren Olympia-Teilnehmer Tristan Schwandke(TV Bad Hindelang) für den Perspektiv-Kader vorschlug, besuchte letzte Woche Merlin Hummel und seinen Heimtrainer am Trainingsstandort Stadtsteinach, um sich vor Ort über Bedingungen, Sorgen und Nöte, Trainingsgestaltung und Ziele ein Bild zu machen. Ziele hat der 19Jährige, der vor Kurzem einen speziellen Fernstudium-Zweig für Leistungssportler an der UNI Ansbach im Bereich Internationales Management begann, natürlich. Ganz oben steht im nächsten Jahr die Qualifikation zur Heim-EM in München. 77 Meter mit dem 7,26kg-Männergerät müssten dazu als Qualifikations-Norm her, eine Weite die eine große Herausforderung für einen erst 20Jährigen darstellt, aber bei weiterhin gezieltem Training durchaus realistisch erscheint.
Mehr Umfang und neue Wege
Um sich weiter zu entwickeln hat der junge Kulmbacher zusammen mit seinem Trainer auch das Trainingspensum erhöht und trainiert jetzt nicht wie bisher fünfmal in der Woche, sondern absolviert sieben Trainingseinheiten, davon zweimal die Woche vormittags und abends. Auch bei den Trainingsinhalten ging man neue Wege. So trainiert der Hammerwerfer zweimal pro Woche im Ralf Müller’s KU Gym, dem Kulmbacher Crossfit-Studio. „Das Training dort ist für Merlin zu dieser Jahreszeit eine echte Bereicherung. Allgemeine Athletikbereiche kann er mit dem Crossfit-Equipement hervorragend trainieren“, verrät Trainer Martin Ständner, der übrigends am nächsten Wochenende bei der Wurf-Konferenz des DLV im Bundesleistungszentrum in Kienbaum bei Berlin über die Entwicklung seines Schützlings referiert. So darf man gespannt sein, wie der Weg in den Erwachsenenbereich für den jungen Athleten im kommenden Jahr verläuft.
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