Bayreuth: Arbeitstreffen mit der Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung
Zu einem Austausch mit Martin Degenhardt und Adam Hofstätter von der bayerischen Zentrale der Kassenärztlichen Vereinigung hatte Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer Bürgermeister, kommunalpolitisch Verantwortliche und Vertreter von Selbsthilfegruppen eingeladen. Zur Fragestellung „Wie geht es weiter mit der ärztlichen Versorgung in unserer Region?“ kam in den zahlreichen Wortmeldungen zum Ausdruck, dass es in Bayreuth vor allem an Frauenärzten und Hautärzten mangelt. Auch bei den Kinderärzten werde es knapper. Degenhardt sieht hier die neue Bundesregierung in der Pflicht, die für die KVB geltenden Vorgaben zu verbessern. So habe sich beispielsweise die Geburtenrate anders entwickelt, als es der Planungsansatz vorgab. Dies spüre man bei den fehlenden Kinderärzten.
Die von den beiden Herren aus München vorbereitete Präsentation machte sehr wohl deutlich, dass die Versorgungsquote für den Mittelbereich Bayreuth (inkl. Heinersreuth, Bindlach) rein zahlentechnisch passt, wenn man den zuletzt erhobenen Versorgungsgrad (Mai 2021) zugrunde legt, der bei 114,67 % liegt. In den Bereichen Hollfeld (inklusiv Eckersdorf, Mistelbach, Gesees, Mistelgau, Glashütten, Hummeltal, Waischenfeld, Ahorntal) sind hingegen 4, in Speichersdorf (inkl. Creußen) 3,5 und in Weidenberg (inkl. Bad Berneck, Fichtelberg, Bischofsgrün, Mehlmeisel, Goldkronach, Warmensteinach) 0,5 Stellen frei.
In diesen Regionen geht es darum, Niederlassungen zu fördern. Dies werde nicht am Geld scheitern, da sowohl der Freistaat als auch die KVB hier gut unterstützen, wenn es unterversorgte Gebiete betreffe, so Gudrun Brendel-Fischer. Die Abgeordnete und Oberbürgermeister Thomas Ebersberger sehen große Chancen in dem bereits gestarteten Medizincampus Oberfranken, der Medizinernachwuchs bereits in den klinischen Semestern nach Bayreuth führt. „Der Freistaat hat in den letzten Jahren zahlreiche Medizinstudienplätze geschaffen. Hinzu kommt die Landarztquote, die Studienbewerber bevorzugt“, betont Brendel-Fischer. Entscheidend sei jedoch, sich den in Bayreuth studierenden künftigen Ärzten anzunehmen, sie zu unterstützen sich vor Ort gut zu vernetzen, damit sie den Studienort auch als Wohlfühlort zum Leben wahrnehmen. Ziel sei es, den jungen Leuten das Bleiben in unserer Region nach dem Studium schmackhaft zu machen, so die Abgeordnete.
Natürlich war auch Corona ein Thema. Dass die niedergelassenen Ärzte die Booster-Impfungen nicht übernehmen wollen, liege daran, dass der Impfstoff nicht in Einzeldosen verfügbar sei. Deshalb führe das bei den Hausärzten zu einem großen organisatorischen Aufwand.
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